Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands. Bd. 3. Zürich, 1708.Höhe des Gotthards über dem Mittelländischen Meer/ finde ich/ weilen das Wir wollen/ weil wir jezt bestiegen haben ta [fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt]kroreia, akra, mornphe[fremdsprachliches Material - 1 Zeichen fehlt], Es haben disere Spitze der Bergen ungleiche Nammen. Tschudius Culmen
Hoͤhe des Gotthards uͤber dem Mittellaͤndiſchen Meer/ finde ich/ weilen das Wir wollen/ weil wir jezt beſtiegen haben τὰ [fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt]κρὠρεια, ἄκρα, μορνϕὴ[fremdsprachliches Material – 1 Zeichen fehlt], Es haben diſere Spitze der Bergen ungleiche Nammen. Tſchudius Culmen
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Hoͤhe des Gotthards uͤber dem Mittellaͤndiſchen Meer/ finde ich/ weilen das
Quekſilber gefallen auf 21. Zoll. 6½. Scrup. Pariſer Meß/ das nach Ma-
riotte Meinung heraußkommen 5559. nach Caſſini aber 7692. Pariſer
Schuhe.
Wir wollen/ weil wir jezt beſtiegen haben τὰ _κρὠρεια, ἄκρα, μορνϕὴ_,
Juga, Vertices, Cacumina Montium, ja Summas Alpes, die hoͤchſten
Alpgebirge/ bey denenſelben uns noch etwas aufhalten/ nach Anleitung
deſſen/ was Cæſar ſchreibt Lib. 3. Antuates, Veragros, Sedunosq́ue, à finibus
Allobrogum, & Lacu Lemano, & Flumine Rhodano ad Summas Alpes
pertinere; villeicht/ pertingere. Es wird diſer Text ungleich außgeleget.
Henricus Glareanus, Ægidius Tſchudius, Rajmundus Marlianus, Leander,
Stumphius, Jovius, und andere/ ſehen die Summas Alpes, die hoͤchſten Alp-
gebirge/ an vor gewiſſe/ und zwaren in der Taht hoͤchſte Helvetiſche Gebirge/
nahmentlich den Gotthard mit ſeinen Theilen/ der Furca, Criſpalt, und
Valdotio. Da hergegen Simler. de Alpib. pag. 98. und Plantin. Helvet.
pag. 52. das woͤrtlein Summum nicht außlegen als gewiſſen Walliſſer/ Ur-
ner/ und Pündtner Gebirgen eigen/ ſondern als allen Bergſpitzen zuſtehend/
oder als ein Nomen appellativum, wie man in Schulen redt/ daß alſo Sum-
mæ Alpes bedeuten τὰ ἅκρα τῶν _λπεων, ſummitates, cacumina, culmina,
Montium, wie alſo bey Antonino ſtehet Summus Pœninus, Summus Py-
renæus; und die Meinung Cæſaris were/ obbemeldte Voͤlker/ die Ober- und
Nider Walliſſer wohnen bis an die Hoͤhenen ihrer naͤchſtgelegenen Bergen/
nach Strabonis Sprach/ μίχρι τῶν ἄκρω ὑπεραο_λῶν τοῦ ὃρους. Wann ich diſere
beyderley Meynungen gegen einander ſtelle/ ſo finde/ daß ſie wol mit ein-
ander zu vergleichen ſeyn. Es iſt ja wahr/ daß obbenante Gebirge/ Summæ
Alpes, die hoͤchſten ſeyn/ aber auch iſt wahr/ daß ein jedes Gebirg hat ſeine
Summitates, oberſte Spitzen/ daß wer Summas Alpes, die hoͤchſten Alpge-
birge durchreiſet/ auch Summitates, oder Summa Summarum Alpium, die
oberſte Hoͤhe derſelben zu uͤberſteigen hat: wahr iſt/ daß bemeldte Voͤlker
ſich erſtrecket bis auf die hoͤchſten Gebirge Europæ/ und iſt auch wahr/ daß
ſie gewohnet bis an die moͤglich und komlichen Hoͤhenen der an ſie anſtoſ-
ſenden/ obgleich nicht gar hoͤchſten/ Gebirgen.
Es haben diſere Spitze der Bergen ungleiche Nammen. Tſchudius
nennet ſie hin und wider in ſeinen Schriften hohe Firſten/ Alpfir-
ſten/ Berg-Fyrſten/ und ſetzet alſo in vergleichung die Haͤuſer/ deren
Spitze gemeinlich Firſten/ Fyrſten/ Fürſten heiſſen: Culmina, quia
Veteres de Culmo ædificia contegebant Serv. Eclog 1. weilen die alten ihre
Haͤuſer mit Schaub/ oder Stroh bedecket. So finden wir auch Culmina
Alpium, bey Cæſare Bell, Gall, Lib. 3. und iſt diß alte Roͤmiſche Wort
Culmen
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