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Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707.

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Donnerwetter erhebt/ welches mit grossem krachen in den Kirchthurn zu
Oberdorff/ Solothurnergebieths geschlagen/ allwo der Dunst den
Sigristen samt seiner Frauen alsbald erstekt/ und zwo andere Personen/ die
nach Röm. Cathol. Brauch die Gloggen angezogen in die Ohnmacht ge-
legt/ jedoch denselben weder am Leben/ noch sonsten am Gebäu keinen weiteren
Schaden getahn. Hafner Soloth. Schaupl. P. II. p 351.

An. 1664. den 7. August. zwischen 9. und 10. Uhren in der Nacht hat
das Donnerwetter zu Tettingen Solothurnergebieths/ eingeschla-
gen/ und 3. Häuser mit allen eingesamleten Früchten elend in die Aschen ge-
legt. Hafn. lib. cit. p. 337.

Feueriger Speer.

An. 1671. den 19. Novemb. Abends um 5. Uhren hat man zu Bi-
schoffzell im Thurgeü eine Feurige Lanze
eine viertheilstund lang
gesehen/ welche den Buchstaben M. vorstellete/ bald aber wie eine Schlange
sich krümmete. Wagner Hist. Nat. Helv. p. 363. Herr Bartholomaeus
Anhorn/ damahliger Pfarrer des Ohrts berichtete/ daß dises Feuergesicht
ihme erstlich vorkommen/ als ein ablanger Feuriger Speer/ hernach als der
Buchstab N. endlich wie ein krumme Schlang. Archiv. Antist. Tigurin.

Stral.

An. 1672. den 29. Jul. nach Mittag gegen Abend hat die Stral
zum Speicher im Appenzellerland in ein Hauß geschlagen durch das
Kamin in die Kuche/ deßgleichen in die Stuben/ und Stadel. Ein Töchter-
lein in der Kuchen neben der Muter stehend ist tod geblieben/ die Muter in
Ohnmacht gefallen.

Den 29. Augstm. hat es zu Appenzell in den Flecken geschlagen/
davon ein Frau getödt/ ein andere bey ihro in Ohnmacht gefällt worden/ ein
Kind aber unversehrt geblieben. Bischoffberg Appenz. Chron. p. 497.

Feuerige Kugel/ Brünnende Balken/ Pfeile/ und Spiesse.

Zu Näfels im Glarnerland sind zwey Feurige Kuglen vom
Himmel gefallen/ auf den Erdbidem/ so gespürt worden den 6. Dec. 1674.
Joh. Henr. Tschud. Hist. Glaron. MSC.

An. 1676. den 24. Jen. Abends um 5. Uhr sahe man zu Zürich und
daherum einen Feurigen Balken/ welcher endlich einen Knall von sich ge-
geben/ als ob man mit Stucken schusse; disere Feuergeschicht ist auch gesehen
worden zu Baden/ im Glarnerland/ und anderstwo. Wagn. Hist Nat.
Helv. p. 362. Tschud. Hist. Glaron. MSC.

Den 21. Febr. Abends um 10. Uhr sahe man widerum ein gleiche Feur-Geschicht.

Den 29. Mart. Nachts um 11. Uhr sahe man im Thurgeü brünnende Pfetle. Wagn. l. c.

Donnerwetter erhebt/ welches mit groſſem krachen in den Kirchthurn zu
Oberdorff/ Solothurnergebieths geſchlagen/ allwo der Dunſt den
Sigriſten ſamt ſeiner Frauen alsbald erſtekt/ und zwo andere Perſonen/ die
nach Roͤm. Cathol. Brauch die Gloggen angezogen in die Ohnmacht ge-
legt/ jedoch denſelben weder am Leben/ noch ſonſten am Gebaͤu keinen weiteren
Schaden getahn. Hafner Soloth. Schaupl. P. II. p 351.

An. 1664. den 7. Auguſt. zwiſchen 9. und 10. Uhren in der Nacht hat
das Donnerwetter zu Tettingen Solothurnergebieths/ eingeſchla-
gen/ und 3. Haͤuſer mit allen eingeſamleten Fruͤchten elend in die Aſchen ge-
legt. Hafn. lib. cit. p. 337.

Feueriger Speer.

An. 1671. den 19. Novemb. Abends um 5. Uhren hat man zu Bi-
ſchoffzell im Thurgeü eine Feurige Lanze
eine viertheilſtund lang
geſehen/ welche den Buchſtaben M. vorſtellete/ bald aber wie eine Schlange
ſich krümmete. Wagner Hiſt. Nat. Helv. p. 363. Herꝛ Bartholomæus
Anhorn/ damahliger Pfarꝛer des Ohrts berichtete/ daß diſes Feuergeſicht
ihme erſtlich vorkommen/ als ein ablanger Feuriger Speer/ hernach als der
Buchſtab N. endlich wie ein krumme Schlang. Archiv. Antiſt. Tigurin.

Stral.

