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Schiller, Friedrich: Geschichte des dreyßigjährigen Kriegs. Frankfurt u. a., 1792.

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durch eine halbe Meile von einander geschieden waren. Aber anstatt das Anerbieten zur Schlacht anzunehmen, zogen sich die Kaiserlichen über die Waldstädte nach dem Breisgau und Elsaß, wo sie noch zeitig genug anlangten, um Breysach zu entsetzen, und den siegreichen Fortschritten des Rheingrafen Otto Ludwig eine Grenze zu setzen. Dieser hatte kurz vorher die Waldstädte erobert, und, unterstützt von dem Pfalzgrafen von Birkenfeld, der die Unterpfalz befreyte, und den Herzog von Lothringen aus dem Felde schlug, den Schwedischen Waffen in diesen Gegenden aufs neue das Uebergewicht errungen. Jetzt zwar mußte er der Ueberlegenheit des Feindes weichen; aber bald rücken Horn und Birkenfeld zu seinem Beystand herbey, und die Kaiserlichen sehen sich nach einem kurzen Triumphe wieder aus dem Elsaß vertrieben. Die rauhe Herbstzeit, welche sie auf diesem unglücklichen Rückzuge überfällt, richtet den größten Theil der Italiener zu Grunde, und ihren Anführer selbst, den Herzog von Feria, tödtet der Gram über die mißlungene Unternehmung.

Unterdessen hatte Herzog Bernhard von Weimar mit achtzehn Regimentern Fußvolk und hundert und vierzig Kornetten Reitern seine Stellung an der Donau genommen, um sowohl Franken zu decken, als die Bewegungen der kaiserlich-bayrischen Armee an diesem Strome zu beobachten. Nicht so bald hatte Altringer diese Grenzen entblößt, um zu den Italienischen Truppen des Herzogs von Feria zu stoßen, als Bernhard seine Entfernung benutzte, über die Donau eilte, und mit Blitzesschnelligkeit vor Regensburg stand. Der Besitz dieser Stadt war für die Unternehmungen der Schweden auf Bayern und Oesterreich entscheidend; er verschaffte ihnen festen Fuß an dem Donaustrom, und eine sichere Zuflucht bey jedem Unglücksfall, so wie er sie allein in den Stand setzte, eine dauerhafte Eroberung in diesen Ländern zu machen. Regensburg zu bewahren, war der letzte, dringende Rath, den der sterbende Tilly

durch eine halbe Meile von einander geschieden waren. Aber anstatt das Anerbieten zur Schlacht anzunehmen, zogen sich die Kaiserlichen über die Waldstädte nach dem Breisgau und Elsaß, wo sie noch zeitig genug anlangten, um Breysach zu entsetzen, und den siegreichen Fortschritten des Rheingrafen Otto Ludwig eine Grenze zu setzen. Dieser hatte kurz vorher die Waldstädte erobert, und, unterstützt von dem Pfalzgrafen von Birkenfeld, der die Unterpfalz befreyte, und den Herzog von Lothringen aus dem Felde schlug, den Schwedischen Waffen in diesen Gegenden aufs neue das Uebergewicht errungen. Jetzt zwar mußte er der Ueberlegenheit des Feindes weichen; aber bald rücken Horn und Birkenfeld zu seinem Beystand herbey, und die Kaiserlichen sehen sich nach einem kurzen Triumphe wieder aus dem Elsaß vertrieben. Die rauhe Herbstzeit, welche sie auf diesem unglücklichen Rückzuge überfällt, richtet den größten Theil der Italiener zu Grunde, und ihren Anführer selbst, den Herzog von Feria, tödtet der Gram über die mißlungene Unternehmung.

Unterdessen hatte Herzog Bernhard von Weimar mit achtzehn Regimentern Fußvolk und hundert und vierzig Kornetten Reitern seine Stellung an der Donau genommen, um sowohl Franken zu decken, als die Bewegungen der kaiserlich-bayrischen Armee an diesem Strome zu beobachten. Nicht so bald hatte Altringer diese Grenzen entblößt, um zu den Italienischen Truppen des Herzogs von Feria zu stoßen, als Bernhard seine Entfernung benutzte, über die Donau eilte, und mit Blitzesschnelligkeit vor Regensburg stand. Der Besitz dieser Stadt war für die Unternehmungen der Schweden auf Bayern und Oesterreich entscheidend; er verschaffte ihnen festen Fuß an dem Donaustrom, und eine sichere Zuflucht bey jedem Unglücksfall, so wie er sie allein in den Stand setzte, eine dauerhafte Eroberung in diesen Ländern zu machen. Regensburg zu bewahren, war der letzte, dringende Rath, den der sterbende Tilly

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[374/0382] durch eine halbe Meile von einander geschieden waren. Aber anstatt das Anerbieten zur Schlacht anzunehmen, zogen sich die Kaiserlichen über die Waldstädte nach dem Breisgau und Elsaß, wo sie noch zeitig genug anlangten, um Breysach zu entsetzen, und den siegreichen Fortschritten des Rheingrafen Otto Ludwig eine Grenze zu setzen. Dieser hatte kurz vorher die Waldstädte erobert, und, unterstützt von dem Pfalzgrafen von Birkenfeld, der die Unterpfalz befreyte, und den Herzog von Lothringen aus dem Felde schlug, den Schwedischen Waffen in diesen Gegenden aufs neue das Uebergewicht errungen. Jetzt zwar mußte er der Ueberlegenheit des Feindes weichen; aber bald rücken Horn und Birkenfeld zu seinem Beystand herbey, und die Kaiserlichen sehen sich nach einem kurzen Triumphe wieder aus dem Elsaß vertrieben. Die rauhe Herbstzeit, welche sie auf diesem unglücklichen Rückzuge überfällt, richtet den größten Theil der Italiener zu Grunde, und ihren Anführer selbst, den Herzog von Feria, tödtet der Gram über die mißlungene Unternehmung. Unterdessen hatte Herzog Bernhard von Weimar mit achtzehn Regimentern Fußvolk und hundert und vierzig Kornetten Reitern seine Stellung an der Donau genommen, um sowohl Franken zu decken, als die Bewegungen der kaiserlich-bayrischen Armee an diesem Strome zu beobachten. Nicht so bald hatte Altringer diese Grenzen entblößt, um zu den Italienischen Truppen des Herzogs von Feria zu stoßen, als Bernhard seine Entfernung benutzte, über die Donau eilte, und mit Blitzesschnelligkeit vor Regensburg stand. Der Besitz dieser Stadt war für die Unternehmungen der Schweden auf Bayern und Oesterreich entscheidend; er verschaffte ihnen festen Fuß an dem Donaustrom, und eine sichere Zuflucht bey jedem Unglücksfall, so wie er sie allein in den Stand setzte, eine dauerhafte Eroberung in diesen Ländern zu machen. Regensburg zu bewahren, war der letzte, dringende Rath, den der sterbende Tilly

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Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Geschichte des dreyßigjährigen Kriegs. Frankfurt u. a., 1792, S. 374. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_krieg_1792/382>, abgerufen am 24.11.2024.