Scheffner, Johann George: Mein Leben, wie ich Johann George Scheffner es selbst beschrieben. Leipzig, 1823.vom 11. Januar 1810 in die Note -- ri- Besäß' ich vorzügliche Schriftstellerga- *) Nun wirklich zum Schluß, und diesen recht über- zuckert und in Ambrosia, wo nicht verwandelt, so doch getaucht. Jch soll sie grüßen von einer der schönsten Frauen unter den Frauen -- und von welcher? die nicht mehr und nicht weniger als eine Königin der Frauen, ja die Königin selbst ist. Haben Sie denn keine Nach- richt vom guten S.? Er ist in der vollkom- mensten Besserung E. M. und er hat es mir selbst geschrieben. Nun das freut mich, grüßen Sie ihn doch vielmahl und sa- gen ihm, daß es mir nahe gegangen, daß ich nicht hab Abschied von ihm neh- men können. Die Nachricht von E. M. gnä- digem Andenken wird ihn sehr glücklich machen, aber sterben muß er doch bald. Mein Gott warum denn das? Er wird seinen isolirten Zustand und das Andenken an die zwey letzten Jahre nicht ertragen können etc. -- -- Deshalb aber, lieber S. brauchen Sie nicht aus Spaß Ernst zu machen, und sie können mir immer dreust ein Dementi geben. **) Es sey mir erlaubt hier eine Stelle' aus einem
Buche abzuschreiben, von dessen kühnen Aeuße- rungen ich viele für zu gewagt, viele unrichtig, vom 11. Januar 1810 in die Note — ri- Beſaͤß’ ich vorzuͤgliche Schriftſtellerga- *) Nun wirklich zum Schluß, und dieſen recht uͤber- zuckert und in Ambroſia, wo nicht verwandelt, ſo doch getaucht. Jch ſoll ſie gruͤßen von einer der ſchoͤnſten Frauen unter den Frauen — und von welcher? die nicht mehr und nicht weniger als eine Koͤnigin der Frauen, ja die Koͤnigin ſelbſt iſt. Haben Sie denn keine Nach- richt vom guten S.? Er iſt in der vollkom- menſten Beſſerung E. M. und er hat es mir ſelbſt geſchrieben. Nun das freut mich, gruͤßen Sie ihn doch vielmahl und ſa- gen ihm, daß es mir nahe gegangen, daß ich nicht hab Abſchied von ihm neh- men koͤnnen. Die Nachricht von E. M. gnaͤ- digem Andenken wird ihn ſehr gluͤcklich machen, aber ſterben muß er doch bald. Mein Gott warum denn das? Er wird ſeinen iſolirten Zuſtand und das Andenken an die zwey letzten Jahre nicht ertragen koͤnnen ꝛc. — — Deshalb aber, lieber S. brauchen Sie nicht aus Spaß Ernſt zu machen, und ſie koͤnnen mir immer dreuſt ein Dementi geben. **) Es ſey mir erlaubt hier eine Stelle’ aus einem
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vom 11. Januar 1810 in die Note — ri-
ſum teneatis amici. *)
Beſaͤß’ ich vorzuͤgliche Schriftſtellerga-
ben, ſo ſchrieb ich gern ein Buͤchlein uͤber
das Alter **) in dem vielleicht manches vor-
*) Nun wirklich zum Schluß, und dieſen recht uͤber-
zuckert und in Ambroſia, wo nicht verwandelt,
ſo doch getaucht. Jch ſoll ſie gruͤßen von einer
der ſchoͤnſten Frauen unter den Frauen — und
von welcher? die nicht mehr und nicht weniger
als eine Koͤnigin der Frauen, ja die Koͤnigin
ſelbſt iſt. Haben Sie denn keine Nach-
richt vom guten S.? Er iſt in der vollkom-
menſten Beſſerung E. M. und er hat es mir
ſelbſt geſchrieben. Nun das freut mich,
gruͤßen Sie ihn doch vielmahl und ſa-
gen ihm, daß es mir nahe gegangen,
daß ich nicht hab Abſchied von ihm neh-
men koͤnnen. Die Nachricht von E. M. gnaͤ-
digem Andenken wird ihn ſehr gluͤcklich machen,
aber ſterben muß er doch bald. Mein Gott
warum denn das? Er wird ſeinen iſolirten
Zuſtand und das Andenken an die zwey letzten
Jahre nicht ertragen koͤnnen ꝛc. — —
Deshalb aber, lieber S. brauchen Sie nicht
aus Spaß Ernſt zu machen, und ſie koͤnnen mir
immer dreuſt ein Dementi geben.
**) Es ſey mir erlaubt hier eine Stelle’ aus einem
Buche abzuſchreiben, von deſſen kuͤhnen Aeuße-
rungen ich viele fuͤr zu gewagt, viele unrichtig,
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