Sehen, wie es kocht und rauchet, Fette Kräfte von sich hauchet,
Stäts in gleichem Grade brennt,
Und nie eine Aendrung kennt?
14.
Ist es möglich, daß wir gehen
Hin, wo sichs in Bäder gießt,
Und den fetten Balsam sehen,
Der auf seiner Fläche fließt;
Ja uns in denselben setzen, Unsre Glieder wärmend netzen,
Daß der Pein, die uns beschwehrt,
Dadurch kräftig wird gewehrt?
15.
Ist es möglich, daß wir gehen
Hin, wo man dis Wasser trinckt,
Und den grossen Nutzen sehen,
Den es krancken Cörpern bringt;
Ja dasselbe selbst geniessen, Mit so glücklichem Erspriessen,
Daß der Schmertz, der uns gepreßt,
Seinen festen Sitz verläßt?
16.
Ist es möglich, daß wir können
Alles dis bewundernd sehn,
Und doch nicht im Geist entbrennen,
Zu der Haupt-Quell' hinzugehn,
Den zu suchen und zu ehren, Dem das Hertze zuzukehren,
Der durch seine Güt' und Kraft
Alles dieses würckt und schaft?
Sehen, wie es kocht und rauchet, Fette Kräfte von sich hauchet,
Stäts in gleichem Grade brennt,
Und nie eine Aendrung kennt?
14.
Ist es möglich, daß wir gehen
Hin, wo sichs in Bäder gießt,
Und den fetten Balsam sehen,
Der auf seiner Fläche fließt;
Ja uns in denselben setzen, Unsre Glieder wärmend netzen,
Daß der Pein, die uns beschwehrt,
Dadurch kräftig wird gewehrt?
15.
Ist es möglich, daß wir gehen
Hin, wo man dis Wasser trinckt,
Und den grossen Nutzen sehen,
Den es krancken Cörpern bringt;
Ja dasselbe selbst geniessen, Mit so glücklichem Erspriessen,
Daß der Schmertz, der uns gepreßt,
Seinen festen Sitz verläßt?
16.
Ist es möglich, daß wir können
Alles dis bewundernd sehn,
Und doch nicht im Geist entbrennen,
Zu der Haupt-Quell’ hinzugehn,
Den zu suchen und zu ehren, Dem das Hertze zuzukehren,
Der durch seine Güt’ und Kraft
Alles dieses würckt und schaft?
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Sehen, wie es kocht und rauchet,
Fette Kräfte von sich hauchet,
Stäts in gleichem Grade brennt,
Und nie eine Aendrung kennt?
14.
Ist es möglich, daß wir gehen
Hin, wo sichs in Bäder gießt,
Und den fetten Balsam sehen,
Der auf seiner Fläche fließt;
Ja uns in denselben setzen,
Unsre Glieder wärmend netzen,
Daß der Pein, die uns beschwehrt,
Dadurch kräftig wird gewehrt?
15.
Ist es möglich, daß wir gehen
Hin, wo man dis Wasser trinckt,
Und den grossen Nutzen sehen,
Den es krancken Cörpern bringt;
Ja dasselbe selbst geniessen,
Mit so glücklichem Erspriessen,
Daß der Schmertz, der uns gepreßt,
Seinen festen Sitz verläßt?
16.
Ist es möglich, daß wir können
Alles dis bewundernd sehn,
Und doch nicht im Geist entbrennen,
Zu der Haupt-Quell’ hinzugehn,
Den zu suchen und zu ehren,
Dem das Hertze zuzukehren,
Der durch seine Güt’ und Kraft
Alles dieses würckt und schaft?
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Schenk, Gottfried Anton: Geschicht–Beschreibung der Stadt Wißbaden. Frankfurt (Main), 1758, S. 487. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schenck_wissbaden_1758/523>, abgerufen am 16.02.2025.
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