An. 1672. den 29. Jul. nach Mittag gegen Abend hat die Stral
zum Speicher im Appenzellerland in ein Hauß geſchlagen durch das
Kamin in die Kuche/ deßgleichen in die Stuben/ und Stadel. Ein Toͤchter-
lein in der Kuchen neben der Muter ſtehend iſt tod geblieben/ die Muter in
Ohnmacht gefallen.

Den 29. Augſtm. hat es zu Appenzell in den Flecken geſchlagen/
davon ein Frau getoͤdt/ ein andere bey ihro in Ohnmacht gefaͤllt worden/ ein
Kind aber unverſehrt geblieben. Biſchoffberg Appenz. Chron. p. 497.

Feuerige Kugel/ Brünnende Balken/ Pfeile/ und Spieſſe.

Zu Naͤfels im Glarnerland ſind zwey Feurige Kuglen vom
Himmel gefallen/ auf den Erdbidem/ ſo geſpuͤrt worden den 6. Dec. 1674.
Joh. Henr. Tſchud. Hiſt. Glaron. MSC.

An. 1676. den 24. Jen. Abends um 5. Uhr ſahe man zu Zürich und
daherum einen Feurigen Balken/ welcher endlich einen Knall von ſich ge-
geben/ als ob man mit Stucken ſchuſſe; diſere Feuergeſchicht iſt auch geſehen
worden zu Baden/ im Glarnerland/ und anderſtwo. Wagn. Hiſt Nat.
Helv. p. 362. Tſchud. Hiſt. Glaron. MSC.

Den 21. Febr. Abends um 10. Uhr ſahe man widerum ein gleiche Feur-Geſchicht.

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[72/0081] Donnerwetter erhebt/ welches mit groſſem krachen in den Kirchthurn zu Oberdorff/ Solothurnergebieths geſchlagen/ allwo der Dunſt den Sigriſten ſamt ſeiner Frauen alsbald erſtekt/ und zwo andere Perſonen/ die nach Roͤm. Cathol. Brauch die Gloggen angezogen in die Ohnmacht ge- legt/ jedoch denſelben weder am Leben/ noch ſonſten am Gebaͤu keinen weiteren Schaden getahn. Hafner Soloth. Schaupl. P. II. p 351. An. 1664. den 7. Auguſt. zwiſchen 9. und 10. Uhren in der Nacht hat das Donnerwetter zu Tettingen Solothurnergebieths/ eingeſchla- gen/ und 3. Haͤuſer mit allen eingeſamleten Fruͤchten elend in die Aſchen ge- legt. Hafn. lib. cit. p. 337. Feueriger Speer. An. 1671. den 19. Novemb. Abends um 5. Uhren hat man zu Bi- ſchoffzell im Thurgeü eine Feurige Lanze eine viertheilſtund lang geſehen/ welche den Buchſtaben M. vorſtellete/ bald aber wie eine Schlange ſich krümmete. Wagner Hiſt. Nat. Helv. p. 363. Herꝛ Bartholomæus Anhorn/ damahliger Pfarꝛer des Ohrts berichtete/ daß diſes Feuergeſicht ihme erſtlich vorkommen/ als ein ablanger Feuriger Speer/ hernach als der Buchſtab N. endlich wie ein krumme Schlang. Archiv. Antiſt. Tigurin. Stral. An. 1672. den 29. Jul. nach Mittag gegen Abend hat die Stral zum Speicher im Appenzellerland in ein Hauß geſchlagen durch das Kamin in die Kuche/ deßgleichen in die Stuben/ und Stadel. Ein Toͤchter- lein in der Kuchen neben der Muter ſtehend iſt tod geblieben/ die Muter in Ohnmacht gefallen. Den 29. Augſtm. hat es zu Appenzell in den Flecken geſchlagen/ davon ein Frau getoͤdt/ ein andere bey ihro in Ohnmacht gefaͤllt worden/ ein Kind aber unverſehrt geblieben. Biſchoffberg Appenz. Chron. p. 497. Feuerige Kugel/ Brünnende Balken/ Pfeile/ und Spieſſe. Zu Naͤfels im Glarnerland ſind zwey Feurige Kuglen vom Himmel gefallen/ auf den Erdbidem/ ſo geſpuͤrt worden den 6. Dec. 1674. Joh. Henr. Tſchud. Hiſt. Glaron. MSC. An. 1676. den 24. Jen. Abends um 5. Uhr ſahe man zu Zürich und daherum einen Feurigen Balken/ welcher endlich einen Knall von ſich ge- geben/ als ob man mit Stucken ſchuſſe; diſere Feuergeſchicht iſt auch geſehen worden zu Baden/ im Glarnerland/ und anderſtwo. Wagn. Hiſt Nat. Helv. p. 362. Tſchud. Hiſt. Glaron. MSC. Den 21. Febr. Abends um 10. Uhr ſahe man widerum ein gleiche Feur-Geſchicht. Den 29. Mart. Nachts um 11. Uhr ſahe man im Thurgeuͤ brünnende Pfetle. Wagn. l. c.

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Zitationshilfe: Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweizerlands. Bd. 2. Zürich, 1707, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten02_1706/81>, abgerufen am 21.11.2024.