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Schiller, Friedrich: Geschichte des dreyßigjährigen Kriegs. Frankfurt u. a., 1792.

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machen, weil ihm das Bündniß mit einer katholischen Macht Schonung gegen ihre Religion auferlegte. So wie Gustav Adolphs Erscheinung die evangelische Religion und Deutsche Freyheit gegen die Uebermacht Kaiser Ferdinands beschüzte, eben so konnte nunmehr Frankreichs Dazwischenkunft die katholische Religion und Deutsche Freyheit gegen eben diesen Gustav Adolph in Schuz nehmen, wenn ihn die Trunkenheit des Glücks über die Schranken der Mäßigung hinweg reißen sollte.

Der König von Schweden säumte nicht, die Fürsten des Leipziger Bundes von dem mit Frankreich geschlossenen Traktat zu unterrichten, und sie zugleich zu einer nähern Verbindung mit ihm einzuladen. Auch Frankreich unterstützte ihn in diesem Gesuch, und sparte keine Vorstellungen, den Churfürsten von Sachsen zu bewegen. Gustav Adolph wollte sich mit einer heimlichen Unterstüzung begnügen, wenn die Fürsten es jezt noch für zu gewagt halten sollten, sich öffentlich für seine Parthey zu erklären. Mehrere Fürsten machten ihm zu Annehmung seiner Vorschläge Hoffnung, sobald sie nur Luft bekommen sollten; Johann Georg, immer voll Eifersucht und Mißtrauen gegen den König von Schweden, immer seiner eigennützigen Politik getreu, konnte sich zu keiner entscheidenden Erklärung entschließen.

Der Schluß des Leipziger Convents und das Bündniß zwischen Frankreich und Schweden waren zwey gleich schlimme Zeitungen für den Kaiser. Gegen jenen nahm er die Donner seiner kaiserlichen Machtsprüche zu Hülfe, und bloß eine Armee fehlte ihm, um Frankreich wegen dieser seinen ganzen Unwillen empfinden zu lassen. Abmahnungsschreiben ergingen an alle Theilnehmer des Leipziger Bundes, welche ihnen die Truppenwerbung aufs strengste untersagten. Sie antworteten mit heftigen Wiederklagen, rechtfertigten ihr Betragen durch das natürliche Recht, und fuhren fort, sich in Rüstung zu sezen.

machen, weil ihm das Bündniß mit einer katholischen Macht Schonung gegen ihre Religion auferlegte. So wie Gustav Adolphs Erscheinung die evangelische Religion und Deutsche Freyheit gegen die Uebermacht Kaiser Ferdinands beschüzte, eben so konnte nunmehr Frankreichs Dazwischenkunft die katholische Religion und Deutsche Freyheit gegen eben diesen Gustav Adolph in Schuz nehmen, wenn ihn die Trunkenheit des Glücks über die Schranken der Mäßigung hinweg reißen sollte.

Der König von Schweden säumte nicht, die Fürsten des Leipziger Bundes von dem mit Frankreich geschlossenen Traktat zu unterrichten, und sie zugleich zu einer nähern Verbindung mit ihm einzuladen. Auch Frankreich unterstützte ihn in diesem Gesuch, und sparte keine Vorstellungen, den Churfürsten von Sachsen zu bewegen. Gustav Adolph wollte sich mit einer heimlichen Unterstüzung begnügen, wenn die Fürsten es jezt noch für zu gewagt halten sollten, sich öffentlich für seine Parthey zu erklären. Mehrere Fürsten machten ihm zu Annehmung seiner Vorschläge Hoffnung, sobald sie nur Luft bekommen sollten; Johann Georg, immer voll Eifersucht und Mißtrauen gegen den König von Schweden, immer seiner eigennützigen Politik getreu, konnte sich zu keiner entscheidenden Erklärung entschließen.

Der Schluß des Leipziger Convents und das Bündniß zwischen Frankreich und Schweden waren zwey gleich schlimme Zeitungen für den Kaiser. Gegen jenen nahm er die Donner seiner kaiserlichen Machtsprüche zu Hülfe, und bloß eine Armee fehlte ihm, um Frankreich wegen dieser seinen ganzen Unwillen empfinden zu lassen. Abmahnungsschreiben ergingen an alle Theilnehmer des Leipziger Bundes, welche ihnen die Truppenwerbung aufs strengste untersagten. Sie antworteten mit heftigen Wiederklagen, rechtfertigten ihr Betragen durch das natürliche Recht, und fuhren fort, sich in Rüstung zu sezen.

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[191/0199] machen, weil ihm das Bündniß mit einer katholischen Macht Schonung gegen ihre Religion auferlegte. So wie Gustav Adolphs Erscheinung die evangelische Religion und Deutsche Freyheit gegen die Uebermacht Kaiser Ferdinands beschüzte, eben so konnte nunmehr Frankreichs Dazwischenkunft die katholische Religion und Deutsche Freyheit gegen eben diesen Gustav Adolph in Schuz nehmen, wenn ihn die Trunkenheit des Glücks über die Schranken der Mäßigung hinweg reißen sollte. Der König von Schweden säumte nicht, die Fürsten des Leipziger Bundes von dem mit Frankreich geschlossenen Traktat zu unterrichten, und sie zugleich zu einer nähern Verbindung mit ihm einzuladen. Auch Frankreich unterstützte ihn in diesem Gesuch, und sparte keine Vorstellungen, den Churfürsten von Sachsen zu bewegen. Gustav Adolph wollte sich mit einer heimlichen Unterstüzung begnügen, wenn die Fürsten es jezt noch für zu gewagt halten sollten, sich öffentlich für seine Parthey zu erklären. Mehrere Fürsten machten ihm zu Annehmung seiner Vorschläge Hoffnung, sobald sie nur Luft bekommen sollten; Johann Georg, immer voll Eifersucht und Mißtrauen gegen den König von Schweden, immer seiner eigennützigen Politik getreu, konnte sich zu keiner entscheidenden Erklärung entschließen. Der Schluß des Leipziger Convents und das Bündniß zwischen Frankreich und Schweden waren zwey gleich schlimme Zeitungen für den Kaiser. Gegen jenen nahm er die Donner seiner kaiserlichen Machtsprüche zu Hülfe, und bloß eine Armee fehlte ihm, um Frankreich wegen dieser seinen ganzen Unwillen empfinden zu lassen. Abmahnungsschreiben ergingen an alle Theilnehmer des Leipziger Bundes, welche ihnen die Truppenwerbung aufs strengste untersagten. Sie antworteten mit heftigen Wiederklagen, rechtfertigten ihr Betragen durch das natürliche Recht, und fuhren fort, sich in Rüstung zu sezen.

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Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Geschichte des dreyßigjährigen Kriegs. Frankfurt u. a., 1792, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_krieg_1792/199>, abgerufen am 27.11.2024.