Schiller, Friedrich: Dom Karlos, Infant von Spanien. Leipzig, 1787.Fünfter Akt. sei eines Träumers Hirngespinst gewesen.Er sei gestorben als ein Thor. Sein Sturz erdrücke seinen Freund und sein Jahrhun- dert! Laß sehen, wie man mich entbehrt. Die Welt ist noch auf einen Abend mein. Ich will ihn nützen diesen Abend, daß nach mir kein Pflanzer mehr in zehen Menschenaltern auf dieser Brandstatt ärnten soll. Er geht mit starken Schritten auf und nieder. Er brachte der Menschheit, seinem Götzen, mich zum Opfer. Die Menschheit büße mir für ihn! -- Und jetzt -- Mit seiner Puppe fang' ich an. Zum Herzog von Alba. Was war's mit dem Infanten? Wiederhohlt es mir. Was lehren mich diese Briefe? Alba. Diese Briefe, Sire, enthalten die Verlassenschaft des Marquis von Posa an Prinz Karl. Fünfter Akt. ſei eines Träumers Hirngeſpinſt geweſen.Er ſei geſtorben als ein Thor. Sein Sturz erdrücke ſeinen Freund und ſein Jahrhun- dert! Laß ſehen, wie man mich entbehrt. Die Welt iſt noch auf einen Abend mein. Ich will ihn nützen dieſen Abend, daß nach mir kein Pflanzer mehr in zehen Menſchenaltern auf dieſer Brandſtatt ärnten ſoll. Er geht mit ſtarken Schritten auf und nieder. Er brachte der Menſchheit, ſeinem Götzen, mich zum Opfer. Die Menſchheit büße mir für ihn! — Und jetzt — Mit ſeiner Puppe fang’ ich an. Zum Herzog von Alba. Was war’s mit dem Infanten? Wiederhohlt es mir. Was lehren mich dieſe Briefe? Alba. Dieſe Briefe, Sire, enthalten die Verlaſſenſchaft des Marquis von Poſa an Prinz Karl. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#KOENIG"> <p><pb facs="#f0487" n="475"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Fünfter Akt.</hi></fw><lb/> ſei eines Träumers Hirngeſpinſt geweſen.<lb/> Er ſei geſtorben als ein Thor. Sein Sturz<lb/> erdrücke ſeinen Freund und ſein Jahrhun-<lb/> dert!<lb/> Laß ſehen, wie man mich entbehrt. Die<lb/> Welt<lb/> iſt noch auf einen Abend mein. Ich will<lb/> ihn nützen dieſen Abend, daß nach mir<lb/> kein Pflanzer mehr in zehen Menſchenaltern<lb/> auf dieſer Brandſtatt ärnten ſoll.</p><lb/> <stage>Er geht mit ſtarken Schritten auf und nieder.</stage><lb/> <p><hi rendition="#et">Er brachte</hi><lb/> der Menſchheit, ſeinem Götzen, mich zum<lb/> Opfer.<lb/> Die Menſchheit büße mir für ihn! — Und<lb/> jetzt —<lb/> Mit ſeiner Puppe fang’ ich an.</p><lb/> <stage>Zum Herzog von Alba.</stage><lb/> <p><hi rendition="#et">Was war’s</hi><lb/> mit dem Infanten? Wiederhohlt es mir.<lb/> Was lehren<lb/> mich dieſe Briefe?</p> </sp><lb/> <sp who="#ALB"> <speaker> <hi rendition="#g">Alba.</hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Dieſe Briefe, Sire,</hi><lb/> enthalten die Verlaſſenſchaft des Marquis<lb/> von Poſa an Prinz Karl.</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [475/0487]
Fünfter Akt.
ſei eines Träumers Hirngeſpinſt geweſen.
Er ſei geſtorben als ein Thor. Sein Sturz
erdrücke ſeinen Freund und ſein Jahrhun-
dert!
Laß ſehen, wie man mich entbehrt. Die
Welt
iſt noch auf einen Abend mein. Ich will
ihn nützen dieſen Abend, daß nach mir
kein Pflanzer mehr in zehen Menſchenaltern
auf dieſer Brandſtatt ärnten ſoll.
Er geht mit ſtarken Schritten auf und nieder.
Er brachte
der Menſchheit, ſeinem Götzen, mich zum
Opfer.
Die Menſchheit büße mir für ihn! — Und
jetzt —
Mit ſeiner Puppe fang’ ich an.
Zum Herzog von Alba.
Was war’s
mit dem Infanten? Wiederhohlt es mir.
Was lehren
mich dieſe Briefe?
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