Schiller, Friedrich: Geschichte des dreyßigjährigen Kriegs. Frankfurt u. a., 1792.Seit dem Anfang des Religionskriegs in Deutschland bis zum Münsterischen Frieden, ist in der politischen Welt Europens kaum etwas Grosses und Merkwürdiges geschehen, woran die Reformation nicht den vornehmsten Antheil gehabt hätte. Alle Weltbegebenheiten, welche sich in diesem Zeitraum ereignen, schliessen sich an die Glaubensverbesserung an, wo sie nicht ursprünglich daraus herflossen, und jeder noch so große und noch so kleine Staat hat mehr oder weniger, mittelbarer oder unmittelbarer, den Einfluß derselben empfunden. Beynahe der ganze Gebrauch, den das Spanische Haus von seinen ungeheuren politischen Kräften machte, war gegen die neuen Meinungen oder ihre Bekenner gerichtet. Durch die Reformation wurde der Bürgerkrieg entzündet, welcher Frankreich unter vier stürmischen Regierungen in seinen Grundvesten erschütterte, ausländische Waffen in das Herz dieses Königreichs zog, und es ein halbes Jahrhundert lang zu einem Schauplatz der traurigsten Zerrüttung machte. Die Reformation machte den Niederländern das Spanische Joch unerträglich, und weckte bey diesem Volke das Verlangen und den Muth, dieses Joch zu zerbrechen, so wie sie ihm größtentheils auch die Kräfte dazu gab. Alles Böse, welches Spaniens Philipp gegen die Königin Elisabeth von England beschloß, war Rache, die er dafür nahm, daß sie seine protestantischen Unterthanen gegen ihn in Schuz genommen, und sich an die Spize einer Religionsparthey gestellt hatte, die er zu vertilgen strebte. Die Trennung in der Kirche hatte in Deutschland eine fortdauernde politische Trennung zur Folge, welche dieses Land zwar länger als ein Jahrhundert der Verwirrung dahin gab, aber auch Seit dem Anfang des Religionskriegs in Deutschland bis zum Münsterischen Frieden, ist in der politischen Welt Europens kaum etwas Grosses und Merkwürdiges geschehen, woran die Reformation nicht den vornehmsten Antheil gehabt hätte. Alle Weltbegebenheiten, welche sich in diesem Zeitraum ereignen, schliessen sich an die Glaubensverbesserung an, wo sie nicht ursprünglich daraus herflossen, und jeder noch so große und noch so kleine Staat hat mehr oder weniger, mittelbarer oder unmittelbarer, den Einfluß derselben empfunden. Beynahe der ganze Gebrauch, den das Spanische Haus von seinen ungeheuren politischen Kräften machte, war gegen die neuen Meinungen oder ihre Bekenner gerichtet. Durch die Reformation wurde der Bürgerkrieg entzündet, welcher Frankreich unter vier stürmischen Regierungen in seinen Grundvesten erschütterte, ausländische Waffen in das Herz dieses Königreichs zog, und es ein halbes Jahrhundert lang zu einem Schauplatz der traurigsten Zerrüttung machte. Die Reformation machte den Niederländern das Spanische Joch unerträglich, und weckte bey diesem Volke das Verlangen und den Muth, dieses Joch zu zerbrechen, so wie sie ihm größtentheils auch die Kräfte dazu gab. Alles Böse, welches Spaniens Philipp gegen die Königin Elisabeth von England beschloß, war Rache, die er dafür nahm, daß sie seine protestantischen Unterthanen gegen ihn in Schuz genommen, und sich an die Spize einer Religionsparthey gestellt hatte, die er zu vertilgen strebte. 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Seit dem Anfang des Religionskriegs in Deutschland bis zum Münsterischen Frieden, ist in der politischen Welt Europens kaum etwas Grosses und Merkwürdiges geschehen, woran die Reformation nicht den vornehmsten Antheil gehabt hätte. Alle Weltbegebenheiten, welche sich in diesem Zeitraum ereignen, schliessen sich an die Glaubensverbesserung an, wo sie nicht ursprünglich daraus herflossen, und jeder noch so große und noch so kleine Staat hat mehr oder weniger, mittelbarer oder unmittelbarer, den Einfluß derselben empfunden.
Beynahe der ganze Gebrauch, den das Spanische Haus von seinen ungeheuren politischen Kräften machte, war gegen die neuen Meinungen oder ihre Bekenner gerichtet. Durch die Reformation wurde der Bürgerkrieg entzündet, welcher Frankreich unter vier stürmischen Regierungen in seinen Grundvesten erschütterte, ausländische Waffen in das Herz dieses Königreichs zog, und es ein halbes Jahrhundert lang zu einem Schauplatz der traurigsten Zerrüttung machte. Die Reformation machte den Niederländern das Spanische Joch unerträglich, und weckte bey diesem Volke das Verlangen und den Muth, dieses Joch zu zerbrechen, so wie sie ihm größtentheils auch die Kräfte dazu gab. Alles Böse, welches Spaniens Philipp gegen die Königin Elisabeth von England beschloß, war Rache, die er dafür nahm, daß sie seine protestantischen Unterthanen gegen ihn in Schuz genommen, und sich an die Spize einer Religionsparthey gestellt hatte, die er zu vertilgen strebte. Die Trennung in der Kirche hatte in Deutschland eine fortdauernde politische Trennung zur Folge, welche dieses Land zwar länger als ein Jahrhundert der Verwirrung dahin gab, aber auch
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