Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804.

Bild:
<< vorherige Seite
Der Strang ist mir entzwey. Mach mir ihn Vater.
Tell
Ich nicht. Ein rechter Schütze hilft sich selbst.
(Knaben entfernen sich)
Hedwig
Die Knaben fangen zeitig an zu schießen.
Tell
Früh übt sich, was ein Meister werden will.
Hedwig
Ach wollte Gott, sie lerntens nie
Tell
Sie sollen alles lernen. Wer durchs Leben
Sich frisch will schlagen, muß zu Schutz und Trutz
Gerüstet seyn.

Hedwig
Ach, es wird keiner seine Ruh
Zu Hause finden.

Tell
Mutter, ich kanns auch nicht,
Zum Hirten hat Natur mich nicht gebildet,
Der Strang iſt mir entzwey. Mach mir ihn Vater.
Tell
Ich nicht. Ein rechter Schuͤtze hilft ſich ſelbſt.
(Knaben entfernen ſich)
Hedwig
Die Knaben fangen zeitig an zu ſchießen.
Tell
Fruͤh uͤbt ſich, was ein Meiſter werden will.
Hedwig
Ach wollte Gott, ſie lerntens nie
Tell
Sie ſollen alles lernen. Wer durchs Leben
Sich friſch will ſchlagen, muß zu Schutz und Trutz
Geruͤſtet ſeyn.

Hedwig
Ach, es wird keiner ſeine Ruh
Zu Hauſe finden.

Tell
Mutter, ich kanns auch nicht,
Zum Hirten hat Natur mich nicht gebildet,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#WALTH">
            <pb facs="#f0118" n="104"/>
            <p>Der Strang i&#x017F;t mir entzwey. Mach mir ihn Vater.</p><lb/>
          </sp>
          <sp who="#TEL">
            <speaker> <hi rendition="#g">Tell</hi> </speaker><lb/>
            <p>Ich nicht. Ein rechter Schu&#x0364;tze hilft &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t.</p><lb/>
            <stage>(Knaben entfernen &#x017F;ich)</stage><lb/>
          </sp>
          <sp who="#HED">
            <speaker> <hi rendition="#g">Hedwig</hi> </speaker><lb/>
            <p>Die Knaben fangen zeitig an zu &#x017F;chießen.</p><lb/>
          </sp>
          <sp who="#TEL">
            <speaker> <hi rendition="#g">Tell</hi> </speaker><lb/>
            <p>Fru&#x0364;h u&#x0364;bt &#x017F;ich, was ein Mei&#x017F;ter werden will.</p><lb/>
          </sp>
          <sp who="#HED">
            <speaker> <hi rendition="#g">Hedwig</hi> </speaker><lb/>
            <p>Ach wollte Gott, &#x017F;ie lerntens nie</p><lb/>
          </sp>
          <sp who="#TEL">
            <speaker> <hi rendition="#g">Tell</hi> </speaker><lb/>
            <p>Sie &#x017F;ollen alles lernen. Wer durchs Leben<lb/>
Sich fri&#x017F;ch will &#x017F;chlagen, muß zu Schutz und Trutz<lb/>
Geru&#x0364;&#x017F;tet &#x017F;eyn.</p><lb/>
          </sp>
          <sp who="#HED">
            <speaker> <hi rendition="#g">Hedwig</hi> </speaker><lb/>
            <p>Ach, es wird keiner &#x017F;eine Ruh<lb/>
Zu Hau&#x017F;e finden.</p><lb/>
          </sp>
          <sp who="#TEL">
            <speaker> <hi rendition="#g">Tell</hi> </speaker><lb/>
            <p>Mutter, ich kanns auch nicht,<lb/>
Zum Hirten hat Natur mich nicht gebildet,<lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[104/0118] Der Strang iſt mir entzwey. Mach mir ihn Vater. Tell Ich nicht. Ein rechter Schuͤtze hilft ſich ſelbſt. (Knaben entfernen ſich) Hedwig Die Knaben fangen zeitig an zu ſchießen. Tell Fruͤh uͤbt ſich, was ein Meiſter werden will. Hedwig Ach wollte Gott, ſie lerntens nie Tell Sie ſollen alles lernen. Wer durchs Leben Sich friſch will ſchlagen, muß zu Schutz und Trutz Geruͤſtet ſeyn. Hedwig Ach, es wird keiner ſeine Ruh Zu Hauſe finden. Tell Mutter, ich kanns auch nicht, Zum Hirten hat Natur mich nicht gebildet,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_tell_1804
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_tell_1804/118
Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804, S. 104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_tell_1804/118>, abgerufen am 23.11.2024.