Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787.Dritter Akt. Marquis. Wenn ich Zeit gewinne, sie zu erschöpfen, Sire -- mein Leben höch- stens. Die Wahrheit aber setz' ich aus, wenn Sie mir diese Gunst verweigern. Zwischen Ihrer Ungnade und Geringschätzung ist mir die Wahl gelassen -- Muß ich mich entscheiden, so will ich ein Verbrecher lieber als ein Thor von ihren Augen gehen. König mit erwartender Miene. Nun? Marquis. -- Ich kann nicht Fürstendiener sein. König. Weil Sie dann fürchten müßten Sklav zu sein? Marquis. Nein, Sire, das werd' ich niemals fürchten -- doch nicht gerne möcht' ich den Herrn, dem ich mich widme, zu S
Dritter Akt. Marquis. Wenn ich Zeit gewinne, ſie zu erſchöpfen, Sire — mein Leben höch- ſtens. Die Wahrheit aber ſetz’ ich aus, wenn Sie mir dieſe Gunſt verweigern. Zwiſchen Ihrer Ungnade und Geringſchätzung iſt mir die Wahl gelaſſen — Muß ich mich entſcheiden, ſo will ich ein Verbrecher lieber als ein Thor von ihren Augen gehen. König mit erwartender Miene. Nun? Marquis. — Ich kann nicht Fürſtendiener ſein. König. Weil Sie dann fürchten müßten Sklav zu ſein? Marquis. Nein, Sire, das werd’ ich niemals fürchten — doch nicht gerne möcht’ ich den Herrn, dem ich mich widme, zu S
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Dritter Akt.
Marquis.
Wenn ich Zeit gewinne,
ſie zu erſchöpfen, Sire — mein Leben höch-
ſtens.
Die Wahrheit aber ſetz’ ich aus, wenn Sie
mir dieſe Gunſt verweigern. Zwiſchen Ihrer
Ungnade und Geringſchätzung iſt mir
die Wahl gelaſſen — Muß ich mich entſcheiden,
ſo will ich ein Verbrecher lieber als
ein Thor von ihren Augen gehen.
König
mit erwartender Miene.
Nun?
Marquis.
— Ich kann nicht Fürſtendiener ſein.
König.
Weil Sie
dann fürchten müßten Sklav zu ſein?
Marquis.
Nein, Sire,
das werd’ ich niemals fürchten — doch nicht
gerne
möcht’ ich den Herrn, dem ich mich widme, zu
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