Schiller, Benjamin: Der geöfnete Reit-Stall. Hamburg, 1700.Reit-Stall. sich sehr tieff biegen/ wenn man das Pferdaufhält. Fanon, ist ein Büschel Haare/ die so groß als die Brähnhaare sind/ so hinter der Kugel bey vielen Pferden hervor kommen. Farcin, ist ein Gifft oder Verderbung des Geblüts der Pferde/ welche sich durch allerhand Geschwür zu erkennen giebet. Faucher, Cheval qvi fauche, ist ein Pferd welches sich solche Gewalt gethan/ daß es seine Vorderschen- ckel nachschleppet. Fer de cheval, Huff-Eisen/ ist ein platt Stück Eisen/ krum gebogen/ daß es sich an den Huff des Pfer- des schicket/ forne rund/ und bey der Fersen offen mit 2. unterwerts gehenden Spitzen. Ferretier, ist der Hammer/ mit welchen der Reit- Schmid das Eisen zu rechte machet. Ferriere, ist ein lederner Sack in dem man allerhand Instrumenta, Eisen und Nägel träget/ ein Pferd wieder zu beschlagen/ so etwan auf den Wegen ein Eisen vorlohren. Ferme a ferme, ist ein terminus auf der Reit-Schule/ wenn man sagen will/ auf eben den selben Platze/ oder ohne von den Orte weg zugehen. Il faut lever ce cheval de ferme a ferme, man muß die- ses Pferd von diesen Orte weg bringen. Fermer une passade avec justesse, geschicht wenn ein Pferd eine halbe passade durch eine halbe Volte mit guter Ordnung wohl geschlossen/ und wohl in
Reit-Stall. ſich ſehr tieff biegen/ wenn man das Pferdaufhaͤlt. Fanon, iſt ein Buͤſchel Haare/ die ſo groß als die Braͤhnhaare ſind/ ſo hinter der Kugel bey vielen Pferden hervor kommen. Farcin, iſt ein Gifft oder Verderbung des Gebluͤts der Pferde/ welche ſich durch allerhand Geſchwuͤr zu erkennen giebet. Faucher, Cheval qvi fauche, iſt ein Pferd welches ſich ſolche Gewalt gethan/ daß es ſeine Vorderſchen- ckel nachſchleppet. Fer de cheval, Huff-Eiſen/ iſt ein platt Stuͤck Eiſen/ krum gebogen/ daß es ſich an den Huff des Pfer- des ſchicket/ forne rund/ und bey der Ferſen offen mit 2. unterwerts gehenden Spitzen. Ferretier, iſt der Hammer/ mit welchen der Reit- Schmid das Eiſen zu rechte machet. Ferriere, iſt ein lederner Sack in dem man allerhand Inſtrumenta, Eiſen und Naͤgel traͤget/ ein Pferd wieder zu beſchlagen/ ſo etwan auf den Wegen ein Eiſen vorlohren. Ferme â ferme, iſt ein terminus auf der Reit-Schule/ wenn man ſagen will/ auf eben den ſelben Platze/ oder ohne von den Orte weg zugehen. Il faut lever ce cheval de ferme â ferme, man muß die- ſes Pferd von dieſen Orte weg bringen. Fermer une paſſade avec juſteſſe, geſchicht wenn ein Pferd eine halbe paſſade durch eine halbe Volte mit guter Ordnung wohl geſchloſſen/ und wohl in
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Reit-Stall.
ſich ſehr tieff biegen/ wenn man das Pferd
aufhaͤlt.
Fanon, iſt ein Buͤſchel Haare/ die ſo groß als die
Braͤhnhaare ſind/ ſo hinter der Kugel bey vielen
Pferden hervor kommen.
Farcin, iſt ein Gifft oder Verderbung des Gebluͤts
der Pferde/ welche ſich durch allerhand Geſchwuͤr
zu erkennen giebet.
Faucher, Cheval qvi fauche, iſt ein Pferd welches ſich
ſolche Gewalt gethan/ daß es ſeine Vorderſchen-
ckel nachſchleppet.
Fer de cheval, Huff-Eiſen/ iſt ein platt Stuͤck Eiſen/
krum gebogen/ daß es ſich an den Huff des Pfer-
des ſchicket/ forne rund/ und bey der Ferſen offen
mit 2. unterwerts gehenden Spitzen.
Ferretier, iſt der Hammer/ mit welchen der Reit-
Schmid das Eiſen zu rechte machet.
Ferriere, iſt ein lederner Sack in dem man allerhand
Inſtrumenta, Eiſen und Naͤgel traͤget/ ein Pferd
wieder zu beſchlagen/ ſo etwan auf den Wegen
ein Eiſen vorlohren.
Ferme â ferme, iſt ein terminus auf der Reit-Schule/
wenn man ſagen will/ auf eben den ſelben Platze/
oder ohne von den Orte weg zugehen. Il faut
lever ce cheval de ferme â ferme, man muß die-
ſes Pferd von dieſen Orte weg bringen.
Fermer une paſſade avec juſteſſe, geſchicht wenn ein
Pferd eine halbe paſſade durch eine halbe Volte
mit guter Ordnung wohl geſchloſſen/ und wohl
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