Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 1. Zürich, 1706.N. 17.) 3. Jun. 1705. Seltsamer Naturgeschichten Des Schweizer-Lands Wochentliche Erzehlung. Anhang von dem Unterscheid der Berg- und Thal Pflanzen. MAn gewahret auf dem Berg Guntzen/ der ob Sargans stehet/
Da an beyden O[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]t[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]n disere Gattung Wurffspieß Alpina Gesa heis- tes
N. 17.) 3. Jun. 1705. Seltſamer Naturgeſchichten Des Schweizer-Lands Wochentliche Erzehlung. Anhang von dem Unterſcheid der Berg- und Thal Pflanzen. MAn gewahret auf dem Berg Guntzen/ der ob Sargans ſtehet/
Da an beyden O[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]t[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]n diſere Gattung Wurffſpieß Alpina Geſa heiſ- tes
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0088" n="(65)[65]"/> <fw place="top" type="header">N. 17.)</fw> <div n="1"> <dateline> <hi rendition="#et">3. <hi rendition="#aq">Jun.</hi> 1705.</hi> </dateline><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <head> <hi rendition="#b">Seltſamer Naturgeſchichten<lb/> Des Schweizer-Lands<lb/> Wochentliche Erzehlung.</hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head><hi rendition="#b">Anhang von dem Unterſcheid der Berg- und</hi><lb/> Thal Pflanzen.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">M</hi>An gewahret auf dem Berg <hi rendition="#fr">Guntzen/</hi> der ob Sargans ſtehet/<lb/> daß die daſelbſt wachſende Buchbaͤume ſchwerer/ harter/ kropfich-<lb/> ter/ und kruͤmmer ſeyen als anderſtwo: welche Begebenheit nicht<lb/> nur zuſchreibe denen oben ein- und außgefuͤhrten urſachen/ ſonder auch einem<lb/><hi rendition="#fr">geſtaͤhleten/</hi> das iſt/ mit ſubtilen Stahel-theilchen (weilen in benantem<lb/> Berg die beruͤhmten Stahelberg-Wercke ſind) verſehenen Nahrungsſaft:<lb/> welches um ſo vil eher glaͤublich/ wann man bedenket/ daß ein in Materiali-<lb/> ſchen Waſſeren eingebeiztes Holz endlich zu einer gleichſam ſtaͤhlinen haͤrte<lb/> kan gebracht werden. Es muß diſe fuͤrbundigkeit des Bergholzes den al-<lb/> ten Griechen/ und Roͤmeren/ nicht unbekant geweſen ſeyn. Diſe Kriegeri-<lb/> ſchen Voͤlker wehlten zu ihren Pfeilen/ und Spieſſen/ ſonderbar das Holz/<lb/> ſo auf hohen Bergen gewachſen. <hi rendition="#aq">Homerus</hi> bezeuget <hi rendition="#aq">Jliad. XI.</hi> daß des<lb/><hi rendition="#aq">Achillis</hi> Leib-Spieß herkommen von der Spitze des Bergs <hi rendition="#aq">Pelij,</hi> und nen-<lb/> net ihne mit Nachtruck ἔγΧος ἀνεμοτρεφὲς, welches die Außleger uͤberſetzen/<lb/><hi rendition="#aq">rigidum & durum haſtile,</hi> eigentlich aber heiſſet ein <hi rendition="#fr">vom Wind ernehr-<lb/> t</hi>er/ das iſt/ vom rauhen/ kalten/ Bergluft erharteter Spieß. So werden<lb/> auch bey <hi rendition="#aq">Virgilio VIII. Æn. v.</hi> 66. die Soldaten vorgeſtellet/ als tragere<lb/> zweyer auß Bergholtz verfertigten lange<supplied>en</supplied> Pfeilen/ oder Wurff ſpieſſen.</p><lb/> <cit> <quote> <lg type="poem"> <l>— — <hi rendition="#aq">Duo quisque alpina coruſcant Geſa manu.</hi></l><lb/> <l>und bey <hi rendition="#aq">Silio Jtalico Lib. 1.</hi></l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">Et Ligurum horrenteſque comæ, parmæque relatæ</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">Hiſpana de gente rudes, Alpináque gæſa.</hi> </l> </lg> </quote> </cit><lb/> <p>Da an beyden O<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>t<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>n diſere Gattung Wurffſpieß <hi rendition="#aq">Alpina Geſa</hi> heiſ-<lb/> ſen nicht nur deßwegen/ weilen ſich deren bedienet haben die <hi rendition="#aq">Jualpini, Gen-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">tes</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [(65)[65]/0088]
N. 17.)
3. Jun. 1705.
Seltſamer Naturgeſchichten
Des Schweizer-Lands
Wochentliche Erzehlung.
Anhang von dem Unterſcheid der Berg- und
Thal Pflanzen.
MAn gewahret auf dem Berg Guntzen/ der ob Sargans ſtehet/
daß die daſelbſt wachſende Buchbaͤume ſchwerer/ harter/ kropfich-
ter/ und kruͤmmer ſeyen als anderſtwo: welche Begebenheit nicht
nur zuſchreibe denen oben ein- und außgefuͤhrten urſachen/ ſonder auch einem
geſtaͤhleten/ das iſt/ mit ſubtilen Stahel-theilchen (weilen in benantem
Berg die beruͤhmten Stahelberg-Wercke ſind) verſehenen Nahrungsſaft:
welches um ſo vil eher glaͤublich/ wann man bedenket/ daß ein in Materiali-
ſchen Waſſeren eingebeiztes Holz endlich zu einer gleichſam ſtaͤhlinen haͤrte
kan gebracht werden. Es muß diſe fuͤrbundigkeit des Bergholzes den al-
ten Griechen/ und Roͤmeren/ nicht unbekant geweſen ſeyn. Diſe Kriegeri-
ſchen Voͤlker wehlten zu ihren Pfeilen/ und Spieſſen/ ſonderbar das Holz/
ſo auf hohen Bergen gewachſen. Homerus bezeuget Jliad. XI. daß des
Achillis Leib-Spieß herkommen von der Spitze des Bergs Pelij, und nen-
net ihne mit Nachtruck ἔγΧος ἀνεμοτρεφὲς, welches die Außleger uͤberſetzen/
rigidum & durum haſtile, eigentlich aber heiſſet ein vom Wind ernehr-
ter/ das iſt/ vom rauhen/ kalten/ Bergluft erharteter Spieß. So werden
auch bey Virgilio VIII. Æn. v. 66. die Soldaten vorgeſtellet/ als tragere
zweyer auß Bergholtz verfertigten langeen Pfeilen/ oder Wurff ſpieſſen.
— — Duo quisque alpina coruſcant Geſa manu.
und bey Silio Jtalico Lib. 1.
Et Ligurum horrenteſque comæ, parmæque relatæ
Hiſpana de gente rudes, Alpináque gæſa.
Da an beyden O_t_n diſere Gattung Wurffſpieß Alpina Geſa heiſ-
ſen nicht nur deßwegen/ weilen ſich deren bedienet haben die Jualpini, Gen-
tes
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |