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Schiller, Friedrich: Kabale und Liebe. Mannheim, 1784.

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Ferdinand. Gut! Gut! Ich bin ja ruhig --
ruhig, sagt man ja, ist auch der schaudernde Strich
Landes, worüber die Pest gieng -- ich bins (nach
einigem Nachdenken)
Noch eine Bitte Louise -- die
lezte! Mein Kopf brennt so fieberisch. Ich brau-
che Kühlung -- Wilst du mir ein Glas Limonade
zurecht machen (Louise geht ab)
Dritte Szene.
Ferdinand und Miller.
(Beide gehen ohne ein Wort zu reden einige Pausen
lang auf den entgegengesezten Seiten des Zimmers
auf und ab)
Miller. (bleibt endlich stehen und betrachtet den
Major mit trauriger Miene)
Lieber Baron, kann es
Ihren Gram vielleicht mindern, wann ich Ihnen
gestehe, daß ich Sie herzlich bedaure?

Ferdinand. Laß er es gut seyn Miller (wieder
einige Schritte)
Miller, ich weiß nur kaum noch,
wie ich in sein Haus kam -- Was war die Veran-
lassung?

Miller. Wie Herr Major? Sie wolten ja Lek-
zion auf der Flöte bei mir nehmen? Das wissen
Sie nicht mehr?

Ferdinand. (rasch) Ich sah seine Tochter (wie-
derum einige Pausen)
Er hat nicht Wort gehalten,
Freund. Wir akkordierten Ruhe für meine einsa-
me
Ferdinand. Gut! Gut! Ich bin ja ruhig —
ruhig, ſagt man ja, iſt auch der ſchaudernde Strich
Landes, woruͤber die Peſt gieng — ich bins (nach
einigem Nachdenken)
Noch eine Bitte Louiſe — die
lezte! Mein Kopf brennt ſo fieberiſch. Ich brau-
che Kuͤhlung — Wilſt du mir ein Glas Limonade
zurecht machen (Louiſe geht ab)
Dritte Szene.
Ferdinand und Miller.
(Beide gehen ohne ein Wort zu reden einige Pauſen
lang auf den entgegengeſezten Seiten des Zimmers
auf und ab)
Miller. (bleibt endlich ſtehen und betrachtet den
Major mit trauriger Miene)
Lieber Baron, kann es
Ihren Gram vielleicht mindern, wann ich Ihnen
geſtehe, daß ich Sie herzlich bedaure?

Ferdinand. Laß er es gut ſeyn Miller (wieder
einige Schritte)
Miller, ich weiß nur kaum noch,
wie ich in ſein Haus kam — Was war die Veran-
laſſung?

Miller. Wie Herr Major? Sie wolten ja Lek-
zion auf der Floͤte bei mir nehmen? Das wiſſen
Sie nicht mehr?

Ferdinand. (raſch) Ich ſah ſeine Tochter (wie-
derum einige Pauſen)
Er hat nicht Wort gehalten,
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[143/0147] Ferdinand. Gut! Gut! Ich bin ja ruhig — ruhig, ſagt man ja, iſt auch der ſchaudernde Strich Landes, woruͤber die Peſt gieng — ich bins (nach einigem Nachdenken) Noch eine Bitte Louiſe — die lezte! Mein Kopf brennt ſo fieberiſch. Ich brau- che Kuͤhlung — Wilſt du mir ein Glas Limonade zurecht machen (Louiſe geht ab) Dritte Szene. Ferdinand und Miller. (Beide gehen ohne ein Wort zu reden einige Pauſen lang auf den entgegengeſezten Seiten des Zimmers auf und ab) Miller. (bleibt endlich ſtehen und betrachtet den Major mit trauriger Miene) Lieber Baron, kann es Ihren Gram vielleicht mindern, wann ich Ihnen geſtehe, daß ich Sie herzlich bedaure? Ferdinand. Laß er es gut ſeyn Miller (wieder einige Schritte) Miller, ich weiß nur kaum noch, wie ich in ſein Haus kam — Was war die Veran- laſſung? Miller. Wie Herr Major? Sie wolten ja Lek- zion auf der Floͤte bei mir nehmen? Das wiſſen Sie nicht mehr? Ferdinand. (raſch) Ich ſah ſeine Tochter (wie- derum einige Pauſen) Er hat nicht Wort gehalten, Freund. Wir akkordierten Ruhe fuͤr meine einſa- me

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Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Kabale und Liebe. Mannheim, 1784, S. 143. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_kabale_1784/147>, abgerufen am 21.11.2024.