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Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823.

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von Mein und Dein, keinen Ein-
fluß zu haben schienen, weil er durch
und durch ächt geistlich und goldreinre-
ligiös war. Wer diesen Johannes
kannte, mußte ihn lieben und ehren.
Die Bitte auf dem Todbette an seine
Freunde: nicht um ihn zu trauren, ist
wohl unerfüllt geblieben, und seiner
herrlichen Predigten wird noch immer
mit großem Beyfall gedacht, da sie ein-
zig in ihrer Art waren. Dieser edle,
weise, liebreiche Mann war auch mir
gut, und mit ihm ist mir mehr gestor-
ben, als ich bey seinem Leben denken
konnte;
d) den 25. August 1808, da der Pro-
fessor Kraus in die andre Welt ging.
Das Leere, das nach seinem Tode in
meinem Geist und Gemüth entstand,
vermag ich nicht zu beschreiben; noch
immer fühl ich, daß mir der Freund
fehlt, mit dem ich über alles sprechen
konnte, weil wir uns beständig wechsel-
seitig verstanden. Wer erfahren hat,
was aus dem sich nicht verstehen, selbst
zwischen sonst guten und gescheidten
Menschen für üble Folgen sich ereignen
von Mein und Dein, keinen Ein-
fluß zu haben ſchienen, weil er durch
und durch aͤcht geiſtlich und goldreinre-
ligioͤs war. Wer dieſen Johannes
kannte, mußte ihn lieben und ehren.
Die Bitte auf dem Todbette an ſeine
Freunde: nicht um ihn zu trauren, iſt
wohl unerfuͤllt geblieben, und ſeiner
herrlichen Predigten wird noch immer
mit großem Beyfall gedacht, da ſie ein-
zig in ihrer Art waren. Dieſer edle,
weiſe, liebreiche Mann war auch mir
gut, und mit ihm iſt mir mehr geſtor-
ben, als ich bey ſeinem Leben denken
konnte;
d) den 25. Auguſt 1808, da der Pro-
feſſor Kraus in die andre Welt ging.
Das Leere, das nach ſeinem Tode in
meinem Geiſt und Gemuͤth entſtand,
vermag ich nicht zu beſchreiben; noch
immer fuͤhl ich, daß mir der Freund
fehlt, mit dem ich uͤber alles ſprechen
konnte, weil wir uns beſtaͤndig wechſel-
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[383/0400] von Mein und Dein, keinen Ein- fluß zu haben ſchienen, weil er durch und durch aͤcht geiſtlich und goldreinre- ligioͤs war. Wer dieſen Johannes kannte, mußte ihn lieben und ehren. Die Bitte auf dem Todbette an ſeine Freunde: nicht um ihn zu trauren, iſt wohl unerfuͤllt geblieben, und ſeiner herrlichen Predigten wird noch immer mit großem Beyfall gedacht, da ſie ein- zig in ihrer Art waren. Dieſer edle, weiſe, liebreiche Mann war auch mir gut, und mit ihm iſt mir mehr geſtor- ben, als ich bey ſeinem Leben denken konnte; d) den 25. Auguſt 1808, da der Pro- feſſor Kraus in die andre Welt ging. Das Leere, das nach ſeinem Tode in meinem Geiſt und Gemuͤth entſtand, vermag ich nicht zu beſchreiben; noch immer fuͤhl ich, daß mir der Freund fehlt, mit dem ich uͤber alles ſprechen konnte, weil wir uns beſtaͤndig wechſel- ſeitig verſtanden. Wer erfahren hat, was aus dem ſich nicht verſtehen, ſelbſt zwiſchen ſonſt guten und geſcheidten Menſchen fuͤr uͤble Folgen ſich ereignen

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Zitationshilfe: Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823, S. 383. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheffner_leben_1823/400>, abgerufen am 25.11.2024.