Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands. Bd. 3. Zürich, 1708.den/ Conventus Brigianus, genennet wird. Diser fangt an bey dem Was- Der Fleck Naters ligt auf der rechten Seiten des Rhodans/ ein Meil Nahe bey disem Flecken auf einem erhabenen Felsen/ oder Flu/ ligt das Es ligt auch ob Naters/ nicht weit von der Bruk/ so über die Massae ge- Hinder Naters gegen Mittnacht ligt die Pfarr-Kirch Monti, in Monti- Grad unter Naters ist eine schöne/ mit zweyen Gewölben von Stein Allhier fliesset in den Rhodan ein Bach/ so herkomt aus Bell-Al- Auf linker Seiten des Rhodans/ vor Naters über/ ligt der andere Auf dem Simpilen Berg ligt die Pfarr Simpilen/ zu welcher gehören in
den/ Conventus Brigianus, genennet wird. Diſer fangt an bey dem Waſ- Der Fleck Naters ligt auf der rechten Seiten des Rhodans/ ein Meil Nahe bey diſem Flecken auf einem erhabenen Felſen/ oder Flu/ ligt das Es ligt auch ob Naters/ nicht weit von der Bruk/ ſo uͤber die Maſſæ ge- Hinder Naters gegen Mittnacht ligt die Pfarꝛ-Kirch Monti, in Monti- Grad unter Naters iſt eine ſchoͤne/ mit zweyen Gewoͤlben von Stein Allhier flieſſet in den Rhodan ein Bach/ ſo herkomt aus Bell-Al- Auf linker Seiten des Rhodans/ vor Naters uͤber/ ligt der andere Auf dem Simpilen Berg ligt die Pfarꝛ Simpilen/ zu welcher gehoͤren in
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den/ Conventus Brigianus, genennet wird. Diſer fangt an bey dem Waſ-
ſer Maſſa, und iſt zimlich groß/ welches unter anderem kan abgenommen wer-
den daher/ weilen in der Peſt/ ſo A. 1465. durch das Walliſſer-Land gienge/
von Brig/ und Naters uͤber 1000. und vier Jahr hernach 1400. Menſchen
geſtorben.
Der Fleck Naters ligt auf der rechten Seiten des Rhodans/ ein Meil
unter Moͤril/ an einem Felſichten/ doch nicht unfruchtbaren Ohrt/ hat zim-
lich ſchoͤne/ von Stein aufgefuͤhrte Haͤuſer/ und vil Weinwachs.
Nahe bey diſem Flecken auf einem erhabenen Felſen/ oder Flu/ ligt das
alte und ſtarke Hauß Flu genennt/ ſo ehemals ein Edel Siz war deren von
der Flu/ oder Fluherꝛen/ Dominorum à Saxo, gehoͤrt nun zu dem Bi-
ſchoff von Sitten.
Es ligt auch ob Naters/ nicht weit von der Bruk/ ſo uͤber die Maſſæ ge-
het/ eine anzeig des alten Schloſſes Wyngarten/ Wingarta, welches ehe-
mals beſeſſen die Edlen von Weingarten/ ſo aber obgangen.
Hinder Naters gegen Mittnacht ligt die Pfarꝛ-Kirch Monti, in Monti-
bus; ſo auch die Doͤrffer Blatten/ Blatta, und Birgiſch/ Birgiſcum.
Grad unter Naters iſt eine ſchoͤne/ mit zweyen Gewoͤlben von Stein
gebaute Bruck uͤber den Rhodan/ welcher daſelbſt mit groſſer Ungeſtuͤm-
me durchflieſſet. Bey diſer Bruk iſt ein Graͤfin von Viſp mit ihrem Sohn
erſchlagen worden A. 1365.
Allhier flieſſet in den Rhodan ein Bach/ ſo herkomt aus Bell-Al-
pen/ und weiter fortlauft durch Riſchinen.
Auf linker Seiten des Rhodans/ vor Naters uͤber/ ligt der andere
ſchoͤne Haubtflecken Brig/ Briga, und eine halbe Stund darunter Glyß/
Gliſa, alſo das Naters/ Brig/ und Glyß/ einen gleichwinklichten Triangel
geſtalten. Brig ſcheinet von den Viberis den Nahmen zu haben/ als wolte
man ſagen/ Viberiga, oder Vibericus vicus/ der Viberorum Hauptfleck. Es
liget derſelbe an dem Bergwaſſer Saltina, Saltinen/ welches entſpringt
gegen Mittag auf zwo Meilen weit an dem Berg Simpelen/ Sempronius,
uͤber welchen ein nahmhafter Paß gehet ins Herzogthum Meyland/ und ge-
het uͤber diß Waſſer/ ehe es ſich in den Rhodan ergieſſet/ eine ſchoͤne von
Steinen gewoͤlbte Bruk. Gegen Aufgang und Mittag hat Brig einen
Graßreichen Berg/ der Brigerberg genant/ auf welchem ligen Thermen/
Blecken/ am Riedt/ in der Schlucht. Und naͤchſt ob dem Fleken
auf einem Buͤhel ſtuhnde ehemals ein Schloß/ in der Hoͤll genant/ von
deſſen Zerſtoͤrung ſich in den Chroniken nichts gewiſſes findt.
Auf dem Simpilen Berg ligt die Pfarꝛ Simpilen/ zu welcher gehoͤren
zwey Thaͤler/ zwiſchenbergen/ und Alpinen inter Montes, Alpia,
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