Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707.Hr. Wagnerus in seiner Hist. Nat. Helvet. curios. p, 111. Sonderbar Ehe wir aber zu dem Bade selbs fortschreiten/ wird nicht ausser dem Wir kommen nun zu dem Wasser selbs/ und gewahren/ daß dessen Fleken
Hr. Wagnerus in ſeiner Hiſt. Nat. Helvet. curios. p, 111. Sonderbar Ehe wir aber zu dem Bade ſelbs fortſchreiten/ wird nicht auſſer dem Wir kommen nun zu dem Waſſer ſelbs/ und gewahren/ daß deſſen Fleken
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0006" n="2"/> Hr. <hi rendition="#aq">Wagnerus</hi> in ſeiner <hi rendition="#aq">Hiſt. Nat. Helvet. curios. p,</hi> 111. Sonderbar<lb/> aber iſt es Reimensweiſe beſchriben von dem Landſchreiber <hi rendition="#fr">Hotz/ von<lb/> Notikon/</hi> und in 8. unter dem Titul: <hi rendition="#fr">Beſchreibung des Walter-<lb/> ſchwyler Bads:</hi> getrukt worden. Es verdienet ſolches um ſo vil eher/ und<lb/> eigentlich/ nach der heutigen Pruͤffungs-Ahrt beſchriben zu werden/ weilen<lb/> es ſint wenigen Jahren pflegt nicht nur von benachbarten gemeinen Baurs-<lb/> leuhten/ ſonder auch von vornemmen Geſchlechts- und Standsperſonen<lb/> von benachbarter Stadt und Landſchaft <hi rendition="#fr">Zug/ Zürich/ Lucern/ Schaff-<lb/> hauſen ꝛc.</hi> mit Freud und Nutzen beſucht zu werden/ als welche an diſem<lb/> ſonſt einſamen Ohrte finden theils ihre Ergetzlichkeit/ gutes und herꝛliches<lb/> Tractament/ ein kommliches Loſament/ welches mehr einem Pallaſt/ als<lb/> einem Badhauß gleichet/ ihre ſchoͤne Auſſicht/ heiteren und geſunden Luft/<lb/> annehmliche Spatziergaͤnge in benachbarte Wieſen/ Felder/ anmuhtige<lb/> Waͤlder/ theils ihre Geſundheit/ zu deren Erhalt- und Widerbringung man<lb/> ſich inſonderheit dahin/ wie auch in andere dergleichen Baͤder/ begibet.</p><lb/> <p>Ehe wir aber zu dem Bade ſelbs fortſchreiten/ wird nicht auſſer dem<lb/> Wege ſeyn/ das jenige/ was obgemeldter HOTZ von dem Altertuhm diſes<lb/> Bads geſchriben/ kuͤrtzlich und denen Liebhaberen Vatterlaͤndiſcher Hiſtori<lb/> zu gefallen/ in beliebter kuͤrtze vorzuſetzen. An. 1519. iſt von Zug mit ande-<lb/> ren Pilgramen ins gelobte Land gereiſet <hi rendition="#fr">Sigmund Schwartzmurer,</hi><lb/> welcher zu Jeruſalem in eines Juden Hauß auß einer alten Hebreiſchen auf-<lb/> gerollten Chronic erfahren/ daß deſſen Vorelteren/ auß dem Stammen Aſer<lb/> gebuͤrtig/ auf der BARBURG/ ſo ob Walterſchwyl ligt/ und von Ba-<lb/> raon den Nammen habt/ gewohnet; Daß auf Barburg gegen Mittag ge-<lb/> floſſen eine von Natur warme/ gegen Aufgang aber eine kalte Quell/ welche<lb/> beyde ab Gold/ Schwefel/ Kupfer und Salpeter gefloſſen/ und von herꝛli-<lb/> cher Kraft ſeyen; Daß man auch an diſem Ohrt vor 1400. Jahren dem<lb/> Gold-Ertz/ ab welchem das Waſſer flieſſe/ nachgegraben/ dardurch das war-<lb/> me Waſſer verlohren/ von Bergmaͤnnlein uͤbel geplaget worden; Daß in<lb/> nachfolgenden Zeiten die Juden von dar ſeyen vertriben/ und die Burg mit<lb/> den Baͤderen abgeſchliſſen worden/ ſo daß Metal/ Bad und Ertz zugleich zu<lb/> Grund gegangen; daß auf diſen Bericht obgedachten <hi rendition="#fr">Schwarzmurers/</hi><lb/> ſo auch <hi rendition="#fr">Werni Steiners/ Hans Stokars/</hi> und <hi rendition="#fr">Hans Branden-<lb/> bergs/</hi> der kalte Brunn widerum geoͤffnet worden/ welcher jezund noch<lb/> geaͤuffnet werde.