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Scheurl, Lorenz: Christliche Leichpredigt Bey der Begrebnuß/ des Edlen/ Gestrengen vnd Ehrnvesten Jungkern/ Sigmund Juliussen Mynsingern von Frundeck/ [...]. Magdeburg, 1597.

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dir erwecken / aus dir vnnd aus deinen Brüdern / dem soltu gehorchen.

Darnach / wie man das Osterlämlein hat sollenII. schlachten / vnd mit seinem Blut die thür pfosten besprengen / also hat auch der HErr Christus / nach dem aus bedachtem raht vnd fürsehunge GOttes er ergeben war / sollen getödtet werden vnd sterben / vnd sein Blut vergiessen für die Sünde der gantzen Welt / daß wir also durch jne das rechte leben bekommen möchten.

Zu deme so hat das Osterlämlein müssen gebratenIII. werden. Also ist Christus am stammen des Creutzes in grosser hitz des zorns Gottes / vnd heisser liebe gegen vns gebraten worden / wie wir in dem gewönlichen Osterlied singen: Hie ist das rechte Osterlamb / dauon Gott hat geboten / das ist an des Creutzes stam / in heisser lieb gebraten / des Blut zeichnet vnser Thür / das helt der Glaub dem Tode für / der würger kan vns nicht rüren. Vnd ist jme freylich so heiß worden / daß er auch der Hellen flammen empfunden.

Endlich so hat man auch das Osterlämlein müssenIV. essen. Das legt der HErr Christus von sich selbst aus / Johan. 6. Mein Fleisch ist die rechte Speise / vndJohan 6. mein Blut ist der rechte Tranck wer mein Fleisch jsset vnd mein Blut trincket / der bleibt in mir vnd ich in jme. Das geschiehet nun nicht allein Spiritualiter, oder Geistlicher weiß / wie die Caluinisten lehren / wenn wir vns durch einen rechten waren Glauben / den HErrn

dir erwecken / aus dir vnnd aus deinen Brüdern / dem soltu gehorchen.

Darnach / wie man das Osterlämlein hat sollenII. schlachten / vnd mit seinem Blut die thür pfosten besprengen / also hat auch der HErr Christus / nach dem aus bedachtem raht vnd fürsehunge GOttes er ergeben war / sollen getödtet werden vnd sterben / vnd sein Blut vergiessen für die Sünde der gantzen Welt / daß wir also durch jne das rechte leben bekom̃en möchten.

Zu deme so hat das Osterlämlein müssen gebratenIII. werden. Also ist Christus am stammen des Creutzes in grosser hitz des zorns Gottes / vnd heisser liebe gegen vns gebraten worden / wie wir in dem gewönlichen Osterlied singen: Hie ist das rechte Osterlamb / dauon Gott hat gebotẽ / das ist an des Creutzes stam / in heisser lieb gebraten / des Blut zeichnet vnser Thür / das helt der Glaub dem Tode für / der würger kan vns nicht rüren. Vnd ist jme freylich so heiß worden / daß er auch der Hellen flammen empfunden.

Endlich so hat man auch das Osterlämlein müssenIV. essen. Das legt der HErr Christus von sich selbst aus / Johan. 6. Mein Fleisch ist die rechte Speise / vndJohan 6. mein Blut ist der rechte Tranck wer mein Fleisch jsset vñ mein Blut trincket / der bleibt in mir vnd ich in jme. Das geschiehet nun nicht allein Spiritualiter, oder Geistlicher weiß / wie die Caluinisten lehren / weñ wir vns durch einen rechten waren Glauben / den HErrn

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[11/0021] dir erwecken / aus dir vnnd aus deinen Brüdern / dem soltu gehorchen. Darnach / wie man das Osterlämlein hat sollen schlachten / vnd mit seinem Blut die thür pfosten besprengen / also hat auch der HErr Christus / nach dem aus bedachtem raht vnd fürsehunge GOttes er ergeben war / sollen getödtet werden vnd sterben / vnd sein Blut vergiessen für die Sünde der gantzen Welt / daß wir also durch jne das rechte leben bekom̃en möchten. II. Zu deme so hat das Osterlämlein müssen gebraten werden. Also ist Christus am stammen des Creutzes in grosser hitz des zorns Gottes / vnd heisser liebe gegen vns gebraten worden / wie wir in dem gewönlichen Osterlied singen: Hie ist das rechte Osterlamb / dauon Gott hat gebotẽ / das ist an des Creutzes stam / in heisser lieb gebraten / des Blut zeichnet vnser Thür / das helt der Glaub dem Tode für / der würger kan vns nicht rüren. Vnd ist jme freylich so heiß worden / daß er auch der Hellen flammen empfunden. III. Endlich so hat man auch das Osterlämlein müssen essen. Das legt der HErr Christus von sich selbst aus / Johan. 6. Mein Fleisch ist die rechte Speise / vnd mein Blut ist der rechte Tranck wer mein Fleisch jsset vñ mein Blut trincket / der bleibt in mir vnd ich in jme. Das geschiehet nun nicht allein Spiritualiter, oder Geistlicher weiß / wie die Caluinisten lehren / weñ wir vns durch einen rechten waren Glauben / den HErrn IV. Johan 6.

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Zitationshilfe: Scheurl, Lorenz: Christliche Leichpredigt Bey der Begrebnuß/ des Edlen/ Gestrengen vnd Ehrnvesten Jungkern/ Sigmund Juliussen Mynsingern von Frundeck/ [...]. Magdeburg, 1597, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheurl_leichpredigt_1597/21>, abgerufen am 29.04.2024.