Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787.Dom Karlos. Philipp schrickt zusammen. Ha! was soll das? Karlos. Ein großer Mann, ein so vollkommner Kaiser, und das Insekt will klagen! -- Ich em- pfange, Er aber gab -- und wie unendlich viel mag noch zu einem solchen Sohn mir fehlen, als er ein Vater war -- -- Er geht ab. Philipp verhüllt das Gesicht und schlägt wider seine Brust. Zu schwer, o Gott! liegt Deine Hand auf mir -- Mein Sohn -- mein Sohn -- Dom Karlos. Philipp ſchrickt zuſammen. Ha! was ſoll das? Karlos. Ein großer Mann, ein ſo vollkommner Kaiſer, und das Inſekt will klagen! — Ich em- pfange, Er aber gab — und wie unendlich viel mag noch zu einem ſolchen Sohn mir fehlen, als er ein Vater war — — Er geht ab. Philipp verhüllt das Geſicht und ſchlägt wider ſeine Bruſt. Zu ſchwer, o Gott! liegt Deine Hand auf mir — Mein Sohn — mein Sohn — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0110" n="100"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Dom Karlos</hi>.</fw><lb/> <sp who="#KOENIG"> <speaker> <hi rendition="#g">Philipp</hi> </speaker><lb/> <stage>ſchrickt zuſammen.</stage><lb/> <p> <hi rendition="#et">Ha! was ſoll das?</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#KAR"> <speaker><hi rendition="#g">Karlos</hi>.</speaker><lb/> <p>Ein großer Mann, ein ſo vollkommner Kaiſer,<lb/> und das Inſekt will klagen! — Ich em-<lb/> pfange,<lb/> Er aber gab — und wie unendlich viel<lb/> mag noch zu einem <hi rendition="#g">ſolchen</hi> Sohn mir fehlen,<lb/> als er ein Vater war — —</p><lb/> <stage>Er geht ab.</stage> </sp><lb/> <sp who="#KOENIG"> <speaker> <hi rendition="#g">Philipp</hi> </speaker><lb/> <stage>verhüllt das Geſicht und ſchlägt wider ſeine Bruſt.</stage><lb/> <p><hi rendition="#et">Zu ſchwer, o Gott!</hi><lb/> liegt Deine Hand auf mir — Mein Sohn —<lb/> mein Sohn —</p> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [100/0110]
Dom Karlos.
Philipp
ſchrickt zuſammen.
Ha! was ſoll das?
Karlos.
Ein großer Mann, ein ſo vollkommner Kaiſer,
und das Inſekt will klagen! — Ich em-
pfange,
Er aber gab — und wie unendlich viel
mag noch zu einem ſolchen Sohn mir fehlen,
als er ein Vater war — —
Er geht ab.
Philipp
verhüllt das Geſicht und ſchlägt wider ſeine Bruſt.
Zu ſchwer, o Gott!
liegt Deine Hand auf mir — Mein Sohn —
mein Sohn —
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