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Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707.

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Jn dem Canton Glarus in Nesselrooß/ auf dem Kräyenberg/
findet man eine rohte/ weisse/ und blaue Erde. Wagner Hist. Nat. Helv.
pag.
343. Die blaue ist dürr/ lettacht/ hochblau/ so lang sie feucht/ bleicher
wann sie troken. Auf disem Berg ist auch ein Ocher/ und andere gelbe Erde.

Jn dem Canton Basel/ bey Mönchenstein/ ist eine rohte fette Bola-
rische Erde/ welche anstatt der gesiegelten gebraucht wird/ zu Versüssung des
Geblüts/ und anderer scharffen Feuchtigkeiten/ in Blut- und anderen Durch-
flüssen/ hitzigen Fiebern/ sonderlich bey kleinen Kindern.

Bey St. Jacob an der Birß findet sich ein Mergel.

Bey Binningen graben die Haffner eine gelbe/ und blaue Erde/ wel-
che sie mischen mit rohter zu allerhand Geschirren/ so sie mit gelber und grü-
ner Gleste überzeuhen.

Bey Liechstall/ einem Stättlein/ ist eine rohte und weisse Erde/ wel-
che unter einander gemenget wird zu Ausarbeitung allerhand Kochgeschirren/
welche/ weil sie das Feuer wol außhalten/ weit und breit geführet werden.

Jn dem Canton Freyburg hat Mr. Iean du Pre de Gruyeres in seinem
künstlich in einem Felsen eingehauenen Eremitorio, oder Einsidler-Woh-
nung bey St. Maria Magdalena, (woran er in die 30. Jahr gearbeitet) auch
eine gelbe Ocher-Erde gefunden. Dises Gebäu ist würdig von allen frem-
den durchreisenden besucht zu werden/ wegen seltzamer Bau-Art/ da nicht nur
eine Kirch/ sonder noch 9. andere Gemächer/ nebst dem Garten in einen Fel-
sen gehauen seyn/ und liget von Freyburg ab ohngefehr eine Stund.

Jn dem Canton Solothurn/ bey Attisholtz/ isteine rohtlechte Erde
gut ins Feuer/ daselbst ist auch ein blauer Lette/ welcher aber muß gemischet
werden mit dem rohten/ wann man wil/ das er halte.

Ein heiterblauer Lett wird gegraben auf dem Weissen Stein/ dar-
auf fliesset die Gleste gantz wol.

Gegen Buchberg findet sich auch eine weisse zarte Erde/ so auch eine
weisse Gleste tragt/ hat aber vil Stein vermischt.

Jm Egelmooß ist eine rohtlechte Erde/ zwar rauh/ aber gut ins Feuer.

Eine rohte bolarische Erden wird auch gefunden bey der Clus/ im
Welschen Rohr/ in einer Felshöle/ welche von denen Wundartzten ge-
braucht wird anstatt des Armenischen Boli zu Pflasteren. Wagner MSC.

Jn dem Canton Schaffhausen mischen die Haffner eine gelbe Erde
auß der Enge/ und zweyerley blaue Erde auß dem Schaaren/ welche let-
stere sich im Feuer weiß brennet.

Bey

Jn dem Canton Glarus in Neſſelrooß/ auf dem Kraͤyenberg/
findet man eine rohte/ weiſſe/ und blaue Erde. Wagner Hiſt. Nat. Helv.
pag.
343. Die blaue iſt duͤrꝛ/ lettacht/ hochblau/ ſo lang ſie feucht/ bleicher
wann ſie troken. Auf diſem Berg iſt auch ein Ocher/ und andere gelbe Erde.

Jn dem Canton Baſel/ bey Moͤnchenſtein/ iſt eine rohte fette Bola-
riſche Erde/ welche anſtatt der geſiegelten gebraucht wird/ zu Verſüſſung des
Gebluͤts/ und anderer ſcharffen Feuchtigkeiten/ in Blut- und anderen Durch-
fluͤſſen/ hitzigen Fiebern/ ſonderlich bey kleinen Kindern.

Bey St. Jacob an der Birß findet ſich ein Mergel.

Bey Binningen graben die Haffner eine gelbe/ und blaue Erde/ wel-
che ſie miſchen mit rohter zu allerhand Geſchirꝛen/ ſo ſie mit gelber und grü-
ner Gleſte uͤberzeuhen.

Bey Liechſtall/ einem Staͤttlein/ iſt eine rohte und weiſſe Erde/ wel-
che unter einander gemenget wird zu Ausarbeitung allerhand Kochgeſchirꝛen/
welche/ weil ſie das Feuer wol außhalten/ weit und breit gefuͤhret werden.

Jn dem Canton Freyburg hat Mr. Iean du Prè de Gruyeres in ſeinem
kuͤnſtlich in einem Felſen eingehauenen Eremitorio, oder Einſidler-Woh-
nung bey St. Maria Magdalena, (woran er in die 30. Jahr gearbeitet) auch
eine gelbe Ocher-Erde gefunden. Diſes Gebaͤu iſt wuͤrdig von allen frem-
den durchreiſenden beſucht zu werden/ wegen ſeltzamer Bau-Art/ da nicht nur
eine Kirch/ ſonder noch 9. andere Gemaͤcher/ nebſt dem Garten in einen Fel-
ſen gehauen ſeyn/ und liget von Freyburg ab ohngefehr eine Stund.

