Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707.aus/ welche dem Meister/ der damit umgehet/ oder auch dem gantzen Land/ Jn denen Schantze-Gräben der grösseren Statt Zürich findet sich ei- Auff dem Uetliberg/ so ein Theil des Albisbergs/ und eine stund Aus disem Albisberg/ weiter obsich/ bey der zerstörten Veste Schna- Jn dem Lattenberg am Zürich-See/ in der Vogtey Stäfen/ ist Ein Leberstein/ Mergel/ Marga terrena, Hepatites, aschfarb/ und Eine
aus/ welche dem Meiſter/ der damit umgehet/ oder auch dem gantzen Land/ Jn denen Schantze-Graͤben der groͤſſeren Statt Zürich findet ſich ei- Auff dem Uetliberg/ ſo ein Theil des Albisbergs/ und eine ſtund Aus diſem Albisberg/ weiter obſich/ bey der zerſtoͤrten Veſte Schna- Jn dem Lattenberg am Zürich-See/ in der Vogtey Staͤfen/ iſt Ein Leberſtein/ Mergel/ Marga terrena, Hepatites, aſchfarb/ und Eine
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aus/ welche dem Meiſter/ der damit umgehet/ oder auch dem gantzen Land/
deſſen ein ſolcher Hubert iſt/ koͤnnen zu groſſem Nutzen gereichen. Und kan
hierzu nicht wenig befoͤrderlich ſeyn die Wiſſenſchafft der Natur/ dero Urſa-
chen/ Eigenſchafften und Wuͤrckungen ingemein/ ins beſonder aber ein deut-
licher Begriff der Feſt- und Fluͤſſigkeit/ Zaͤhe/ Bruͤchlichkeit/ Farben/ des
Feuers/ der Steinen/ Erden/ Sands/ ꝛc. Ein ſolcher/ der die Anfaͤnge der
Natur-Wiſſenſchafft gruͤndlich verſtehet/ iſt vil tuͤchtiger/ durch allerhand
Proben oder Crfahrniſſen zu allerhand Geheimniſſen zu gelangen/ als ein an-
derer. Jch uͤberlaſſe diſes den Leim-Künſtleren ſelbs/ und wende mich zu
Benennung derjenigen Erden/ welche hin und wider in Schweitzeriſchen
Landen anzutreffen.
Jn denen Schantze-Graͤben der groͤſſeren Statt Zürich findet ſich ei-
ne Aſchefarbe rauhe Erde/ welche unſer S. Hr. D. Wagner Hiſt, Nat. Helv.
pag. 343. nennet Tripolim Tigurinam, Zuͤricher-Tripol/ weilen ſich
deren unſere Handwercksleuthe bedienen/ die Meſſingen-Geſchirꝛ zu po-
lieren/ an ſtatt der Tripolis/ oder Tripolitaniſcher Erde/ welche vorzeiten
von Ttipoli auß Affrica in Europæiſche Lande gebracht worden.
Auff dem Uetliberg/ ſo ein Theil des Albisbergs/ und eine ſtund
von Zürich abſtehet/ findet man eine fuchsrohte Erde/ welche unſere Haf-
ner brauchen zu Vergleſtung ihrer Geſchirꝛen. Eſcher Beſchreib. des Zuͤrich
See. pag. 269. Diſe Gleſte kommet dunkel- oder ſchwartzgruͤn heraus.
Zum heitergruͤnen Grund wird hieher gefuͤhrt eine Erde/ welche gegraben
wird im Elſaß/ bey dem Doͤrfflein Ebnet/ ohnweit Heimbach.
Aus diſem Albisberg/ weiter obſich/ bey der zerſtoͤrten Veſte Schna-
belberg/ eine Meile von Zürich/ wird gefunden ein gemarmorirter
Hubert/ eine Erde/ welche in Geſtalt eines vilfarbigen Marmors aus weiß/
blau/ gelb/ roht vermengt iſt. Wagner. MSC.
Jn dem Lattenberg am Zürich-See/ in der Vogtey Staͤfen/ iſt
ein aſchfarber/ ſonderlich zu Pfiſteroͤfen ſehr dienſtlicher Leim/ welcher deß-
wegen in die weite an underſchiedliche Orthe weggefuͤhrt wird. Deſſen Ge-
denken Jkr. Erhard Eſcher Beſchreib. des Zürich-See. pag. 202. und
Hr. Wagner Hiſt. Nat. Helv. pag. 342. allwo er diſen Lett nennet Steffani-
enſem Terram/ Staͤfer-Erden. Sie iſt mehr unter die Margas oder Mer-
gel zu rechnen/ als zu dem Lett/ weilen ſie hart/ und ſchiefferweis bricht/ deß-
wegen muß geſtoſſen/ geſiebet/ und hernach erſt mit Waſſer angefeuchtet wer-
den.
Ein Leberſtein/ Mergel/ Marga terrena, Hepatites, aſchfarb/ und
ſchifericht/ findet ſich auf dem Albisberg. Wagner. l. c.
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