Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

gesetzet. Es ist von denselben auch Wißbaden in Besitz genommen worden. Wie denn der gemeldte Geschicht-Schreiber verschiedene solche Allemannischen Königen, welche das Land gegen Maintz über, und also auch die Wißbadische Gegend, beherrschet haben, mit Nahmen nennet, nemlich den Hortar, Suomar, Mackrian, Hariobaud, Rando, H. L. 18. c. 2, L. 27, c. 9, L. 29. c. 9, L. 30. c. 4, Edit. ver. Und hält Winckelmann in seiner Heßischen Chronick P. 6. L. 2. c. 4. nicht ohne Grund, davor, daß der vorgemeldte Nahme Hariobaud, nach der Teutschen Aussprache, nichts anders sey, als: Herr im Bad, das ist: Herr im Wißbad; wie denn dieser Hariobaud ein Bruder des Mackrians gewesen, welchem Wißbaden, wie unten deutlicher wird gezeiget werden, würcklich damals zugehöret hat. Es haben auch diese Allemannen solche ihre Herrschaft in den bemeldten Landen, wiewohl unter beständigen Kriegen mit den Römern, und mancherley Abwechselungen des Kriegs-Glückes, wie auch erlittenen Ueberzügen von den Vandalen und Hunnen, fast zweyhundert Jahre lang fortgeführet und erhalten. Bis sie endlich, nicht gar lange vor dem Jahr Christi 500. von den Francken, gegen welche sie sich viele Jahre hindurch tapfer vertheidiget, sind bezwungen, und ihrer Länder, folglich also auch der Wißbadischen Gegenden,

gesetzet. Es ist von denselben auch Wißbaden in Besitz genommen worden. Wie denn der gemeldte Geschicht-Schreiber verschiedene solche Allemannischen Königen, welche das Land gegen Maintz über, und also auch die Wißbadische Gegend, beherrschet haben, mit Nahmen nennet, nemlich den Hortar, Suomar, Mackrian, Hariobaud, Rando, H. L. 18. c. 2, L. 27, c. 9, L. 29. c. 9, L. 30. c. 4, Edit. ver. Und hält Winckelmann in seiner Heßischen Chronick P. 6. L. 2. c. 4. nicht ohne Grund, davor, daß der vorgemeldte Nahme Hariobaud, nach der Teutschen Aussprache, nichts anders sey, als: Herr im Bad, das ist: Herr im Wißbad; wie denn dieser Hariobaud ein Bruder des Mackrians gewesen, welchem Wißbaden, wie unten deutlicher wird gezeiget werden, würcklich damals zugehöret hat. Es haben auch diese Allemannen solche ihre Herrschaft in den bemeldten Landen, wiewohl unter beständigen Kriegen mit den Römern, und mancherley Abwechselungen des Kriegs-Glückes, wie auch erlittenen Ueberzügen von den Vandalen und Hunnen, fast zweyhundert Jahre lang fortgeführet und erhalten. Bis sie endlich, nicht gar lange vor dem Jahr Christi 500. von den Francken, gegen welche sie sich viele Jahre hindurch tapfer vertheidiget, sind bezwungen, und ihrer Länder, folglich also auch der Wißbadischen Gegenden,

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0044" n="8"/>
gesetzet. Es ist von denselben auch Wißbaden in Besitz genommen worden. Wie denn der gemeldte Geschicht-Schreiber verschiedene solche Allemannischen Königen, welche das Land gegen Maintz über, und also auch die Wißbadische Gegend, beherrschet haben, mit Nahmen nennet, nemlich den Hortar, Suomar, Mackrian, Hariobaud, Rando, <hi rendition="#aq">H. L. 18. c. 2, L. 27, c. 9, L. 29. c. 9, L. 30. c. 4, Edit. ver.</hi> Und hält Winckelmann in seiner Heßischen Chronick <hi rendition="#aq">P. 6. L. 2. c. 4.</hi> nicht ohne Grund, davor, daß der vorgemeldte Nahme Hariobaud, nach der Teutschen Aussprache, nichts anders sey, als: Herr im Bad, das ist: Herr im Wißbad; wie denn dieser Hariobaud ein Bruder des Mackrians gewesen, welchem Wißbaden, wie unten deutlicher wird gezeiget werden, würcklich damals zugehöret hat. Es haben auch diese Allemannen solche ihre Herrschaft in den bemeldten Landen, wiewohl unter beständigen Kriegen mit den Römern, und mancherley Abwechselungen des Kriegs-Glückes, wie auch erlittenen Ueberzügen von den Vandalen und Hunnen, fast zweyhundert Jahre lang fortgeführet und erhalten. Bis sie endlich, nicht gar lange vor dem Jahr Christi 500. von den Francken, gegen welche sie sich viele Jahre hindurch tapfer vertheidiget, sind bezwungen, und ihrer Länder, folglich also auch der Wißbadischen Gegenden,
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[8/0044] gesetzet. Es ist von denselben auch Wißbaden in Besitz genommen worden. Wie denn der gemeldte Geschicht-Schreiber verschiedene solche Allemannischen Königen, welche das Land gegen Maintz über, und also auch die Wißbadische Gegend, beherrschet haben, mit Nahmen nennet, nemlich den Hortar, Suomar, Mackrian, Hariobaud, Rando, H. L. 18. c. 2, L. 27, c. 9, L. 29. c. 9, L. 30. c. 4, Edit. ver. Und hält Winckelmann in seiner Heßischen Chronick P. 6. L. 2. c. 4. nicht ohne Grund, davor, daß der vorgemeldte Nahme Hariobaud, nach der Teutschen Aussprache, nichts anders sey, als: Herr im Bad, das ist: Herr im Wißbad; wie denn dieser Hariobaud ein Bruder des Mackrians gewesen, welchem Wißbaden, wie unten deutlicher wird gezeiget werden, würcklich damals zugehöret hat. Es haben auch diese Allemannen solche ihre Herrschaft in den bemeldten Landen, wiewohl unter beständigen Kriegen mit den Römern, und mancherley Abwechselungen des Kriegs-Glückes, wie auch erlittenen Ueberzügen von den Vandalen und Hunnen, fast zweyhundert Jahre lang fortgeführet und erhalten. Bis sie endlich, nicht gar lange vor dem Jahr Christi 500. von den Francken, gegen welche sie sich viele Jahre hindurch tapfer vertheidiget, sind bezwungen, und ihrer Länder, folglich also auch der Wißbadischen Gegenden,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-24T12:08:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-24T12:08:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Wird ein Wort durch Seitenumbruch getrennt, so wird es vollständig auf die nächste Seite übernommen.
  • ß, das wegen einer Zeilentrennung zu ss wurde, wurde innerhalb der Zeile wieder zu ß transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/44
Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/44>, abgerufen am 03.12.2024.