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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

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in Wißbaden einquartieret, und die Stadt sehr hart beschweret. Absonderlich aber hat im Jahr 1673 im Octob. der Kayserliche General-Lieutenant Montecuculi, als er das Haupt-Quartier eine Zeitlang in Wißbaden gehabt, mit seinen Leuten daselbst so übel L. U. gehauset, daß darüber an dem Kayserlichen Hofe von der Wißbadischen Landes-Herrschaft gar nachdrückliche Klagen sind angebracht worden. Auch haben die Chur-Brandenburgische Trouppen, welche als Hülfs-Völcker an den Rhein gekommen, wegen des schlechten Beytrages aber der anderen Reichs-Ständen, und der, bey denselben gefundenen, unzulänglichen Verpflegung, sich so feindseelig gegen dieselbe, sonderlich gegen die am Rhein gelegene Lande, bezeiget, daß man sich öfters mehr vor ihnen, als vor den Frantzosen selbst, gefürchtet, und dieses Betragen daher damals den Brandenburgischen Krieg genennet hat. Wißbaden ist dabey mehrmalen so sehr beängstiget worden, daß die Leute, welche damals gelebet, nachher kaum gewust haben, die ausgestandene Drangsale sattsam genug zu beschreiben. Es ist zu diesem Elend auch noch die Pest, welche damals Teutschland durchstrichen hat, gekommen. Denn dieselbe hat Wißbaden in dem Jahr 1675 ebenfalls befallen. Es sind aber doch weniger Menschen daselbst, als an andern Orten geschehen, durch dieselbe hingeraffet worden, und hat man solches

in Wißbaden einquartieret, und die Stadt sehr hart beschweret. Absonderlich aber hat im Jahr 1673 im Octob. der Kayserliche General-Lieutenant Montecuculi, als er das Haupt-Quartier eine Zeitlang in Wißbaden gehabt, mit seinen Leuten daselbst so übel L. U. gehauset, daß darüber an dem Kayserlichen Hofe von der Wißbadischen Landes-Herrschaft gar nachdrückliche Klagen sind angebracht worden. Auch haben die Chur-Brandenburgische Trouppen, welche als Hülfs-Völcker an den Rhein gekommen, wegen des schlechten Beytrages aber der anderen Reichs-Ständen, und der, bey denselben gefundenen, unzulänglichen Verpflegung, sich so feindseelig gegen dieselbe, sonderlich gegen die am Rhein gelegene Lande, bezeiget, daß man sich öfters mehr vor ihnen, als vor den Frantzosen selbst, gefürchtet, und dieses Betragen daher damals den Brandenburgischen Krieg genennet hat. Wißbaden ist dabey mehrmalen so sehr beängstiget worden, daß die Leute, welche damals gelebet, nachher kaum gewust haben, die ausgestandene Drangsale sattsam genug zu beschreiben. Es ist zu diesem Elend auch noch die Pest, welche damals Teutschland durchstrichen hat, gekommen. Denn dieselbe hat Wißbaden in dem Jahr 1675 ebenfalls befallen. Es sind aber doch weniger Menschen daselbst, als an andern Orten geschehen, durch dieselbe hingeraffet worden, und hat man solches

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in Wißbaden einquartieret, und die Stadt sehr hart beschweret. Absonderlich aber hat im Jahr 1673 im Octob. der Kayserliche General-Lieutenant Montecuculi, als er das Haupt-Quartier eine Zeitlang in Wißbaden gehabt, mit seinen Leuten daselbst so übel L. U. gehauset, daß darüber an dem Kayserlichen Hofe von der Wißbadischen Landes-Herrschaft gar nachdrückliche Klagen sind angebracht worden. Auch haben die Chur-Brandenburgische Trouppen, welche als Hülfs-Völcker an den Rhein gekommen, wegen des schlechten Beytrages aber der anderen Reichs-Ständen, und der, bey denselben gefundenen, unzulänglichen Verpflegung, sich so feindseelig gegen dieselbe, sonderlich gegen die am Rhein gelegene Lande, bezeiget, daß man sich öfters mehr vor ihnen, als vor den Frantzosen selbst, gefürchtet, und dieses Betragen daher damals den Brandenburgischen Krieg genennet hat. Wißbaden ist dabey mehrmalen so sehr beängstiget worden, daß die Leute, welche damals gelebet, nachher kaum gewust haben, die ausgestandene Drangsale sattsam genug zu beschreiben. Es ist zu diesem Elend auch noch die Pest, welche damals Teutschland durchstrichen hat, gekommen. Denn dieselbe hat Wißbaden in dem Jahr 1675 ebenfalls befallen. Es sind aber doch weniger Menschen daselbst, als an andern Orten geschehen, durch dieselbe hingeraffet worden, und hat man solches
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[302/0338] in Wißbaden einquartieret, und die Stadt sehr hart beschweret. Absonderlich aber hat im Jahr 1673 im Octob. der Kayserliche General-Lieutenant Montecuculi, als er das Haupt-Quartier eine Zeitlang in Wißbaden gehabt, mit seinen Leuten daselbst so übel L. U. gehauset, daß darüber an dem Kayserlichen Hofe von der Wißbadischen Landes-Herrschaft gar nachdrückliche Klagen sind angebracht worden. Auch haben die Chur-Brandenburgische Trouppen, welche als Hülfs-Völcker an den Rhein gekommen, wegen des schlechten Beytrages aber der anderen Reichs-Ständen, und der, bey denselben gefundenen, unzulänglichen Verpflegung, sich so feindseelig gegen dieselbe, sonderlich gegen die am Rhein gelegene Lande, bezeiget, daß man sich öfters mehr vor ihnen, als vor den Frantzosen selbst, gefürchtet, und dieses Betragen daher damals den Brandenburgischen Krieg genennet hat. Wißbaden ist dabey mehrmalen so sehr beängstiget worden, daß die Leute, welche damals gelebet, nachher kaum gewust haben, die ausgestandene Drangsale sattsam genug zu beschreiben. Es ist zu diesem Elend auch noch die Pest, welche damals Teutschland durchstrichen hat, gekommen. Denn dieselbe hat Wißbaden in dem Jahr 1675 ebenfalls befallen. Es sind aber doch weniger Menschen daselbst, als an andern Orten geschehen, durch dieselbe hingeraffet worden, und hat man solches

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Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 302. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/338>, abgerufen am 24.11.2024.