Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schiller, Friedrich: Kabale und Liebe. Mannheim, 1784.

Bild:
<< vorherige Seite
letzte Seite
Ferdinand. Gott dem Erbarmenden gehört die-
ser lezte.

Präsident. (in der schreklichsten Quaal vor ihm
niederfallend)
Geschöpf und Schöpfer verlassen mich
-- Soll kein Blik mehr zu meiner lezten Erquikung
fallen?

Ferdinand. (reicht ihm seine sterbende Hand)
Präsident. (steht schnell auf) Er vergab mir!
(zu den andern) Jezt euer Gefangener! (er geht ab,
Gerichtsdiener folgen ihm, der Vorhang fällt.)
Ferdinand. Gott dem Erbarmenden gehoͤrt die-
ſer lezte.

Praͤſident. (in der ſchreklichſten Quaal vor ihm
niederfallend)
Geſchoͤpf und Schoͤpfer verlaſſen mich
— Soll kein Blik mehr zu meiner lezten Erquikung
fallen?

Ferdinand. (reicht ihm ſeine ſterbende Hand)
Praͤſident. (ſteht ſchnell auf) Er vergab mir!
(zu den andern) Jezt euer Gefangener! (er geht ab,
Gerichtsdiener folgen ihm, der Vorhang faͤllt.)
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0171" n="167"/>
          <sp who="#FER">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Ferdinand.</hi> </speaker>
            <p>Gott dem Erbarmenden geho&#x0364;rt die-<lb/>
&#x017F;er lezte.</p><lb/>
          </sp>
          <sp who="#PRA">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Pra&#x0364;&#x017F;ident.</hi> </speaker>
            <p><stage>(in der &#x017F;chreklich&#x017F;ten Quaal vor ihm<lb/>
niederfallend)</stage> Ge&#x017F;cho&#x0364;pf und Scho&#x0364;pfer verla&#x017F;&#x017F;en mich<lb/>
&#x2014; Soll kein Blik mehr zu meiner lezten Erquikung<lb/>
fallen?</p><lb/>
          </sp>
          <sp who="#FER">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Ferdinand.</hi> </speaker>
            <p>
              <stage>(reicht ihm &#x017F;eine &#x017F;terbende Hand)</stage>
            </p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#PRA">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Pra&#x0364;&#x017F;ident.</hi> </speaker>
            <p><stage>(&#x017F;teht &#x017F;chnell auf)</stage> Er vergab mir!<lb/><stage>(zu den andern)</stage> Jezt euer Gefangener! <stage>(er geht ab,<lb/>
Gerichtsdiener folgen ihm, der Vorhang fa&#x0364;llt.)</stage></p>
          </sp>
        </div>
      </div><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[167/0171] Ferdinand. Gott dem Erbarmenden gehoͤrt die- ſer lezte. Praͤſident. (in der ſchreklichſten Quaal vor ihm niederfallend) Geſchoͤpf und Schoͤpfer verlaſſen mich — Soll kein Blik mehr zu meiner lezten Erquikung fallen? Ferdinand. (reicht ihm ſeine ſterbende Hand) Praͤſident. (ſteht ſchnell auf) Er vergab mir! (zu den andern) Jezt euer Gefangener! (er geht ab, Gerichtsdiener folgen ihm, der Vorhang faͤllt.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_kabale_1784
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_kabale_1784/171
Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Kabale und Liebe. Mannheim, 1784, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_kabale_1784/171>, abgerufen am 27.11.2024.