Schiller, [Friedrich]: Maria Stuart. Tübingen u. a., 1801.
Der freie Wille der Elisabeth allein Kann sie mir aufthun. Mortimer. O das hoffet nie! Maria. Ein einz'ger Mann lebt, der sie öffnen kann. Mortimer. O nennt mir diesen Mann -- Maria. Graf Lester. Mortimer (tritt erstaunt zurück). Lester! Graf Lester! -- Euer blutigster Verfolger, Der Günstling der Elisabeth -- von diesem -- Maria.
Bin ich zu retten, ist's allein durch ihn. -- Geht zu ihm. Oeffnet euch ihm frei. Und zur Gewähr, daß ichs bin, die euch sendet, Bringt ihm dieß Schreiben. Es enthält mein Bildniß. (Sie zieht ein Papier aus dem Busen, Mortimer tritt zurück und zögert, es anzunehmen.) Nehmt hin. Ich trag' es Lange schon bei mir, Weil eures Oheims strenge Wachsamkeit Mir jeden Weg zu ihm gehemmt -- Euch sandte Mein guter Engel --
Der freie Wille der Eliſabeth allein Kann ſie mir aufthun. Mortimer. O das hoffet nie! Maria. Ein einz'ger Mann lebt, der ſie oͤffnen kann. Mortimer. O nennt mir dieſen Mann — Maria. Graf Leſter. Mortimer (tritt erſtaunt zuruͤck). Leſter! Graf Leſter! — Euer blutigſter Verfolger, Der Guͤnſtling der Eliſabeth — von dieſem — Maria.
Bin ich zu retten, iſt's allein durch ihn. — Geht zu ihm. Oeffnet euch ihm frei. Und zur Gewaͤhr, daß ichs bin, die euch ſendet, Bringt ihm dieß Schreiben. Es enthaͤlt mein Bildniß. (Sie zieht ein Papier aus dem Buſen, Mortimer tritt zuruͤck und zoͤgert, es anzunehmen.) Nehmt hin. Ich trag' es Lange ſchon bei mir, Weil eures Oheims ſtrenge Wachſamkeit Mir jeden Weg zu ihm gehemmt — Euch ſandte Mein guter Engel — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#MARSTUA"> <p><pb facs="#f0046" n="40"/> Der freie Wille der Eliſabeth allein<lb/> Kann ſie mir aufthun.</p><lb/> </sp> <sp who="#MOR"> <speaker><hi rendition="#g">Mortimer</hi>.</speaker><lb/> <p>O das hoffet nie!</p><lb/> </sp> <sp who="#MARSTUA"> <speaker><hi rendition="#g">Maria</hi>.</speaker><lb/> <p>Ein einz'ger Mann lebt, der ſie oͤffnen kann.</p><lb/> </sp> <sp who="#MOR"> <speaker><hi rendition="#g">Mortimer</hi>.</speaker><lb/> <p>O nennt mir dieſen Mann —</p><lb/> </sp> <sp who="#MARSTUA"> <speaker><hi rendition="#g">Maria</hi>.</speaker><lb/> <p>Graf Leſter.</p><lb/> </sp> <sp who="#MOR"> <speaker> <hi rendition="#g">Mortimer</hi> </speaker> <stage>(tritt erſtaunt zuruͤck).</stage><lb/> <p>Leſter!<lb/> Graf Leſter! — Euer blutigſter Verfolger,<lb/> Der Guͤnſtling der Eliſabeth — von dieſem —</p><lb/> </sp> <sp who="#MARSTUA"> <speaker><hi rendition="#g">Maria</hi>.</speaker><lb/> <p>Bin ich zu retten, iſt's allein durch ihn.<lb/> — Geht zu ihm. Oeffnet euch ihm frei.<lb/> Und zur Gewaͤhr, daß <hi rendition="#g">ichs</hi> bin, die euch ſendet,<lb/> Bringt ihm dieß Schreiben. Es enthaͤlt mein Bildniß.<lb/><stage>(Sie zieht ein Papier aus dem Buſen, Mortimer tritt<lb/> zuruͤck und zoͤgert, es anzunehmen.)</stage><lb/> Nehmt hin. Ich trag' es Lange ſchon bei mir,<lb/> Weil eures Oheims ſtrenge Wachſamkeit<lb/> Mir jeden Weg zu ihm gehemmt — Euch ſandte<lb/> Mein guter Engel —</p><lb/> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [40/0046]
Der freie Wille der Eliſabeth allein
Kann ſie mir aufthun.
Mortimer.
O das hoffet nie!
Maria.
Ein einz'ger Mann lebt, der ſie oͤffnen kann.
Mortimer.
O nennt mir dieſen Mann —
Maria.
Graf Leſter.
Mortimer (tritt erſtaunt zuruͤck).
Leſter!
Graf Leſter! — Euer blutigſter Verfolger,
Der Guͤnſtling der Eliſabeth — von dieſem —
Maria.
Bin ich zu retten, iſt's allein durch ihn.
— Geht zu ihm. Oeffnet euch ihm frei.
Und zur Gewaͤhr, daß ichs bin, die euch ſendet,
Bringt ihm dieß Schreiben. Es enthaͤlt mein Bildniß.
(Sie zieht ein Papier aus dem Buſen, Mortimer tritt
zuruͤck und zoͤgert, es anzunehmen.)
Nehmt hin. Ich trag' es Lange ſchon bei mir,
Weil eures Oheims ſtrenge Wachſamkeit
Mir jeden Weg zu ihm gehemmt — Euch ſandte
Mein guter Engel —
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