Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

das ordentliche und beständige Wappen der alten Fränckischen Königen gewesen. Noch viel weniger ist dieses Lilien-Wappen dem ersten Christliche Könige der Francken, Clodowig, durch ein, bey seiner Taufe, von dem Himmel gefallenes, mit drey blauen Lilien bemahltes Schild, von dem Himmel selbst (wie Valdes de praerog. Hisp. vorgiebt) angewiesen worden. Allein es sind doch auch die Lilien in dem Wappen einiger alten Fränckischen Königen nicht gantz und gar ungewöhnlich gewesen. Es wäre denn, daß man solche Figuren, wie einige wollen, vor Fränckische Speer-Spritzen zu halten hätte. Siehe hiervon ausführlich den Montfaucon in Thes. Antiq. Reg. Galliae. 2, ist Wißbaden, wie kurtz vorher dargethan worden, vormals eine Fränckische Saal- oder Pfaltz-Stadt gewesen, und hat also, gantz vermuthlich, auch damals, nach der Gewohnheit der Städten selbiger Zeiten, ihr besonderes Wappen gehabt. Es ist aber kein älteres Wappen bey derselben, weder in alten Schriften, noch an alten Gebäuden, vorhanden, als diese drey Lilien; folglich ist es also sehr wahrscheinlich, daß eben diese drey Lilien das Wappen seyen, welches diese Stadt bey ihrer Erhöhung zu einer Fränckischen Saal- oder Pfaltz-Stadt von den Fränckischen Königen (es mögen nun dieselbe dieses Wappen damals allschon selber geführet haben, oder nicht) überkommen habe. Dazu kommt

das ordentliche und beständige Wappen der alten Fränckischen Königen gewesen. Noch viel weniger ist dieses Lilien-Wappen dem ersten Christliche Könige der Francken, Clodowig, durch ein, bey seiner Taufe, von dem Himmel gefallenes, mit drey blauen Lilien bemahltes Schild, von dem Himmel selbst (wie Valdes de praerog. Hisp. vorgiebt) angewiesen worden. Allein es sind doch auch die Lilien in dem Wappen einiger alten Fränckischen Königen nicht gantz und gar ungewöhnlich gewesen. Es wäre denn, daß man solche Figuren, wie einige wollen, vor Fränckische Speer-Spritzen zu halten hätte. Siehe hiervon ausführlich den Montfaucon in Thes. Antiq. Reg. Galliae. 2, ist Wißbaden, wie kurtz vorher dargethan worden, vormals eine Fränckische Saal- oder Pfaltz-Stadt gewesen, und hat also, gantz vermuthlich, auch damals, nach der Gewohnheit der Städten selbiger Zeiten, ihr besonderes Wappen gehabt. Es ist aber kein älteres Wappen bey derselben, weder in alten Schriften, noch an alten Gebäuden, vorhanden, als diese drey Lilien; folglich ist es also sehr wahrscheinlich, daß eben diese drey Lilien das Wappen seyen, welches diese Stadt bey ihrer Erhöhung zu einer Fränckischen Saal- oder Pfaltz-Stadt von den Fränckischen Königen (es mögen nun dieselbe dieses Wappen damals allschon selber geführet haben, oder nicht) überkommen habe. Dazu kommt

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0196" n="160"/>
das ordentliche und beständige Wappen der alten Fränckischen Königen gewesen. Noch viel weniger ist dieses Lilien-Wappen dem ersten Christliche Könige der Francken, Clodowig, durch ein, bey seiner Taufe, von dem Himmel gefallenes, mit drey blauen Lilien bemahltes Schild, von dem Himmel selbst (wie Valdes <hi rendition="#aq">de praerog. Hisp.</hi> vorgiebt) angewiesen worden. Allein es sind doch auch die Lilien in dem Wappen einiger alten Fränckischen Königen nicht gantz und gar ungewöhnlich gewesen. Es wäre denn, daß man solche Figuren, wie einige wollen, vor Fränckische Speer-Spritzen zu halten hätte. Siehe hiervon ausführlich den Montfaucon in <hi rendition="#aq">Thes. Antiq. Reg. Galliae.</hi> 2, ist Wißbaden, wie kurtz vorher dargethan worden, vormals eine Fränckische Saal- oder Pfaltz-Stadt gewesen, und hat also, gantz vermuthlich, auch damals, nach der Gewohnheit der Städten selbiger Zeiten, ihr besonderes Wappen gehabt. Es ist aber kein älteres Wappen bey derselben, weder in alten Schriften, noch an alten Gebäuden, vorhanden, als diese drey Lilien; folglich ist es also sehr wahrscheinlich, daß eben diese drey Lilien das Wappen seyen, welches diese Stadt bey ihrer Erhöhung zu einer Fränckischen Saal- oder Pfaltz-Stadt von den Fränckischen Königen (es mögen nun dieselbe dieses Wappen damals allschon selber geführet haben, oder nicht) überkommen habe. Dazu kommt
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[160/0196] das ordentliche und beständige Wappen der alten Fränckischen Königen gewesen. Noch viel weniger ist dieses Lilien-Wappen dem ersten Christliche Könige der Francken, Clodowig, durch ein, bey seiner Taufe, von dem Himmel gefallenes, mit drey blauen Lilien bemahltes Schild, von dem Himmel selbst (wie Valdes de praerog. Hisp. vorgiebt) angewiesen worden. Allein es sind doch auch die Lilien in dem Wappen einiger alten Fränckischen Königen nicht gantz und gar ungewöhnlich gewesen. Es wäre denn, daß man solche Figuren, wie einige wollen, vor Fränckische Speer-Spritzen zu halten hätte. Siehe hiervon ausführlich den Montfaucon in Thes. Antiq. Reg. Galliae. 2, ist Wißbaden, wie kurtz vorher dargethan worden, vormals eine Fränckische Saal- oder Pfaltz-Stadt gewesen, und hat also, gantz vermuthlich, auch damals, nach der Gewohnheit der Städten selbiger Zeiten, ihr besonderes Wappen gehabt. Es ist aber kein älteres Wappen bey derselben, weder in alten Schriften, noch an alten Gebäuden, vorhanden, als diese drey Lilien; folglich ist es also sehr wahrscheinlich, daß eben diese drey Lilien das Wappen seyen, welches diese Stadt bey ihrer Erhöhung zu einer Fränckischen Saal- oder Pfaltz-Stadt von den Fränckischen Königen (es mögen nun dieselbe dieses Wappen damals allschon selber geführet haben, oder nicht) überkommen habe. Dazu kommt

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-24T12:08:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-24T12:08:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Wird ein Wort durch Seitenumbruch getrennt, so wird es vollständig auf die nächste Seite übernommen.
  • ß, das wegen einer Zeilentrennung zu ss wurde, wurde innerhalb der Zeile wieder zu ß transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/196
Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 160. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/196>, abgerufen am 04.12.2024.