Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

Bild:
<< vorherige Seite

also auch billig hierbey fraget, was denn wohl die Ursache solcher vorgegebenen inneren Bewegung bey diesem Wasser seyn möge? Und darauf keine andere angezeiget werden kan, als die innere mineralische Bestand-Theile, welche dieses Wasser bey sich führet, und welche es lediglich in eine solche starcke Bewegung brächten, so siehet man wohl gar deutlich, daß diese Meynung von der oben angeführten zweyten Meynung in der That nicht unterschieden sey. Denn eben das ist es, was in derselben ausführlich ist behauptet worden, folglich aber ist sie auch eben denjenigen Schwierigkeiten, welche dieselbe, berührter massen, bey sich führet, unterworffen. 4, Sind einige, welche meynen, es sey genug, daß man wisse, daß in dem Inwendigen der Erde hier und dar eine grosse Hitze vorhanden sey, wie diejenige, welche die Gruben und Hölen der Erde durchkrochen haben, mit einem Munde bezeugeten. Woher diese Hitze komme? das sey nicht nöthig eigentlich zu wissen. Sie komme zwar gantz vermuthlich von einer Gährung der mancherley Erd-Säften über- und unter-einander her; allein sie möge herkommen, woher sie wolle, so könnten wir dessen ohne Schaden unwissend seyn, oder es an seinem Orte beruhen lassen; genug sey es, daß diese Hitze würcklich da sey. Diejenige unterirdische Gewässer nun, welche dergleichen erhitzte Erd-Gegenden durchflössen, würden

also auch billig hierbey fraget, was denn wohl die Ursache solcher vorgegebenen inneren Bewegung bey diesem Wasser seyn möge? Und darauf keine andere angezeiget werden kan, als die innere mineralische Bestand-Theile, welche dieses Wasser bey sich führet, und welche es lediglich in eine solche starcke Bewegung brächten, so siehet man wohl gar deutlich, daß diese Meynung von der oben angeführten zweyten Meynung in der That nicht unterschieden sey. Denn eben das ist es, was in derselben ausführlich ist behauptet worden, folglich aber ist sie auch eben denjenigen Schwierigkeiten, welche dieselbe, berührter massen, bey sich führet, unterworffen. 4, Sind einige, welche meynen, es sey genug, daß man wisse, daß in dem Inwendigen der Erde hier und dar eine grosse Hitze vorhanden sey, wie diejenige, welche die Gruben und Hölen der Erde durchkrochen haben, mit einem Munde bezeugeten. Woher diese Hitze komme? das sey nicht nöthig eigentlich zu wissen. Sie komme zwar gantz vermuthlich von einer Gährung der mancherley Erd-Säften über- und unter-einander her; allein sie möge herkommen, woher sie wolle, so könnten wir dessen ohne Schaden unwissend seyn, oder es an seinem Orte beruhen lassen; genug sey es, daß diese Hitze würcklich da sey. Diejenige unterirdische Gewässer nun, welche dergleichen erhitzte Erd-Gegenden durchflössen, würden

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0467" n="431"/>
also auch billig hierbey fraget, was denn wohl die Ursache solcher vorgegebenen inneren Bewegung bey diesem Wasser seyn möge? Und darauf keine andere angezeiget werden kan, als die innere mineralische Bestand-Theile, welche dieses Wasser bey sich führet, und welche es lediglich in eine solche starcke Bewegung brächten, so siehet man wohl gar deutlich, daß diese Meynung von der oben angeführten zweyten Meynung in der That nicht unterschieden sey. Denn eben das ist es, was in derselben ausführlich ist behauptet worden, folglich aber ist sie auch eben denjenigen Schwierigkeiten, welche dieselbe, berührter massen, bey sich führet, unterworffen. 4, Sind einige, welche meynen, es sey genug, daß man wisse, daß in dem Inwendigen der Erde hier und dar eine grosse Hitze vorhanden sey, wie diejenige, welche die Gruben und Hölen der Erde durchkrochen haben, mit einem Munde bezeugeten. Woher diese Hitze komme? das sey nicht nöthig eigentlich zu wissen. Sie komme zwar gantz vermuthlich von einer Gährung der mancherley Erd-Säften über- und unter-einander her; allein sie möge herkommen, woher sie wolle, so könnten wir dessen ohne Schaden unwissend seyn, oder es an seinem Orte beruhen lassen; genug sey es, daß diese Hitze würcklich da sey. Diejenige unterirdische Gewässer nun, welche dergleichen erhitzte Erd-Gegenden durchflössen, würden
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[431/0467] also auch billig hierbey fraget, was denn wohl die Ursache solcher vorgegebenen inneren Bewegung bey diesem Wasser seyn möge? Und darauf keine andere angezeiget werden kan, als die innere mineralische Bestand-Theile, welche dieses Wasser bey sich führet, und welche es lediglich in eine solche starcke Bewegung brächten, so siehet man wohl gar deutlich, daß diese Meynung von der oben angeführten zweyten Meynung in der That nicht unterschieden sey. Denn eben das ist es, was in derselben ausführlich ist behauptet worden, folglich aber ist sie auch eben denjenigen Schwierigkeiten, welche dieselbe, berührter massen, bey sich führet, unterworffen. 4, Sind einige, welche meynen, es sey genug, daß man wisse, daß in dem Inwendigen der Erde hier und dar eine grosse Hitze vorhanden sey, wie diejenige, welche die Gruben und Hölen der Erde durchkrochen haben, mit einem Munde bezeugeten. Woher diese Hitze komme? das sey nicht nöthig eigentlich zu wissen. Sie komme zwar gantz vermuthlich von einer Gährung der mancherley Erd-Säften über- und unter-einander her; allein sie möge herkommen, woher sie wolle, so könnten wir dessen ohne Schaden unwissend seyn, oder es an seinem Orte beruhen lassen; genug sey es, daß diese Hitze würcklich da sey. Diejenige unterirdische Gewässer nun, welche dergleichen erhitzte Erd-Gegenden durchflössen, würden

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax. (2013-01-24T12:08:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
SLUB Dresden: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-01-24T12:08:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat. (2013-01-24T12:08:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Als Grundlage dienen die Wikisource:Editionsrichtlinien.
  • Wird ein Wort durch Seitenumbruch getrennt, so wird es vollständig auf die nächste Seite übernommen.
  • ß, das wegen einer Zeilentrennung zu ss wurde, wurde innerhalb der Zeile wieder zu ß transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/467
Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 431. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/467>, abgerufen am 25.11.2024.