sich dem Endlichen auf ideale Art, im Handeln auf gleiche Weise die Endlichkeit sich der Unend¬ lichkeit einbildet, jede von beyden in der Idee oder dem An-sich die gleiche absolute Einheit des Urwissens ausdrücke.
Das zeitliche Wissen eben so wie das zeit¬ liche Handeln setzt nur auf bedingte Weise und successiv, was in der Idee auf unbedingte Weise und zumal ist; deshalb erscheinen in je¬ nem Wissen und Handeln eben so nothwendig getrennt, als sie in dieser, wegen der gleichen Ab¬ solutheit, Eines sind, wie in Gott als der Idee aller Ideen die absolute Weisheit unmit¬ telbar dadurch, daß sie absolut ist, auch unbe¬ dingte Macht, ohne Vorausgehen der Idee als Absicht, wodurch das Handeln bestimmt wäre, demnach zugleich absolute Nothwendig¬ keit ist.
Es verhält sich mit diesen, wie mit allen andern Gegensätzen, daß sie nur sind, so lange jedes Glied nicht für sich absolut, demnach bloß mit dem endlichen Verstand aufgefaßt wird. Der Grund der gemachten Entgegensetzung
ſich dem Endlichen auf ideale Art, im Handeln auf gleiche Weiſe die Endlichkeit ſich der Unend¬ lichkeit einbildet, jede von beyden in der Idee oder dem An-ſich die gleiche abſolute Einheit des Urwiſſens ausdruͤcke.
Das zeitliche Wiſſen eben ſo wie das zeit¬ liche Handeln ſetzt nur auf bedingte Weiſe und ſucceſſiv, was in der Idee auf unbedingte Weiſe und zumal iſt; deshalb erſcheinen in je¬ nem Wiſſen und Handeln eben ſo nothwendig getrennt, als ſie in dieſer, wegen der gleichen Ab¬ ſolutheit, Eines ſind, wie in Gott als der Idee aller Ideen die abſolute Weisheit unmit¬ telbar dadurch, daß ſie abſolut iſt, auch unbe¬ dingte Macht, ohne Vorausgehen der Idee als Abſicht, wodurch das Handeln beſtimmt waͤre, demnach zugleich abſolute Nothwendig¬ keit iſt.
Es verhaͤlt ſich mit dieſen, wie mit allen andern Gegenſaͤtzen, daß ſie nur ſind, ſo lange jedes Glied nicht fuͤr ſich abſolut, demnach bloß mit dem endlichen Verſtand aufgefaßt wird. Der Grund der gemachten Entgegenſetzung
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[22/0031]
ſich dem Endlichen auf ideale Art, im Handeln
auf gleiche Weiſe die Endlichkeit ſich der Unend¬
lichkeit einbildet, jede von beyden in der Idee
oder dem An-ſich die gleiche abſolute Einheit
des Urwiſſens ausdruͤcke.
Das zeitliche Wiſſen eben ſo wie das zeit¬
liche Handeln ſetzt nur auf bedingte Weiſe und
ſucceſſiv, was in der Idee auf unbedingte
Weiſe und zumal iſt; deshalb erſcheinen in je¬
nem Wiſſen und Handeln eben ſo nothwendig
getrennt, als ſie in dieſer, wegen der gleichen Ab¬
ſolutheit, Eines ſind, wie in Gott als der
Idee aller Ideen die abſolute Weisheit unmit¬
telbar dadurch, daß ſie abſolut iſt, auch unbe¬
dingte Macht, ohne Vorausgehen der Idee
als Abſicht, wodurch das Handeln beſtimmt
waͤre, demnach zugleich abſolute Nothwendig¬
keit iſt.
Es verhaͤlt ſich mit dieſen, wie mit allen
andern Gegenſaͤtzen, daß ſie nur ſind, ſo lange
jedes Glied nicht fuͤr ſich abſolut, demnach bloß
mit dem endlichen Verſtand aufgefaßt wird.
Der Grund der gemachten Entgegenſetzung
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Schelling, Friedrich Wilhelm Joseph von: Vorlesungen über die Methode des academischen Studium. Tübingen, 1803, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schelling_methode_1803/31>, abgerufen am 21.11.2024.
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