Wie das Absolute selbst in der Doppelgestalt der Natur und Geschichte als Ein und Dassel¬ bige erscheint, zerlegt die Theolgie als Indiffe¬ renzpunct der realen Wissenschaften sich von der einen Seite in die Historie, von der andern in die Naturwissenschaft, deren jede ihren Gegen¬ stand getrennt von dem andern und eben damit auch von der obersten Einheit betrachtet.
Dieß verhindert nicht, daß nicht jede der¬ selben in sich den Centralpunct herstellen, und so in das Urwissen zurückgehen könne.
Die gemeine Vorstellung der Natur und Geschichte ist, daß in jener alles durch empiri¬ sche Nothwendigkeit, in dieser alles durch Frey¬ heit geschehe. Aber eben dieß sind selbst nur die Formen oder Arten, außer dem Absoluten zu seyn. Die Geschichte ist in so fern die höhere Potenz der Natur, als sie im Idealen aus¬ drückt, was diese im Realen: dem Wesen nach aber ist ebendeswegen dasselbe in beyden, nur
Wie das Abſolute ſelbſt in der Doppelgeſtalt der Natur und Geſchichte als Ein und Daſſel¬ bige erſcheint, zerlegt die Theolgie als Indiffe¬ renzpunct der realen Wiſſenſchaften ſich von der einen Seite in die Hiſtorie, von der andern in die Naturwiſſenſchaft, deren jede ihren Gegen¬ ſtand getrennt von dem andern und eben damit auch von der oberſten Einheit betrachtet.
Dieß verhindert nicht, daß nicht jede der¬ ſelben in ſich den Centralpunct herſtellen, und ſo in das Urwiſſen zuruͤckgehen koͤnne.
Die gemeine Vorſtellung der Natur und Geſchichte iſt, daß in jener alles durch empiri¬ ſche Nothwendigkeit, in dieſer alles durch Frey¬ heit geſchehe. Aber eben dieß ſind ſelbſt nur die Formen oder Arten, außer dem Abſoluten zu ſeyn. Die Geſchichte iſt in ſo fern die hoͤhere Potenz der Natur, als ſie im Idealen aus¬ druͤckt, was dieſe im Realen: dem Weſen nach aber iſt ebendeswegen daſſelbe in beyden, nur
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Wie das Abſolute ſelbſt in der Doppelgeſtalt
der Natur und Geſchichte als Ein und Daſſel¬
bige erſcheint, zerlegt die Theolgie als Indiffe¬
renzpunct der realen Wiſſenſchaften ſich von der
einen Seite in die Hiſtorie, von der andern in
die Naturwiſſenſchaft, deren jede ihren Gegen¬
ſtand getrennt von dem andern und eben damit
auch von der oberſten Einheit betrachtet.
Dieß verhindert nicht, daß nicht jede der¬
ſelben in ſich den Centralpunct herſtellen, und
ſo in das Urwiſſen zuruͤckgehen koͤnne.
Die gemeine Vorſtellung der Natur und
Geſchichte iſt, daß in jener alles durch empiri¬
ſche Nothwendigkeit, in dieſer alles durch Frey¬
heit geſchehe. Aber eben dieß ſind ſelbſt nur
die Formen oder Arten, außer dem Abſoluten zu
ſeyn. Die Geſchichte iſt in ſo fern die hoͤhere
Potenz der Natur, als ſie im Idealen aus¬
druͤckt, was dieſe im Realen: dem Weſen nach
aber iſt ebendeswegen daſſelbe in beyden, nur
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Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von: Vorlesungen über die Methode des academischen Studium. Tübingen, 1803, S. 213. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelling_methode_1803/222>, abgerufen am 21.11.2024.
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