Haupt-Geschäfte nemlich die Abthuung verschiedener wichtiger Reichs-Händel, sonderlich die Vereinigung zwischen ihm und dem Hertzogen von Burgund, Carlen, zu besorgen, sich angelegen seyn lassen. Zu welchem Ende nicht nur verschiedene Teutsche Reichs-Fürsten, sondern auch der König von Dännemarck, Christian I, ihre Gesandten zu ihm nach Wißbaden gesendet haben. Es ist aber solche Bemühung dieser Herren damals umsonst gewesen, und der Kayser ist bald darauf nach den Nieder-Rheinischen Landes-Gegenden abgegangen, in dem Rückweg aber wiederum in Wiesbaden eingekehret. Siehe davon Lersners Franckfurtische Chronick, Müllers Reichs-Tags-Theatrum etc.
13. Als in dem Jahr 1525 der bekannte Bauern-Aufruhr fast in den meisten Gegenden des Teutschlandes vorgegangen, so hat diese Seuche auch Wißbaden angestecket. Denn in demselben Jahr ist es ebenfalls daselbst, L. U. zu einem allgemeinen Aufstand gekommen. Die Aufgestandene haben die Abänderung der Herrschaftlichen Steuern, und sonderlich den freyen Gebrauch des Weid-Wercks, der Wälder und der Wasser (nach der allgemeinen Gewohnheit der damaligen unruhigen Unterthanen in Teutschland) mit Ungestüm begehret; die Stadt-Thor-Schlüssel zu sich genommen; den Herrschaftlichen
Haupt-Geschäfte nemlich die Abthuung verschiedener wichtiger Reichs-Händel, sonderlich die Vereinigung zwischen ihm und dem Hertzogen von Burgund, Carlen, zu besorgen, sich angelegen seyn lassen. Zu welchem Ende nicht nur verschiedene Teutsche Reichs-Fürsten, sondern auch der König von Dännemarck, Christian I, ihre Gesandten zu ihm nach Wißbaden gesendet haben. Es ist aber solche Bemühung dieser Herren damals umsonst gewesen, und der Kayser ist bald darauf nach den Nieder-Rheinischen Landes-Gegenden abgegangen, in dem Rückweg aber wiederum in Wiesbaden eingekehret. Siehe davon Lersners Franckfurtische Chronick, Müllers Reichs-Tags-Theatrum etc.
13. Als in dem Jahr 1525 der bekannte Bauern-Aufruhr fast in den meisten Gegenden des Teutschlandes vorgegangen, so hat diese Seuche auch Wißbaden angestecket. Denn in demselben Jahr ist es ebenfalls daselbst, L. U. zu einem allgemeinen Aufstand gekommen. Die Aufgestandene haben die Abänderung der Herrschaftlichen Steuern, und sonderlich den freyen Gebrauch des Weid-Wercks, der Wälder und der Wasser (nach der allgemeinen Gewohnheit der damaligen unruhigen Unterthanen in Teutschland) mit Ungestüm begehret; die Stadt-Thor-Schlüssel zu sich genommen; den Herrschaftlichen
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0306"n="270"/>
Haupt-Geschäfte nemlich die Abthuung verschiedener wichtiger Reichs-Händel, sonderlich die Vereinigung zwischen ihm und dem Hertzogen von Burgund, Carlen, zu besorgen, sich angelegen seyn lassen. Zu welchem Ende nicht nur verschiedene Teutsche Reichs-Fürsten, sondern auch der König von Dännemarck, Christian I, ihre Gesandten zu ihm nach Wißbaden gesendet haben. Es ist aber solche Bemühung dieser Herren damals umsonst gewesen, und der Kayser ist bald darauf nach den Nieder-Rheinischen Landes-Gegenden abgegangen, in dem Rückweg aber wiederum in Wiesbaden eingekehret. Siehe davon Lersners Franckfurtische Chronick, Müllers Reichs-Tags-Theatrum etc.</p><p>13. Als in dem Jahr 1525 der bekannte Bauern-Aufruhr fast in den meisten Gegenden des Teutschlandes vorgegangen, so hat diese Seuche auch Wißbaden angestecket. Denn in demselben Jahr ist es ebenfalls daselbst, L. U. zu einem allgemeinen Aufstand gekommen. Die Aufgestandene haben die Abänderung der Herrschaftlichen Steuern, und sonderlich den freyen Gebrauch des Weid-Wercks, der Wälder und der Wasser (nach der allgemeinen Gewohnheit der damaligen unruhigen Unterthanen in Teutschland) mit Ungestüm begehret; die Stadt-Thor-Schlüssel zu sich genommen; den Herrschaftlichen
</p></div></div></body></text></TEI>
[270/0306]
Haupt-Geschäfte nemlich die Abthuung verschiedener wichtiger Reichs-Händel, sonderlich die Vereinigung zwischen ihm und dem Hertzogen von Burgund, Carlen, zu besorgen, sich angelegen seyn lassen. Zu welchem Ende nicht nur verschiedene Teutsche Reichs-Fürsten, sondern auch der König von Dännemarck, Christian I, ihre Gesandten zu ihm nach Wißbaden gesendet haben. Es ist aber solche Bemühung dieser Herren damals umsonst gewesen, und der Kayser ist bald darauf nach den Nieder-Rheinischen Landes-Gegenden abgegangen, in dem Rückweg aber wiederum in Wiesbaden eingekehret. Siehe davon Lersners Franckfurtische Chronick, Müllers Reichs-Tags-Theatrum etc.
13. Als in dem Jahr 1525 der bekannte Bauern-Aufruhr fast in den meisten Gegenden des Teutschlandes vorgegangen, so hat diese Seuche auch Wißbaden angestecket. Denn in demselben Jahr ist es ebenfalls daselbst, L. U. zu einem allgemeinen Aufstand gekommen. Die Aufgestandene haben die Abänderung der Herrschaftlichen Steuern, und sonderlich den freyen Gebrauch des Weid-Wercks, der Wälder und der Wasser (nach der allgemeinen Gewohnheit der damaligen unruhigen Unterthanen in Teutschland) mit Ungestüm begehret; die Stadt-Thor-Schlüssel zu sich genommen; den Herrschaftlichen
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-01-24T12:08:31Z)
Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/306>, abgerufen am 14.06.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.