Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands. Bd. 3. Zürich, 1708.Zwischen Splügen/ und dem Ursprung des Rheins seyn 18. Scrup- Zwüschen dem Dorff Hinderrhein/ und dem Ursprung sein 15. Scrup. Zwüschen dem Ursprung des Rheins und Zürich/ allwo heut das Quek- Gehen wir zu N. 42. und 43. eingesezten Tafelen/ so finden wir nebst 19. Jn des Cassini Tafel stehen nebst 19. Zoll 13/4: Scr. 6801. und nebst 23. Vor die ganze Höhe des Rheins zu seinem Außfluß in das Teutsche Meer/ Der wahre Ursprung des Hinderen Rheins bestehet/ wie jezt verdeutet Die Alpen bey dem Ursprung des Rheins seyn so gähe/ und wild/ daß zen
Zwiſchen Spluͤgen/ und dem Urſprung des Rheins ſeyn 18. Scrup- Zwuͤſchen dem Dorff Hinderꝛhein/ und dem Urſprung ſein 15. Scrup. Zwuͤſchen dem Urſprung des Rheins und Zuͤrich/ allwo heut das Quek- Gehen wir zu N. 42. und 43. eingeſezten Tafelen/ ſo finden wir nebſt 19. Jn des Caſſini Tafel ſtehen nebſt 19. Zoll 1¾: Scr. 6801. und nebſt 23. Vor die ganze Hoͤhe des Rheins zu ſeinem Außfluß in das Teutſche Meer/ Der wahre Urſprung des Hinderen Rheins beſtehet/ wie jezt verdeutet Die Alpen bey dem Urſprung des Rheins ſeyn ſo gaͤhe/ und wild/ daß zen
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0241" n="207"/> <p>Zwiſchen Spluͤgen/ und dem Urſprung des Rheins ſeyn 18. Scrup-<lb/> denen entſprechen 1440. oder 1520. Schuhe.</p><lb/> <p>Zwuͤſchen dem Dorff Hinderꝛhein/ und dem Urſprung ſein 15. Scrup.<lb/> gleich 1200. oder 1350. Schuhen.</p><lb/> <p>Zwuͤſchen dem Urſprung des Rheins und Zuͤrich/ allwo heut das Quek-<lb/> ſilber geſtanden im 23. Zoll 7½. Scrup. komt der Unterſcheid herauß von<lb/> 45½. Scr. denen entſprechen nach dem einten Grundſaz 3640. nach dem an-<lb/> deren aber 4095. Schuhe.</p><lb/> <p>Gehen wir zu <hi rendition="#aq">N.</hi> 42. und 43. eingeſezten Tafelen/ ſo finden wir nebſt 19.<lb/> Zoll 1¾. Scr. Zuͤrich. oder 22. 5. Pariſ. 4889. Schuhe Zuͤrich/ oder 785.<lb/> Pariſer Ruhten 5. Schuhe. Nebſt 23. 7¾. oder 26. 5. Pariſ. 1329. Zuͤr.<lb/> Schuhe/ oder 205. <hi rendition="#aq">toiſ.</hi> 4. Schuhe/ ſo daß der Unterſcheid zwiſchen Zuͤrich<lb/> und dem Urſprung des Rheins herauß komt/ nach <hi rendition="#aq">Mariotti</hi> Meinung 3560.<lb/> Zuͤricher Schuhe.</p><lb/> <p>Jn des <hi rendition="#aq">Caſſini</hi> Tafel ſtehen nebſt 19. Zoll 1¾: Scr. 6801. und nebſt 23.<lb/> 7¾. 1436. welche von den erſteren abgezogen/ geben 5365. Zuͤricher Schuhe<lb/> vor die <hi rendition="#aq">differential-</hi>Hoͤhe zwuͤſchen Zuͤrich/ und dem Urſprung des Rheins.</p><lb/> <p>Vor die ganze Hoͤhe des Rheins zu ſeinem Außfluß in das Teutſche Meer/<lb/> welches wir jezt von gleichem <hi rendition="#aq">horizont</hi> ſetzen mit dem Mittellaͤndiſchen/ gibt<lb/><hi rendition="#aq">Mariotte</hi> nach meiner <hi rendition="#aq">Obſervation</hi> 4715. Pariſer/ oder 4889. Zuͤricher Schu-<lb/> he; <hi rendition="#aq">Caſſini</hi> aber 6298. Pariſer/ oder 6801. Zuͤricher Schuhe. Wann wir wei-<lb/> ters bedenken/ daß die Gletſcher/ welche den eigentlichen Urſprung des Rheins<lb/> machen/ und uͤber dieſelben ſtehende nakende Gebirge wenigſtens 1000. Schu-<lb/> he hoͤher ſtehen/ als die Alp da wir das <hi rendition="#aq">Experimentum</hi> gemachet/ ſo komt die<lb/> ganze Hoͤhe des Rheinfalls gegen 8000. Zuͤricher Schuhe.</p><lb/> <p>Der wahre Urſprung des Hinderen Rheins beſtehet/ wie jezt verdeutet<lb/> worden/ in Eisbergen/ oder Gletſche ren/ welche ſich zwar bis 2. Stund in die<lb/> Laͤnge erſtreken/ dergleichen noch nirgends in Schweizeriſchen Landen geſehen.<lb/> Von diſen Gletſcheren/ welche ob einer wilden Alp/ das <hi rendition="#fr">Paradeiß/</hi> ich<lb/> glaub <hi rendition="#aq">Ironicè,</hi> genant/ ſtehen/ flieſſen vil Baͤche ab in einen tieffen/ in<lb/> Felſen ein freſſenden Runß/ welcher Anfangs von Mittnacht gegen Mittag<lb/> hernach gegen dem Dorff Hinder Rhein (welches von dem Urſprung 3.<lb/> Stund weit liget) von Abend gegen Morgen flieſſet/ und ſo weiters fort/<lb/> wie wol ſanfter/ durch Nuffenen/ Spluͤgen ꝛc.</p><lb/> <p>Die Alpen bey dem Urſprung des Rheins ſeyn ſo gaͤhe/ und wild/ daß<lb/> ſie nur abgeetzet werden von den Schaffen/ welche in groſſer Menge alljaͤhrlich<lb/> aus Jtalien um diſer Weyd willen gefuͤhrt werden. Die <hi rendition="#aq">Bergomaſc</hi>er Hir-<lb/> ten/ ſo ihnen abwarten/ fuͤhren ein rauhes/ wildes/ einfaltiges Leben: Jhre ſpei-<lb/> ſe iſt Hirßmehl mit Waſſer gekochet/ ohne Salz/ ohne Butter: zuweilen erge-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">zen</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [207/0241]
Zwiſchen Spluͤgen/ und dem Urſprung des Rheins ſeyn 18. Scrup-
denen entſprechen 1440. oder 1520. Schuhe.
