Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

dem vierdten und fünften Jahrhundert nach Christi Geburt gar starck ausgebreitet, und nicht nur das annoch so genannte Francken-Land in Teutschland, wie auch den größten Theil des benachbarten Galliens (welches nachmals von ihnen Franckreich benennet worden) eingenommen, sondern auch gegen das Jahr 496 die, um den Mayn- und Rhein-Strom, annoch übrig-gewesene Allemannische Völcker völlig bezwungen, und die denselben zugehörig-gewesene Länder sich unterwürffig gemacht haben, das hat, nach dem Zeugnüß aller Geschicht-Schreiber, welche damals gelebet, sonderlich des Gregorii von Tours Hist. Franc. L. 2. c. 30 etc. seine völlige Richtigkeit. Und also ist es auch richtig, daß die Stadt Wißbaden, welche in den gemeldten Gegenden gelegen, ein gleiches Schicksal betroffen, und sie diese Francken, an statt der obgemeldte Allemannier, zu ihren Ober-Herren werde bekommen haben. Die unten anzuführende überbliebene fränckische Denckmale in Wißbaden werden diese, an sich gantz klare, Wahrheit noch weiter bestätigen. Wiewohl auch bloß allein die, in unserer Nachbarschaft liegende, Stadt Franckfurt am Mayn schon Zeuge genug seyn kan, daß die Francken in diesen unseren Gegenden ehemals geherrschet haben. Denn der Nahme dieser Stadt leget klärlich genug an den Tag,

dem vierdten und fünften Jahrhundert nach Christi Geburt gar starck ausgebreitet, und nicht nur das annoch so genannte Francken-Land in Teutschland, wie auch den größten Theil des benachbarten Galliens (welches nachmals von ihnen Franckreich benennet worden) eingenommen, sondern auch gegen das Jahr 496 die, um den Mayn- und Rhein-Strom, annoch übrig-gewesene Allemannische Völcker völlig bezwungen, und die denselben zugehörig-gewesene Länder sich unterwürffig gemacht haben, das hat, nach dem Zeugnüß aller Geschicht-Schreiber, welche damals gelebet, sonderlich des Gregorii von Tours Hist. Franc. L. 2. c. 30 etc. seine völlige Richtigkeit. Und also ist es auch richtig, daß die Stadt Wißbaden, welche in den gemeldten Gegenden gelegen, ein gleiches Schicksal betroffen, und sie diese Francken, an statt der obgemeldte Allemannier, zu ihren Ober-Herren werde bekommen haben. Die unten anzuführende überbliebene fränckische Denckmale in Wißbaden werden diese, an sich gantz klare, Wahrheit noch weiter bestätigen. Wiewohl auch bloß allein die, in unserer Nachbarschaft liegende, Stadt Franckfurt am Mayn schon Zeuge genug seyn kan, daß die Francken in diesen unseren Gegenden ehemals geherrschet haben. Denn der Nahme dieser Stadt leget klärlich genug an den Tag,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0158" n="122"/>
dem vierdten und fünften Jahrhundert nach Christi Geburt gar starck ausgebreitet, und nicht nur das annoch so genannte Francken-Land in Teutschland, wie auch den größten Theil des benachbarten Galliens (welches nachmals von ihnen Franckreich benennet worden) eingenommen, sondern auch gegen das Jahr 496 die, um den Mayn- und Rhein-Strom, annoch übrig-gewesene Allemannische Völcker völlig bezwungen, und die denselben zugehörig-gewesene Länder sich unterwürffig gemacht haben, das hat, nach dem Zeugnüß aller Geschicht-Schreiber, welche damals gelebet, sonderlich des Gregorii von Tours <hi rendition="#aq">Hist. Franc. L. 2. c. 30 etc.</hi> seine völlige Richtigkeit. Und also ist es auch richtig, daß die Stadt Wißbaden, welche in den gemeldten Gegenden gelegen, ein gleiches Schicksal betroffen, und sie diese Francken, an statt der obgemeldte Allemannier, zu ihren Ober-Herren werde bekommen haben. Die unten anzuführende überbliebene fränckische Denckmale in Wißbaden werden diese, an sich gantz klare, Wahrheit noch weiter bestätigen. Wiewohl auch bloß allein die, in unserer Nachbarschaft liegende, Stadt Franckfurt am Mayn schon Zeuge genug seyn kan, daß die Francken in diesen unseren Gegenden ehemals geherrschet haben. Denn der Nahme dieser Stadt leget klärlich genug an den Tag,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[122/0158] dem vierdten und fünften Jahrhundert nach Christi Geburt gar starck ausgebreitet, und nicht nur das annoch so genannte Francken-Land in Teutschland, wie auch den größten Theil des benachbarten Galliens (welches nachmals von ihnen Franckreich benennet worden) eingenommen, sondern auch gegen das Jahr 496 die, um den Mayn- und Rhein-Strom, annoch übrig-gewesene Allemannische Völcker völlig bezwungen, und die denselben zugehörig-gewesene Länder sich unterwürffig gemacht haben, das hat, nach dem Zeugnüß aller Geschicht-Schreiber, welche damals gelebet, sonderlich des Gregorii von Tours Hist. Franc. L. 2. c. 30 etc. seine völlige Richtigkeit. Und also ist es auch richtig, daß die Stadt Wißbaden, welche in den gemeldten Gegenden gelegen, ein gleiches Schicksal betroffen, und sie diese Francken, an statt der obgemeldte Allemannier, zu ihren Ober-Herren werde bekommen haben. Die unten anzuführende überbliebene fränckische Denckmale in Wißbaden werden diese, an sich gantz klare, Wahrheit noch weiter bestätigen. Wiewohl auch bloß allein die, in unserer Nachbarschaft liegende, Stadt Franckfurt am Mayn schon Zeuge genug seyn kan, daß die Francken in diesen unseren Gegenden ehemals geherrschet haben. Denn der Nahme dieser Stadt leget klärlich genug an den Tag,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-24T12:08:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-24T12:08:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Wird ein Wort durch Seitenumbruch getrennt, so wird es vollständig auf die nächste Seite übernommen.
  • ß, das wegen einer Zeilentrennung zu ss wurde, wurde innerhalb der Zeile wieder zu ß transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/158
Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/158>, abgerufen am 04.12.2024.