Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von: Vorlesungen über die Methode des academischen Studium. Tübingen, 1803.mal eingekommen seyn, wäre nicht wahre Der bloße Zweifel an der gemeinen und Ganz zu den empirischen Versuchen in mal eingekommen ſeyn, waͤre nicht wahre Der bloße Zweifel an der gemeinen und Ganz zu den empiriſchen Verſuchen in <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0136" n="127"/> mal eingekommen ſeyn, waͤre nicht wahre<lb/> Philoſophie vorausgegangen.</p><lb/> <p>Der bloße Zweifel an der gemeinen und<lb/> endlichen Anſicht der Dinge iſt eben ſo wenig<lb/> Philoſophie; es muß zum kategoriſchen Wiſ¬<lb/> ſen der Nichtigkeit deſſelben kommen und die¬<lb/> ſes negative Wiſſen muß der poſitiven Anſchau¬<lb/> ung der Abſolutheit gleich werden, wenn es ſich<lb/> auch nur zum aͤchten Skepticismus erheben<lb/> ſoll.</p><lb/> <p>Ganz zu den empiriſchen Verſuchen in<lb/> der Philoſophie gehoͤrt auch, was man ins¬<lb/> gemein Logik nennt. Wenn dieſe eine Wiſ¬<lb/> ſenſchaft der Form, gleichſam die reine Kunſt¬<lb/> lehre der Philoſophie ſeyn ſollte, ſo muͤßte<lb/> ſie das ſeyn, was wir oben unter dem Na¬<lb/> men der Dialektik charakteriſirt haben. Eine<lb/> ſolche exiſtirt noch nicht. Sollte ſie eine reine<lb/> Darſtellung der Formen der Endlichkeit in ih¬<lb/> rer Beziehung aufs Abſolute ſeyn, ſo muͤßte<lb/> ſie wiſſenſchaftlicher Skepticismus ſeyn: da¬<lb/> fuͤr kann auch Kants transſcendentale Logik<lb/> nicht gehalten werden. Verſteht man aber un¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [127/0136]
mal eingekommen ſeyn, waͤre nicht wahre
Philoſophie vorausgegangen.
Der bloße Zweifel an der gemeinen und
endlichen Anſicht der Dinge iſt eben ſo wenig
Philoſophie; es muß zum kategoriſchen Wiſ¬
ſen der Nichtigkeit deſſelben kommen und die¬
ſes negative Wiſſen muß der poſitiven Anſchau¬
ung der Abſolutheit gleich werden, wenn es ſich
auch nur zum aͤchten Skepticismus erheben
ſoll.
Ganz zu den empiriſchen Verſuchen in
der Philoſophie gehoͤrt auch, was man ins¬
gemein Logik nennt. Wenn dieſe eine Wiſ¬
ſenſchaft der Form, gleichſam die reine Kunſt¬
lehre der Philoſophie ſeyn ſollte, ſo muͤßte
ſie das ſeyn, was wir oben unter dem Na¬
men der Dialektik charakteriſirt haben. Eine
ſolche exiſtirt noch nicht. Sollte ſie eine reine
Darſtellung der Formen der Endlichkeit in ih¬
rer Beziehung aufs Abſolute ſeyn, ſo muͤßte
ſie wiſſenſchaftlicher Skepticismus ſeyn: da¬
fuͤr kann auch Kants transſcendentale Logik
nicht gehalten werden. Verſteht man aber un¬
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