Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.werden aufgehalten und Gericht gepflogen haben, so wird dieses unserer Stadt, gantz vermuthlich, manchen Vortheil und Glantz zugezogen, folglich also den Einwohnern derselben Gelegenheit gegeben haben, mancherley merckwürdige Begebenheiten dabey wahrzunehmen, und sich deren zu erfreuen. Da aber auch in diesem sehr langen Zeit-Lauf, gantz vermuthlich, manche widrige Schicksale, sonderlich, wie wir bereits oben bemercket, bey denen in dem 9 und 10 Jahrhundert geschehenen grausamen, bis in unsere Wißbadische Gegenden sich erstreckten, Einfällen der Normänner und Hunnen, sich mögen geäussert und unsere Stadt betroffen haben; so ist ebenfalls kein Zweifel, daß nicht solche Zufälle derselben gar manche merckwürdige, aber auch zugleich unangenehme und betrübte, Begebenheiten werden zugezogen haben. Es ist aber niemand in dem Stande, so wohl von dem einen, als von dem andern, einige besondere und umständliche Nachrichten zu ertheilen. Denn die Anzahl der etwanigen Geschicht-Schreiber der damaligen Zeiten ist theils sehr klein, theils sind ihre Schriften sehr schlecht und mangelhaft, und kan also die Erndte von merckwürdigen Begebenheiten, die man bey ihnen zu machen hoffet, nicht anders, als schlecht und mager ausfallen. Und in den alten Schrift-Cammern der Stadt und des Landes Wißbaden werden aufgehalten und Gericht gepflogen haben, so wird dieses unserer Stadt, gantz vermuthlich, manchen Vortheil und Glantz zugezogen, folglich also den Einwohnern derselben Gelegenheit gegeben haben, mancherley merckwürdige Begebenheiten dabey wahrzunehmen, und sich deren zu erfreuen. Da aber auch in diesem sehr langen Zeit-Lauf, gantz vermuthlich, manche widrige Schicksale, sonderlich, wie wir bereits oben bemercket, bey denen in dem 9 und 10 Jahrhundert geschehenen grausamen, bis in unsere Wißbadische Gegenden sich erstreckten, Einfällen der Normänner und Hunnen, sich mögen geäussert und unsere Stadt betroffen haben; so ist ebenfalls kein Zweifel, daß nicht solche Zufälle derselben gar manche merckwürdige, aber auch zugleich unangenehme und betrübte, Begebenheiten werden zugezogen haben. Es ist aber niemand in dem Stande, so wohl von dem einen, als von dem andern, einige besondere und umständliche Nachrichten zu ertheilen. Denn die Anzahl der etwanigen Geschicht-Schreiber der damaligen Zeiten ist theils sehr klein, theils sind ihre Schriften sehr schlecht und mangelhaft, und kan also die Erndte von merckwürdigen Begebenheiten, die man bey ihnen zu machen hoffet, nicht anders, als schlecht und mager ausfallen. Und in den alten Schrift-Cammern der Stadt und des Landes Wißbaden <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0182" n="146"/> werden aufgehalten und Gericht gepflogen haben, so wird dieses unserer Stadt, gantz vermuthlich, manchen Vortheil und Glantz zugezogen, folglich also den Einwohnern derselben Gelegenheit gegeben haben, mancherley merckwürdige Begebenheiten dabey wahrzunehmen, und sich deren zu erfreuen. Da aber auch in diesem sehr langen Zeit-Lauf, gantz vermuthlich, manche widrige Schicksale, sonderlich, wie wir bereits oben bemercket, bey denen in dem 9 und 10 Jahrhundert geschehenen grausamen, bis in unsere Wißbadische Gegenden sich erstreckten, Einfällen der Normänner und Hunnen, sich mögen geäussert und unsere Stadt betroffen haben; so ist ebenfalls kein Zweifel, daß nicht solche Zufälle derselben gar manche merckwürdige, aber auch zugleich unangenehme und betrübte, Begebenheiten werden zugezogen haben. Es ist aber niemand in dem Stande, so wohl von dem einen, als von dem andern, einige besondere und umständliche Nachrichten zu ertheilen. Denn die Anzahl der etwanigen Geschicht-Schreiber der damaligen Zeiten ist theils sehr klein, theils sind ihre Schriften sehr schlecht und mangelhaft, und kan also die Erndte von merckwürdigen Begebenheiten, die man bey ihnen zu machen hoffet, nicht anders, als schlecht und mager ausfallen. Und in den alten Schrift-Cammern der Stadt und des Landes Wißbaden </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [146/0182]
werden aufgehalten und Gericht gepflogen haben, so wird dieses unserer Stadt, gantz vermuthlich, manchen Vortheil und Glantz zugezogen, folglich also den Einwohnern derselben Gelegenheit gegeben haben, mancherley merckwürdige Begebenheiten dabey wahrzunehmen, und sich deren zu erfreuen. Da aber auch in diesem sehr langen Zeit-Lauf, gantz vermuthlich, manche widrige Schicksale, sonderlich, wie wir bereits oben bemercket, bey denen in dem 9 und 10 Jahrhundert geschehenen grausamen, bis in unsere Wißbadische Gegenden sich erstreckten, Einfällen der Normänner und Hunnen, sich mögen geäussert und unsere Stadt betroffen haben; so ist ebenfalls kein Zweifel, daß nicht solche Zufälle derselben gar manche merckwürdige, aber auch zugleich unangenehme und betrübte, Begebenheiten werden zugezogen haben. Es ist aber niemand in dem Stande, so wohl von dem einen, als von dem andern, einige besondere und umständliche Nachrichten zu ertheilen. Denn die Anzahl der etwanigen Geschicht-Schreiber der damaligen Zeiten ist theils sehr klein, theils sind ihre Schriften sehr schlecht und mangelhaft, und kan also die Erndte von merckwürdigen Begebenheiten, die man bey ihnen zu machen hoffet, nicht anders, als schlecht und mager ausfallen. Und in den alten Schrift-Cammern der Stadt und des Landes Wißbaden
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