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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758.

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Ursprung genommen habe. Denn obgleich dieser Herr, in der That, Kayser gewesen, so hat er sich doch, weil er die Päbstliche Crönung nicht erhalten hat, nicht Kayser, sondern, nach Gewohnheit der damaligen Zeiten, wie bekannt, nur Römischen König genennet. Und also würde dieses Bad, wenn es von ihm den Nahmen erhalten hätte, nicht Kaysers- sondern Königes-Bad seyn genennet worden. Wie etwan z. E. vormals, bey Creutzburg an der Werra, der Ort, wo dieser Kayser Adolph mit seiner Armee über die Werra gegangen ist, zum Andencken dessen, die Königs-Furt ist genennet worden. Siehe Spangenbergs Sächsische Chronick p. 462. Es hat also das Wißbadische Kaysers-Bad allerdings von einem solchen Herren, der auch, neben Nahmen nach, Kayser gewesen, diese Benennung in den alten Zeiten überkommen. Welches Bad-Haus aber, unter den Wißbadischen Bad-Häusern, vormals das Kaysers-Bad gewesen sey? das ist dermalen unbekannt. Doch lässet sich so viel, aus den oben angeführten Worten des Gerichts-Buches, ziemlich deutlich ersehen, daß es neben einem andern Privat-Badhause, und also in der eigentlichen Bad-Gegend des Wißbads, wo mehrere dergleichen Privat-Badhäuser vorhanden sind, müsse gestanden haben. Gegen das Ende des 15 Jahrhundert ist in unserem Wißbad (wie aus U. erhellet) die

Ursprung genommen habe. Denn obgleich dieser Herr, in der That, Kayser gewesen, so hat er sich doch, weil er die Päbstliche Crönung nicht erhalten hat, nicht Kayser, sondern, nach Gewohnheit der damaligen Zeiten, wie bekannt, nur Römischen König genennet. Und also würde dieses Bad, wenn es von ihm den Nahmen erhalten hätte, nicht Kaysers- sondern Königes-Bad seyn genennet worden. Wie etwan z. E. vormals, bey Creutzburg an der Werra, der Ort, wo dieser Kayser Adolph mit seiner Armee über die Werra gegangen ist, zum Andencken dessen, die Königs-Furt ist genennet worden. Siehe Spangenbergs Sächsische Chronick p. 462. Es hat also das Wißbadische Kaysers-Bad allerdings von einem solchen Herren, der auch, neben Nahmen nach, Kayser gewesen, diese Benennung in den alten Zeiten überkommen. Welches Bad-Haus aber, unter den Wißbadischen Bad-Häusern, vormals das Kaysers-Bad gewesen sey? das ist dermalen unbekannt. Doch lässet sich so viel, aus den oben angeführten Worten des Gerichts-Buches, ziemlich deutlich ersehen, daß es neben einem andern Privat-Badhause, und also in der eigentlichen Bad-Gegend des Wißbads, wo mehrere dergleichen Privat-Badhäuser vorhanden sind, müsse gestanden haben. Gegen das Ende des 15 Jahrhundert ist in unserem Wißbad (wie aus U. erhellet) die

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[453/0489] Ursprung genommen habe. Denn obgleich dieser Herr, in der That, Kayser gewesen, so hat er sich doch, weil er die Päbstliche Crönung nicht erhalten hat, nicht Kayser, sondern, nach Gewohnheit der damaligen Zeiten, wie bekannt, nur Römischen König genennet. Und also würde dieses Bad, wenn es von ihm den Nahmen erhalten hätte, nicht Kaysers- sondern Königes-Bad seyn genennet worden. Wie etwan z. E. vormals, bey Creutzburg an der Werra, der Ort, wo dieser Kayser Adolph mit seiner Armee über die Werra gegangen ist, zum Andencken dessen, die Königs-Furt ist genennet worden. Siehe Spangenbergs Sächsische Chronick p. 462. Es hat also das Wißbadische Kaysers-Bad allerdings von einem solchen Herren, der auch, neben Nahmen nach, Kayser gewesen, diese Benennung in den alten Zeiten überkommen. Welches Bad-Haus aber, unter den Wißbadischen Bad-Häusern, vormals das Kaysers-Bad gewesen sey? das ist dermalen unbekannt. Doch lässet sich so viel, aus den oben angeführten Worten des Gerichts-Buches, ziemlich deutlich ersehen, daß es neben einem andern Privat-Badhause, und also in der eigentlichen Bad-Gegend des Wißbads, wo mehrere dergleichen Privat-Badhäuser vorhanden sind, müsse gestanden haben. Gegen das Ende des 15 Jahrhundert ist in unserem Wißbad (wie aus U. erhellet) die

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Zitationshilfe: Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 453. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/489>, abgerufen am 27.11.2024.