Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.Einleitung. Weil die Stadt Wißbaden, von ihrer Erbauung an bis auf die gegenwärtige Zeit, verschiedene mahl ihre Eigenthümer oder Grund-Herren geändert hat, so wird nicht undienlich seyn, wenn wir die Beschreibung ihrer Geschichten, nach solchen geschehenen Veränderungen ihrer Herren, so viel sichs wird thun lassen, abtheilen; alldieweilen doch dergleichen Veränderungen der Beherrscher eines Ortes auch gemeiniglich gar wichtige Veränderungen in der inneren und äusseren Verfassung desselben nach sich zu ziehen pflegen. Zwar hat man freylich wohl anfänglich gewünschet, die Geschicht-Beschreibung dieser Stadt so einrichten zu können, daß man die vornehmste Stücke derselben, z. E. Einwohner, äussere Gestalt, innere Regiments-Verfassung etc. sogleich in einem hin, ohne fernere Abtheilung, durch alle Zeiten hindurch, hätte ausführen und beschreiben können. Es ist aber solches, wegen vieler triftigen Ursachen, welche dem Leser, bey einiger bedächtlichen Durchlesung dieser Schrift, hoffentlich, selber einleuchten werden, nicht wohl thunlich gewesen. Vielmehr hat die ordentliche und gründliche Ausführung der mancherley hierbei vorkommenden Einleitung. Weil die Stadt Wißbaden, von ihrer Erbauung an bis auf die gegenwärtige Zeit, verschiedene mahl ihre Eigenthümer oder Grund-Herren geändert hat, so wird nicht undienlich seyn, wenn wir die Beschreibung ihrer Geschichten, nach solchen geschehenen Veränderungen ihrer Herren, so viel sichs wird thun lassen, abtheilen; alldieweilen doch dergleichen Veränderungen der Beherrscher eines Ortes auch gemeiniglich gar wichtige Veränderungen in der inneren und äusseren Verfassung desselben nach sich zu ziehen pflegen. Zwar hat man freylich wohl anfänglich gewünschet, die Geschicht-Beschreibung dieser Stadt so einrichten zu können, daß man die vornehmste Stücke derselben, z. E. Einwohner, äussere Gestalt, innere Regiments-Verfassung etc. sogleich in einem hin, ohne fernere Abtheilung, durch alle Zeiten hindurch, hätte ausführen und beschreiben können. Es ist aber solches, wegen vieler triftigen Ursachen, welche dem Leser, bey einiger bedächtlichen Durchlesung dieser Schrift, hoffentlich, selber einleuchten werden, nicht wohl thunlich gewesen. Vielmehr hat die ordentliche und gründliche Ausführung der mancherley hierbei vorkommenden <TEI> <text> <pb facs="#f0037"/> <body> <div n="1"> <head> <hi rendition="#g">Einleitung.</hi> </head><lb/> <p>Weil die Stadt Wißbaden, von ihrer Erbauung an bis auf die gegenwärtige Zeit, verschiedene mahl ihre Eigenthümer oder Grund-Herren geändert hat, so wird nicht undienlich seyn, wenn wir die Beschreibung ihrer Geschichten, nach solchen geschehenen Veränderungen ihrer Herren, so viel sichs wird thun lassen, abtheilen; alldieweilen doch dergleichen Veränderungen der Beherrscher eines Ortes auch gemeiniglich gar wichtige Veränderungen in der inneren und äusseren Verfassung desselben nach sich zu ziehen pflegen. Zwar hat man freylich wohl anfänglich gewünschet, die Geschicht-Beschreibung dieser Stadt so einrichten zu können, daß man die vornehmste Stücke derselben, z. E. Einwohner, äussere Gestalt, innere Regiments-Verfassung etc. sogleich in einem hin, ohne fernere Abtheilung, durch alle Zeiten hindurch, hätte ausführen und beschreiben können. Es ist aber solches, wegen vieler triftigen Ursachen, welche dem Leser, bey einiger bedächtlichen Durchlesung dieser Schrift, hoffentlich, selber einleuchten werden, nicht wohl thunlich gewesen. Vielmehr hat die ordentliche und gründliche Ausführung der mancherley hierbei vorkommenden </p> </div> </body> </text> </TEI> [0037]
Einleitung.
Weil die Stadt Wißbaden, von ihrer Erbauung an bis auf die gegenwärtige Zeit, verschiedene mahl ihre Eigenthümer oder Grund-Herren geändert hat, so wird nicht undienlich seyn, wenn wir die Beschreibung ihrer Geschichten, nach solchen geschehenen Veränderungen ihrer Herren, so viel sichs wird thun lassen, abtheilen; alldieweilen doch dergleichen Veränderungen der Beherrscher eines Ortes auch gemeiniglich gar wichtige Veränderungen in der inneren und äusseren Verfassung desselben nach sich zu ziehen pflegen. Zwar hat man freylich wohl anfänglich gewünschet, die Geschicht-Beschreibung dieser Stadt so einrichten zu können, daß man die vornehmste Stücke derselben, z. E. Einwohner, äussere Gestalt, innere Regiments-Verfassung etc. sogleich in einem hin, ohne fernere Abtheilung, durch alle Zeiten hindurch, hätte ausführen und beschreiben können. Es ist aber solches, wegen vieler triftigen Ursachen, welche dem Leser, bey einiger bedächtlichen Durchlesung dieser Schrift, hoffentlich, selber einleuchten werden, nicht wohl thunlich gewesen. Vielmehr hat die ordentliche und gründliche Ausführung der mancherley hierbei vorkommenden
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