</p><lb/> <p>Wir kommen nun zu dem Waſſer ſelbs/ und gewahren/ daß deſſen<lb/> Quell iſt ohngefehr eines Buͤchſenſchuſſes weit ob dem Badhauß auf dem<lb/><hi rendition="#fr">Berg Barburg/</hi> welches villeicht eher ſeinen Nammen her hat von dem<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Fleken</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [2/0006]
Hr. Wagnerus in ſeiner Hiſt. Nat. Helvet. curios. p, 111. Sonderbar
aber iſt es Reimensweiſe beſchriben von dem Landſchreiber Hotz/ von
Notikon/ und in 8. unter dem Titul: Beſchreibung des Walter-
ſchwyler Bads: getrukt worden. Es verdienet ſolches um ſo vil eher/ und
eigentlich/ nach der heutigen Pruͤffungs-Ahrt beſchriben zu werden/ weilen
es ſint wenigen Jahren pflegt nicht nur von benachbarten gemeinen Baurs-
leuhten/ ſonder auch von vornemmen Geſchlechts- und Standsperſonen
von benachbarter Stadt und Landſchaft Zug/ Zürich/ Lucern/ Schaff-
hauſen ꝛc. mit Freud und Nutzen beſucht zu werden/ als welche an diſem
ſonſt einſamen Ohrte finden theils ihre Ergetzlichkeit/ gutes und herꝛliches
Tractament/ ein kommliches Loſament/ welches mehr einem Pallaſt/ als
einem Badhauß gleichet/ ihre ſchoͤne Auſſicht/ heiteren und geſunden Luft/
annehmliche Spatziergaͤnge in benachbarte Wieſen/ Felder/ anmuhtige
Waͤlder/ theils ihre Geſundheit/ zu deren Erhalt- und Widerbringung man
ſich inſonderheit dahin/ wie auch in andere dergleichen Baͤder/ begibet.
Ehe wir aber zu dem Bade ſelbs fortſchreiten/ wird nicht auſſer dem
Wege ſeyn/ das jenige/ was obgemeldter HOTZ von dem Altertuhm diſes
Bads geſchriben/ kuͤrtzlich und denen Liebhaberen Vatterlaͤndiſcher Hiſtori
zu gefallen/ in beliebter kuͤrtze vorzuſetzen. An. 1519. iſt von Zug mit ande-
ren Pilgramen ins gelobte Land gereiſet Sigmund Schwartzmurer,
welcher zu Jeruſalem in eines Juden Hauß auß einer alten Hebreiſchen auf-
gerollten Chronic erfahren/ daß deſſen Vorelteren/ auß dem Stammen Aſer
gebuͤrtig/ auf der BARBURG/ ſo ob Walterſchwyl ligt/ und von Ba-
raon den Nammen habt/ gewohnet; Daß auf Barburg gegen Mittag ge-
floſſen eine von Natur warme/ gegen Aufgang aber eine kalte Quell/ welche
beyde ab Gold/ Schwefel/ Kupfer und Salpeter gefloſſen/ und von herꝛli-
cher Kraft ſeyen; Daß man auch an diſem Ohrt vor 1400. Jahren dem
Gold-Ertz/ ab welchem das Waſſer flieſſe/ nachgegraben/ dardurch das war-
me Waſſer verlohren/ von Bergmaͤnnlein uͤbel geplaget worden; Daß in
nachfolgenden Zeiten die Juden von dar ſeyen vertriben/ und die Burg mit
den Baͤderen abgeſchliſſen worden/ ſo daß Metal/ Bad und Ertz zugleich zu
Grund gegangen; daß auf diſen Bericht obgedachten Schwarzmurers/
ſo auch Werni Steiners/ Hans Stokars/ und Hans Branden-
bergs/ der kalte Brunn widerum geoͤffnet worden/ welcher jezund noch
geaͤuffnet werde.
Wir kommen nun zu dem Waſſer ſelbs/ und gewahren/ daß deſſen
Quell iſt ohngefehr eines Buͤchſenſchuſſes weit ob dem Badhauß auf dem
Berg Barburg/ welches villeicht eher ſeinen Nammen her hat von dem
Fleken
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |