Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787.

Bild:
<< vorherige Seite
Vierter Akt.
Marquis
hält sie mit Gewalt zurück. Ernster:
Wie viel hast Du erfahren? -- Hier ist
kein
Entrinnen mehr. Du wirst auf dieser Welt
es niemand mehr erzählen.
Eboli
sieht ihm erschrocken in's Gesicht.
Großer Gott!
Was meinen Sie damit? Sie wollen mich
doch nicht ermorden?
Marquis
zieht einen Dolch.
In der That, das bin
ich sehr gesonnen. Mach' es kurz.
Eboli.
Mich? Mich?
O! ewige Barmherzigkeit! Was hab'
ich denn begangen?
Marquis
zum Himmel sehend, den Dolch auf ihre Brust gesetzt.
Noch ist's Zeit. Noch trat
das Gift nicht über diese Lippen. Ich
Vierter Akt.
Marquis
hält ſie mit Gewalt zurück. Ernſter:
Wie viel haſt Du erfahren? — Hier iſt
kein
Entrinnen mehr. Du wirſt auf dieſer Welt
es niemand mehr erzählen.
Eboli
ſieht ihm erſchrocken in’s Geſicht.
Großer Gott!
Was meinen Sie damit? Sie wollen mich
doch nicht ermorden?
Marquis
zieht einen Dolch.
In der That, das bin
ich ſehr geſonnen. Mach’ es kurz.
Eboli.
Mich? Mich?
O! ewige Barmherzigkeit! Was hab’
ich denn begangen?
Marquis
zum Himmel ſehend, den Dolch auf ihre Bruſt geſetzt.
Noch iſt’s Zeit. Noch trat
das Gift nicht über dieſe Lippen. Ich
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0383" n="371"/>
            <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Vierter Akt</hi>.</fw><lb/>
            <sp who="#MAR">
              <speaker> <hi rendition="#g">Marquis</hi> </speaker><lb/>
              <stage>hält &#x017F;ie mit Gewalt zurück. Ern&#x017F;ter:</stage><lb/>
              <p><hi rendition="#g">Wie viel</hi> ha&#x017F;t Du erfahren? &#x2014; Hier i&#x017F;t<lb/>
kein<lb/>
Entrinnen mehr. Du wir&#x017F;t auf die&#x017F;er Welt<lb/>
es niemand mehr erzählen.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#EBO">
              <speaker> <hi rendition="#g">Eboli</hi> </speaker><lb/>
              <stage>&#x017F;ieht ihm er&#x017F;chrocken in&#x2019;s Ge&#x017F;icht.</stage><lb/>
              <p><hi rendition="#et">Großer Gott!</hi><lb/>
Was meinen Sie damit? Sie wollen mich<lb/>
doch nicht ermorden?</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#MAR">
              <speaker> <hi rendition="#g">Marquis</hi> </speaker><lb/>
              <stage>zieht einen Dolch.</stage><lb/>
              <p><hi rendition="#et">In der That, das bin</hi><lb/>
ich &#x017F;ehr ge&#x017F;onnen. Mach&#x2019; es kurz.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#EBO">
              <speaker><hi rendition="#g">Eboli</hi>.</speaker><lb/>
              <p><hi rendition="#et">Mich? Mich?</hi><lb/>
O! ewige Barmherzigkeit! Was hab&#x2019;<lb/>
ich denn begangen?</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#MAR">
              <speaker> <hi rendition="#g">Marquis</hi> </speaker><lb/>
              <stage>zum Himmel &#x017F;ehend, den Dolch auf ihre Bru&#x017F;t ge&#x017F;etzt.</stage><lb/>
              <p><hi rendition="#et">Noch i&#x017F;t&#x2019;s Zeit. Noch trat</hi><lb/>
das Gift nicht über die&#x017F;e Lippen. Ich<lb/></p>
            </sp>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[371/0383] Vierter Akt. Marquis hält ſie mit Gewalt zurück. Ernſter: Wie viel haſt Du erfahren? — Hier iſt kein Entrinnen mehr. Du wirſt auf dieſer Welt es niemand mehr erzählen. Eboli ſieht ihm erſchrocken in’s Geſicht. Großer Gott! Was meinen Sie damit? Sie wollen mich doch nicht ermorden? Marquis zieht einen Dolch. In der That, das bin ich ſehr geſonnen. Mach’ es kurz. Eboli. Mich? Mich? O! ewige Barmherzigkeit! Was hab’ ich denn begangen? Marquis zum Himmel ſehend, den Dolch auf ihre Bruſt geſetzt. Noch iſt’s Zeit. Noch trat das Gift nicht über dieſe Lippen. Ich

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_domkarlos_1787
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_domkarlos_1787/383
Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_domkarlos_1787/383>, abgerufen am 26.11.2024.