Jn dem Canton Solothurn/ bey Attisholtz/ iſteine rohtlechte Erde
gut ins Feuer/ daſelbſt iſt auch ein blauer Lette/ welcher aber muß gemiſchet
werden mit dem rohten/ wann man wil/ das er halte.

Ein heiterblauer Lett wird gegraben auf dem Weiſſen Stein/ dar-
auf flieſſet die Gleſte gantz wol.

Gegen Buchberg findet ſich auch eine weiſſe zarte Erde/ ſo auch eine
weiſſe Gleſte tragt/ hat aber vil Stein vermiſcht.

Jm Egelmooß iſt eine rohtlechte Erde/ zwar rauh/ aber gut ins Feuer.

Eine rohte bolariſche Erden wird auch gefunden bey der Clus/ im
Welſchen Rohr/ in einer Felshoͤle/ welche von denen Wundartzten ge-
braucht wird anſtatt des Armeniſchen Boli zu Pflaſteren. Wagner MSC.

Jn dem Canton Schaffhauſen miſchen die Haffner eine gelbe Erde
auß der Enge/ und zweyerley blaue Erde auß dem Schaaren/ welche let-
ſtere ſich im Feuer weiß brennet.

Bey
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[179/0192] Jn dem Canton Glarus in Neſſelrooß/ auf dem Kraͤyenberg/ findet man eine rohte/ weiſſe/ und blaue Erde. Wagner Hiſt. Nat. Helv. pag. 343. Die blaue iſt duͤrꝛ/ lettacht/ hochblau/ ſo lang ſie feucht/ bleicher wann ſie troken. Auf diſem Berg iſt auch ein Ocher/ und andere gelbe Erde. Jn dem Canton Baſel/ bey Moͤnchenſtein/ iſt eine rohte fette Bola- riſche Erde/ welche anſtatt der geſiegelten gebraucht wird/ zu Verſüſſung des Gebluͤts/ und anderer ſcharffen Feuchtigkeiten/ in Blut- und anderen Durch- fluͤſſen/ hitzigen Fiebern/ ſonderlich bey kleinen Kindern. Bey St. Jacob an der Birß findet ſich ein Mergel. Bey Binningen graben die Haffner eine gelbe/ und blaue Erde/ wel- che ſie miſchen mit rohter zu allerhand Geſchirꝛen/ ſo ſie mit gelber und grü- ner Gleſte uͤberzeuhen. Bey Liechſtall/ einem Staͤttlein/ iſt eine rohte und weiſſe Erde/ wel- che unter einander gemenget wird zu Ausarbeitung allerhand Kochgeſchirꝛen/ welche/ weil ſie das Feuer wol außhalten/ weit und breit gefuͤhret werden. Jn dem Canton Freyburg hat Mr. Iean du Prè de Gruyeres in ſeinem kuͤnſtlich in einem Felſen eingehauenen Eremitorio, oder Einſidler-Woh- nung bey St. Maria Magdalena, (woran er in die 30. Jahr gearbeitet) auch eine gelbe Ocher-Erde gefunden. Diſes Gebaͤu iſt wuͤrdig von allen frem- den durchreiſenden beſucht zu werden/ wegen ſeltzamer Bau-Art/ da nicht nur eine Kirch/ ſonder noch 9. andere Gemaͤcher/ nebſt dem Garten in einen Fel- ſen gehauen ſeyn/ und liget von Freyburg ab ohngefehr eine Stund. Jn dem Canton Solothurn/ bey Attisholtz/ iſteine rohtlechte Erde gut ins Feuer/ daſelbſt iſt auch ein blauer Lette/ welcher aber muß gemiſchet werden mit dem rohten/ wann man wil/ das er halte. Ein heiterblauer Lett wird gegraben auf dem Weiſſen Stein/ dar- auf flieſſet die Gleſte gantz wol. Gegen Buchberg findet ſich auch eine weiſſe zarte Erde/ ſo auch eine weiſſe Gleſte tragt/ hat aber vil Stein vermiſcht. Jm Egelmooß iſt eine rohtlechte Erde/ zwar rauh/ aber gut ins Feuer. Eine rohte bolariſche Erden wird auch gefunden bey der Clus/ im Welſchen Rohr/ in einer Felshoͤle/ welche von denen Wundartzten ge- braucht wird anſtatt des Armeniſchen Boli zu Pflaſteren. Wagner MSC. Jn dem Canton Schaffhauſen miſchen die Haffner eine gelbe Erde auß der Enge/ und zweyerley blaue Erde auß dem Schaaren/ welche let- ſtere ſich im Feuer weiß brennet. Bey

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Zitationshilfe: Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten02_1706/192>, abgerufen am 24.11.2024.