Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands. Bd. 3. Zürich, 1708.Crystall/ in deme etwas von Mooß zu sehen. Sibbald. Hist. Nat. Jst das Berggrün bleichfarbig gewesen/ wie dann allerhand Arten von Etwann aber zeuhet sich der grüne Berg-Saft nicht auß in lange dün- Ein Crystall/ in deme die Natur selbs vorgebildet hat einen Faden/ oder Unter die Gebrechen der Crystallen setzen die Kauffleuhte die Schnee- Wann dergleichen trübe Wolken den ganzen Stein einnemmen/ so Wann sothane gröbere Materi in dünne Haär- oder Aederlein sich Bleich- oder Goldgelbe Strohalm stellet vor Crystallus, in quo inclusae
Cryſtall/ in deme etwas von Mooß zu ſehen. Sibbald. Hiſt. Nat. Jſt das Berggruͤn bleichfarbig geweſen/ wie dann allerhand Arten von Etwann aber zeuhet ſich der gruͤne Berg-Saft nicht auß in lange dün- Ein Cryſtall/ in deme die Natur ſelbs vorgebildet hat einen Faden/ oder Unter die Gebrechen der Cryſtallen ſetzen die Kauffleuhte die Schnee- Wann dergleichen truͤbe Wolken den ganzen Stein einnemmen/ ſo Wann ſothane groͤbere Materi in dünne Haaͤr- oder Aederlein ſich Bleich- oder Goldgelbe Strohalm ſtellet vor Cryſtallus, in quo incluſæ
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Cryſtall/ in deme etwas von Mooß zu ſehen. Sibbald. Hiſt. Nat.
Scot. l c. Moß included in a piece of Criſtal. Ray Topographic. Obſer-
vat. pag. 237.
Jſt das Berggruͤn bleichfarbig geweſen/ wie dann allerhand Arten von
diſem Mineral ſeyn/ ſo ſtellet es vor nicht ſo faſt ein friſches gruͤnes Graß/
als aber ein gedoͤrꝛtes Heu. Cryſtallus, in qua jam reſiccatum Foenum.
Velſch. l. c.
Etwann aber zeuhet ſich der gruͤne Berg-Saft nicht auß in lange dün-
ne Haaͤrlein/ Graͤßlein/ ſondern ſamlet ſich in einen Klumpen/ und kommet
dannzumahl herauß ein in Cryſtall eingeſchloſſener Smaragd.
Cryſtallo, nel cui centro verdeggia ſi mirabilmente non ſò qualcoſa con-
ſimile al veluto, che un vero Smeraldo raſſembra. Septal. Muſ. p. 47.
Ein Cryſtall/ in deme die Natur ſelbs vorgebildet hat einen Faden/ oder
einen Spalt/ Cryſtallus, in qua Capillamentum rimæ ſimile. Plin. Hiſt.
Nat. Lib. 37. c. 2. iſt wol zu unterſcheiden von denen jenigen/ welche ihre
Spaͤlte bekommen von ſtarken Hammerſchlaͤgen des Cryſtallgraͤbers/ oder
von einem Fall auf einen Stein/ und gemeinlich/ wo der Riß ſich geworffen/
einen vilfarbigen Regenbogen zeigen. Dahin gehoͤret Cryſtallus rimam in-
tus latentem habens ex caſu aut ictu aliquo (noſtri vocant erbellt) & eâ
parte Iridem, id eſt, Arcum cœleſtem coloribus repræſentans. Geſſn. Fig.
Lapid. pag. 19.
Unter die Gebrechen der Cryſtallen ſetzen die Kauffleuhte die Schnee-
weiſſen Nebel/ oder Wolken. Cryſtallus infeſtata maculosâ Nube.
Plin. l. c. Criſtallus, in quo Nebulæ. B. de Boot. Lib. II. pag. 221. Cry-
ſtallus intus veluti Nivem habens. Geſſner. l. c. Cryſtallus maculosâ Nube
infecta, quæ non translucet, quòd ſuccum aqueum, ſed obſcurum & fuligi-
noſum in natalibus conceperit. Calceol. Muſ. pag. 200. Solche bald weiſſe/
bald ſchwarzdunkle/ Wolken entſtehen auß einer unreineren/ mit froͤmd-
artigen Theilen vermiſchten Cryſtall-Materi/ weßwegen ſie auch meiſtens
wegen ihrer ſchwere zu Boden ſinket/ und an der Wurtzel der Cryſtallen.
Wann dergleichen truͤbe Wolken den ganzen Stein einnemmen/ ſo
wird gezeuget Cryſtallus Marmorea, ſive Grandinis inſtar ſemiopaca. Luid.
Lithoph. n. 10.
Wann ſothane groͤbere Materi in dünne Haaͤr- oder Aederlein ſich
erſtrecket/ ſo zeiget ſich in dem Cryſtall ein büſchelein Wolle/ Cryſtal-
lo di ſi folti peli arricchito, che non e punto inferiore alla Lana Septal.
Muſ. pag. 46.
Bleich- oder Goldgelbe Strohalm ſtellet vor Cryſtallus, in quo
Feſtucæ. B. de Boot. L. II. pag. 221. Cryſtallus triangularis, cui ſtipulæ
incluſæ
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