Zwuͤſchen dem Dorff Hinderꝛhein/ und dem Urſprung ſein 15. Scrup.
gleich 1200. oder 1350. Schuhen.
Zwuͤſchen dem Urſprung des Rheins und Zuͤrich/ allwo heut das Quek-
ſilber geſtanden im 23. Zoll 7½. Scrup. komt der Unterſcheid herauß von
45½. Scr. denen entſprechen nach dem einten Grundſaz 3640. nach dem an-
deren aber 4095. Schuhe.
Gehen wir zu N. 42. und 43. eingeſezten Tafelen/ ſo finden wir nebſt 19.
Zoll 1¾. Scr. Zuͤrich. oder 22. 5. Pariſ. 4889. Schuhe Zuͤrich/ oder 785.
Pariſer Ruhten 5. Schuhe. Nebſt 23. 7¾. oder 26. 5. Pariſ. 1329. Zuͤr.
Schuhe/ oder 205. toiſ. 4. Schuhe/ ſo daß der Unterſcheid zwiſchen Zuͤrich
und dem Urſprung des Rheins herauß komt/ nach Mariotti Meinung 3560.
Zuͤricher Schuhe.
Jn des Caſſini Tafel ſtehen nebſt 19. Zoll 1¾: Scr. 6801. und nebſt 23.
7¾. 1436. welche von den erſteren abgezogen/ geben 5365. Zuͤricher Schuhe
vor die differential-Hoͤhe zwuͤſchen Zuͤrich/ und dem Urſprung des Rheins.
Vor die ganze Hoͤhe des Rheins zu ſeinem Außfluß in das Teutſche Meer/
welches wir jezt von gleichem horizont ſetzen mit dem Mittellaͤndiſchen/ gibt
Mariotte nach meiner Obſervation 4715. Pariſer/ oder 4889. Zuͤricher Schu-
he; Caſſini aber 6298. Pariſer/ oder 6801. Zuͤricher Schuhe. Wann wir wei-
ters bedenken/ daß die Gletſcher/ welche den eigentlichen Urſprung des Rheins
machen/ und uͤber dieſelben ſtehende nakende Gebirge wenigſtens 1000. Schu-
he hoͤher ſtehen/ als die Alp da wir das Experimentum gemachet/ ſo komt die
ganze Hoͤhe des Rheinfalls gegen 8000. Zuͤricher Schuhe.
Der wahre Urſprung des Hinderen Rheins beſtehet/ wie jezt verdeutet
worden/ in Eisbergen/ oder Gletſche ren/ welche ſich zwar bis 2. Stund in die
Laͤnge erſtreken/ dergleichen noch nirgends in Schweizeriſchen Landen geſehen.
Von diſen Gletſcheren/ welche ob einer wilden Alp/ das Paradeiß/ ich
glaub Ironicè, genant/ ſtehen/ flieſſen vil Baͤche ab in einen tieffen/ in
Felſen ein freſſenden Runß/ welcher Anfangs von Mittnacht gegen Mittag
hernach gegen dem Dorff Hinder Rhein (welches von dem Urſprung 3.
Stund weit liget) von Abend gegen Morgen flieſſet/ und ſo weiters fort/
wie wol ſanfter/ durch Nuffenen/ Spluͤgen ꝛc.
Die Alpen bey dem Urſprung des Rheins ſeyn ſo gaͤhe/ und wild/ daß
ſie nur abgeetzet werden von den Schaffen/ welche in groſſer Menge alljaͤhrlich
aus Jtalien um diſer Weyd willen gefuͤhrt werden. Die Bergomaſcer Hir-
ten/ ſo ihnen abwarten/ fuͤhren ein rauhes/ wildes/ einfaltiges Leben: Jhre ſpei-
ſe iſt Hirßmehl mit Waſſer gekochet/ ohne Salz/ ohne Butter: zuweilen erge-
zen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |