Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787.Fünfter Akt. Alba. Ja, durch ein Versehen Seiner Majestät. Karlos. Das thut mir wirklich leid -- Doch wenn der König sich versieht, kommt es dem König zu, in eigner Person den Fehler wieder zu verbessern. Er sucht die Augen des Marquis, und beobachtet eine stolze Herabsetzung gegen den Herzog. Man nennt mich hier Dom Philipps Sohn. Die Augen der Lästerung und Neugier ruhn auf mir. Was Seine Majestät aus Pflicht gethan, will ich nicht scheinen ihrer Huld zu danken. Sonst bin ich auch bereit, vor dem Gerichte der Kortes mich zu stellen -- Meinen Degen nehm' ich aus solcher Hand nicht an. Alba. Der König wird keinen Anstand nehmen, Eurer Hoheit dieß billige Verlangen zu gewähren, wenn Sie vergönnen wollen, daß ich Sie zu ihm begleiten darf -- Fünfter Akt. Alba. Ja, durch ein Verſehen Seiner Majeſtät. Karlos. Das thut mir wirklich leid — Doch wenn der König ſich verſieht, kommt es dem König zu, in eigner Perſon den Fehler wieder zu verbeſſern. Er ſucht die Augen des Marquis, und beobachtet eine ſtolze Herabſetzung gegen den Herzog. Man nennt mich hier Dom Philipps Sohn. Die Augen der Läſterung und Neugier ruhn auf mir. Was Seine Majeſtät aus Pflicht gethan, will ich nicht ſcheinen ihrer Huld zu danken. Sonſt bin ich auch bereit, vor dem Gerichte der Kortes mich zu ſtellen — Meinen Degen nehm’ ich aus ſolcher Hand nicht an. Alba. Der König wird keinen Anſtand nehmen, Eurer Hoheit dieß billige Verlangen zu gewähren, wenn Sie vergönnen wollen, daß ich Sie zu ihm begleiten darf — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0439" n="427"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Fünfter Akt</hi>.</fw><lb/> <sp who="#ALB"> <speaker><hi rendition="#g">Alba</hi>.</speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Ja, durch ein</hi><lb/> Verſehen Seiner Majeſtät.</p> </sp><lb/> <sp who="#KAR"> <speaker><hi rendition="#g">Karlos</hi>.</speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Das thut</hi><lb/> mir wirklich leid — Doch wenn der König ſich<lb/> verſieht, kommt es dem König zu, in eigner<lb/> Perſon den Fehler wieder zu verbeſſern.</p><lb/> <stage>Er ſucht die Augen des Marquis, und beobachtet eine<lb/> ſtolze Herabſetzung gegen den Herzog.</stage><lb/> <p>Man nennt mich hier Dom Philipps Sohn.<lb/><hi rendition="#et">Die Augen</hi><lb/> der Läſterung und Neugier ruhn auf mir.<lb/> Was Seine Majeſtät aus Pflicht gethan,<lb/> will ich nicht ſcheinen ihrer Huld zu danken.<lb/> Sonſt bin ich auch bereit, vor dem Gerichte<lb/> der Kortes mich zu ſtellen — Meinen Degen<lb/> nehm’ ich aus ſolcher Hand nicht an.</p> </sp><lb/> <sp who="#ALB"> <speaker><hi rendition="#g">Alba</hi>.</speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Der König</hi><lb/> wird keinen Anſtand nehmen, Eurer Hoheit<lb/> dieß billige Verlangen zu gewähren,<lb/> wenn Sie vergönnen wollen, daß ich Sie<lb/> zu ihm begleiten darf —</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [427/0439]
Fünfter Akt.
Alba.
Ja, durch ein
Verſehen Seiner Majeſtät.
Karlos.
Das thut
mir wirklich leid — Doch wenn der König ſich
verſieht, kommt es dem König zu, in eigner
Perſon den Fehler wieder zu verbeſſern.
Er ſucht die Augen des Marquis, und beobachtet eine
ſtolze Herabſetzung gegen den Herzog.
Man nennt mich hier Dom Philipps Sohn.
Die Augen
der Läſterung und Neugier ruhn auf mir.
Was Seine Majeſtät aus Pflicht gethan,
will ich nicht ſcheinen ihrer Huld zu danken.
Sonſt bin ich auch bereit, vor dem Gerichte
der Kortes mich zu ſtellen — Meinen Degen
nehm’ ich aus ſolcher Hand nicht an.
Alba.
Der König
wird keinen Anſtand nehmen, Eurer Hoheit
dieß billige Verlangen zu gewähren,
wenn Sie vergönnen wollen, daß ich Sie
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