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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

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aus der darauf befindlichen Schrift zu ersehen ist) in dieser Kirche auf seine Kosten errichten lassen. In dem 17 Jahrhundert, zu den Zeiten des dreyßig-jährigen Krieges, ist diese Kirche, wie bereits oben, in der Beschreibung der Fatalitäten des Wißbads in diesem Kriege, berichtet ist, ihrer kleinen Glocken, Orgel, und anderer Geräthschaften von den plündernden Soldaten beraubet worden. Im Jahre 1716 ist diese mehrgemeldte Kirche, weil sie bey dem täglich zunehmenden Anwachs der Stadt-Einwohner fast zu klein gewesen, durch Aufführung einer neuen Mauer nach dem Chor zu, auf beyden Seiten, erweitert, auch mit einem neuen Dach-Werck versehen worden. Das vördere Theil der Kirche ist so gleich damals, das Chor aber nachmals im Jahr 1751 von neuem ausgetünchet, und mit erbaulichen Gemählden ausgezieret worden. Man hat bey diesen vorgenommenen Erneuerungen der Kirche verschiedene in derselben befindlich-gewesene Sachen, weil sie, überflüßig und hinderlich zu seyn, geachtet worden, bey Seite gethan. Und zwar 1, den hohen Altar, welcher gantz oben in dem Chor, von alten Zeiten her, gestanden hat. 2, die drey grosse steinerne Säulen, welche mitten in der Kirche gestanden, und von solcher Dicke gewesen, daß eine derselben von zwey Männern hat eben können umfasset werden. 3, die an diesen Säulen, und sonst noch hier und dar an

aus der darauf befindlichen Schrift zu ersehen ist) in dieser Kirche auf seine Kosten errichten lassen. In dem 17 Jahrhundert, zu den Zeiten des dreyßig-jährigen Krieges, ist diese Kirche, wie bereits oben, in der Beschreibung der Fatalitäten des Wißbads in diesem Kriege, berichtet ist, ihrer kleinen Glocken, Orgel, und anderer Geräthschaften von den plündernden Soldaten beraubet worden. Im Jahre 1716 ist diese mehrgemeldte Kirche, weil sie bey dem täglich zunehmenden Anwachs der Stadt-Einwohner fast zu klein gewesen, durch Aufführung einer neuen Mauer nach dem Chor zu, auf beyden Seiten, erweitert, auch mit einem neuen Dach-Werck versehen worden. Das vördere Theil der Kirche ist so gleich damals, das Chor aber nachmals im Jahr 1751 von neuem ausgetünchet, und mit erbaulichen Gemählden ausgezieret worden. Man hat bey diesen vorgenommenen Erneuerungen der Kirche verschiedene in derselben befindlich-gewesene Sachen, weil sie, überflüßig und hinderlich zu seyn, geachtet worden, bey Seite gethan. Und zwar 1, den hohen Altar, welcher gantz oben in dem Chor, von alten Zeiten her, gestanden hat. 2, die drey grosse steinerne Säulen, welche mitten in der Kirche gestanden, und von solcher Dicke gewesen, daß eine derselben von zwey Männern hat eben können umfasset werden. 3, die an diesen Säulen, und sonst noch hier und dar an

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aus der darauf befindlichen Schrift zu ersehen ist) in dieser Kirche auf seine Kosten errichten lassen. In dem 17 Jahrhundert, zu den Zeiten des dreyßig-jährigen Krieges, ist diese Kirche, wie bereits oben, in der Beschreibung der Fatalitäten des Wißbads in diesem Kriege, berichtet ist, ihrer kleinen Glocken, Orgel, und anderer Geräthschaften von den plündernden Soldaten beraubet worden. Im Jahre 1716 ist diese mehrgemeldte Kirche, weil sie bey dem täglich zunehmenden Anwachs der Stadt-Einwohner fast zu klein gewesen, durch Aufführung einer neuen Mauer nach dem Chor zu, auf beyden Seiten, erweitert, auch mit einem neuen Dach-Werck versehen worden. Das vördere Theil der Kirche ist so gleich damals, das Chor aber nachmals im Jahr 1751 von neuem ausgetünchet, und mit erbaulichen Gemählden ausgezieret worden. Man hat bey diesen vorgenommenen Erneuerungen der Kirche verschiedene in derselben befindlich-gewesene Sachen, weil sie, überflüßig und hinderlich zu seyn, geachtet worden, bey Seite gethan. Und zwar 1, den hohen Altar, welcher gantz oben in dem Chor, von alten Zeiten her, gestanden hat. 2, die drey grosse steinerne Säulen, welche mitten in der Kirche gestanden, und von solcher Dicke gewesen, daß eine derselben von zwey Männern hat eben können umfasset werden. 3, die an diesen Säulen, und sonst noch hier und dar an
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[326/0362] aus der darauf befindlichen Schrift zu ersehen ist) in dieser Kirche auf seine Kosten errichten lassen. In dem 17 Jahrhundert, zu den Zeiten des dreyßig-jährigen Krieges, ist diese Kirche, wie bereits oben, in der Beschreibung der Fatalitäten des Wißbads in diesem Kriege, berichtet ist, ihrer kleinen Glocken, Orgel, und anderer Geräthschaften von den plündernden Soldaten beraubet worden. Im Jahre 1716 ist diese mehrgemeldte Kirche, weil sie bey dem täglich zunehmenden Anwachs der Stadt-Einwohner fast zu klein gewesen, durch Aufführung einer neuen Mauer nach dem Chor zu, auf beyden Seiten, erweitert, auch mit einem neuen Dach-Werck versehen worden. Das vördere Theil der Kirche ist so gleich damals, das Chor aber nachmals im Jahr 1751 von neuem ausgetünchet, und mit erbaulichen Gemählden ausgezieret worden. Man hat bey diesen vorgenommenen Erneuerungen der Kirche verschiedene in derselben befindlich-gewesene Sachen, weil sie, überflüßig und hinderlich zu seyn, geachtet worden, bey Seite gethan. Und zwar 1, den hohen Altar, welcher gantz oben in dem Chor, von alten Zeiten her, gestanden hat. 2, die drey grosse steinerne Säulen, welche mitten in der Kirche gestanden, und von solcher Dicke gewesen, daß eine derselben von zwey Männern hat eben können umfasset werden. 3, die an diesen Säulen, und sonst noch hier und dar an

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Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 326. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/362>, abgerufen am 22.11.2024.