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Scheyb, Franz Christoph von: Theresiade. Bd. 1. Wien, 1746.

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Drittes Buch.

"So fällt mir auch nicht ein dem Friese nachzustreben,
"Es kann der Majestät kein höhers Wesen geben:
"Theresia, sonst nichts schafft meiner Krone Zier,
370"Was selbe schätzbar macht und schmücket, kommt von ihr.

"Hingegen pfleg' ich auch ihr Haupt empor zu schwingen,
"Wie ich davon gar leicht könnt tausend Proben bringen;
"Allein ich trage nichts als einen Umstand vor:
"Von diesem stammt ihr Heil, Glück, Ansehn, Ruhm und Flor.
375"Mit mir fieng alles an; ich hatte sie beseelet,

"Sonst hätt es ihr vielleicht noch mehr an Hilff gefehlet.
"Jch wies ihr den Entwurff des aufgedrungnen Kriegs,
"Den Weeg zur Gegenwehr, die Möglichkeit des Siegs.
"Erinnert euch der Zeit, des Orts und jener Thaten,
380"Wann, wo, wodurch wir uns zum Krieg bereittet hatten.

"Betrachtet nur den Pomp der ersten Königs-Pracht,
"Mit der sie sich so werth und Welt-beliebt gemacht;
"Als auf dem Königs-Berg sie gleich dem grösten Helden
"Gewafnet angezeigt, was einst von ihr zu melden;
385"Jhr habt es selbst gesehn. Jhr wißt den Freuden-Schall

"Der von derselben Stund und von demselben Wall


383

"Fast
383 [Spaltenumbruch] Als Jhro Majestät den 25. Ju-
nij 1741. zum König von Hungarn ge-
[Spaltenumbruch] salbet und grkrönet wurden.
M

Drittes Buch.

„So faͤllt mir auch nicht ein dem Frieſe nachzuſtreben,
„Es kann der Majeſtaͤt kein hoͤhers Weſen geben:
Thereſia, ſonſt nichts ſchafft meiner Krone Zier,
370„Was ſelbe ſchaͤtzbar macht und ſchmuͤcket, kommt von ihr.

„Hingegen pfleg’ ich auch ihr Haupt empor zu ſchwingen,
„Wie ich davon gar leicht koͤnnt tauſend Proben bringen;
„Allein ich trage nichts als einen Umſtand vor:
„Von dieſem ſtammt ihr Heil, Gluͤck, Anſehn, Ruhm und Flor.
375„Mit mir fieng alles an; ich hatte ſie beſeelet,

„Sonſt haͤtt es ihr vielleicht noch mehr an Hilff gefehlet.
„Jch wies ihr den Entwurff des aufgedrungnen Kriegs,
„Den Weeg zur Gegenwehr, die Moͤglichkeit des Siegs.
„Erinnert euch der Zeit, des Orts und jener Thaten,
380„Wann, wo, wodurch wir uns zum Krieg bereittet hatten.

„Betrachtet nur den Pomp der erſten Koͤnigs-Pracht,
„Mit der ſie ſich ſo werth und Welt-beliebt gemacht;
„Als auf dem Koͤnigs-Berg ſie gleich dem groͤſten Helden
„Gewafnet angezeigt, was einſt von ihr zu melden;
385„Jhr habt es ſelbſt geſehn. Jhr wißt den Freuden-Schall

„Der von derſelben Stund und von demſelben Wall


383

„Faſt
383 [Spaltenumbruch] Als Jhro Majeſtaͤt den 25. Ju-
nij 1741. zum Koͤnig von Hungarn ge-
[Spaltenumbruch] ſalbet und grkroͤnet wurden.
M
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[0096] Drittes Buch. „So faͤllt mir auch nicht ein dem Frieſe nachzuſtreben, „Es kann der Majeſtaͤt kein hoͤhers Weſen geben: „Thereſia, ſonſt nichts ſchafft meiner Krone Zier, „Was ſelbe ſchaͤtzbar macht und ſchmuͤcket, kommt von ihr. „Hingegen pfleg’ ich auch ihr Haupt empor zu ſchwingen, „Wie ich davon gar leicht koͤnnt tauſend Proben bringen; „Allein ich trage nichts als einen Umſtand vor: „Von dieſem ſtammt ihr Heil, Gluͤck, Anſehn, Ruhm und Flor. „Mit mir fieng alles an; ich hatte ſie beſeelet, „Sonſt haͤtt es ihr vielleicht noch mehr an Hilff gefehlet. „Jch wies ihr den Entwurff des aufgedrungnen Kriegs, „Den Weeg zur Gegenwehr, die Moͤglichkeit des Siegs. „Erinnert euch der Zeit, des Orts und jener Thaten, „Wann, wo, wodurch wir uns zum Krieg bereittet hatten. „Betrachtet nur den Pomp der erſten Koͤnigs-Pracht, „Mit der ſie ſich ſo werth und Welt-beliebt gemacht; „Als auf dem Koͤnigs-Berg ſie gleich dem groͤſten Helden „Gewafnet angezeigt, was einſt von ihr zu melden; „Jhr habt es ſelbſt geſehn. Jhr wißt den Freuden-Schall „Der von derſelben Stund und von demſelben Wall „Faſt 383 383 Als Jhro Majeſtaͤt den 25. Ju- nij 1741. zum Koͤnig von Hungarn ge- ſalbet und grkroͤnet wurden. M

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Zitationshilfe: Scheyb, Franz Christoph von: Theresiade. Bd. 1. Wien, 1746, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheyb_theresiade01_1746/96>, abgerufen am 21.11.2024.