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Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804.

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Ein eigen Wagstück für dich ausgesucht.
Ein andrer wohl bedächte sich -- Du drückst
Die Augen zu, und greifst es herzhaft an.

Bertha
Scherzt nicht, o Herr! mit diesen armen Leuten!
Ihr seht sie bleich und zitternd stehn -- So wenig
Sind sie Kurzweils gewohnt aus eurem Munde.

Geßler
Wer sagt euch, daß ich scherze?
(greift nach einem Baumzweige, der über ihn herhängt)
Hier ist der Apfel.
Man mache Raum -- Er nehme seine Weite,
Wies Brauch ist -- Achzig Schritte geb ich ihm --
Nicht weniger, noch mehr -- Er rühmte sich,
Auf ihrer hundert seinen Mann zu treffen --
Jezt Schütze triff, und fehle nicht das Ziel!

Rudolph der Harras
Gott, das wird ernsthaft -- Falle nieder Knabe,
Es gilt, und fleh den Landvogt um dein Leben.

Walther Fürst
(bei Seite zu Melchthal, der kaum seine Ungeduld bezwingt)
Haltet an euch, ich fleh euch drum, bleibt ruhig.
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Ein eigen Wagſtuͤck fuͤr dich ausgeſucht.
Ein andrer wohl bedaͤchte ſich — Du druͤckſt
Die Augen zu, und greifſt es herzhaft an.

Bertha
Scherzt nicht, o Herr! mit dieſen armen Leuten!
Ihr ſeht ſie bleich und zitternd ſtehn — So wenig
Sind ſie Kurzweils gewohnt aus eurem Munde.

Geßler
Wer ſagt euch, daß ich ſcherze?
(greift nach einem Baumzweige, der über ihn herhängt)
Hier iſt der Apfel.
Man mache Raum — Er nehme ſeine Weite,
Wies Brauch iſt — Achzig Schritte geb ich ihm —
Nicht weniger, noch mehr — Er ruͤhmte ſich,
Auf ihrer hundert ſeinen Mann zu treffen —
Jezt Schuͤtze triff, und fehle nicht das Ziel!

Rudolph der Harras
Gott, das wird ernſthaft — Falle nieder Knabe,
Es gilt, und fleh den Landvogt um dein Leben.

Walther Fuͤrſt
(bei Seite zu Melchthal, der kaum ſeine Ungeduld bezwingt)
Haltet an euch, ich fleh euch drum, bleibt ruhig.
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[137/0151] Ein eigen Wagſtuͤck fuͤr dich ausgeſucht. Ein andrer wohl bedaͤchte ſich — Du druͤckſt Die Augen zu, und greifſt es herzhaft an. Bertha Scherzt nicht, o Herr! mit dieſen armen Leuten! Ihr ſeht ſie bleich und zitternd ſtehn — So wenig Sind ſie Kurzweils gewohnt aus eurem Munde. Geßler Wer ſagt euch, daß ich ſcherze? (greift nach einem Baumzweige, der über ihn herhängt) Hier iſt der Apfel. Man mache Raum — Er nehme ſeine Weite, Wies Brauch iſt — Achzig Schritte geb ich ihm — Nicht weniger, noch mehr — Er ruͤhmte ſich, Auf ihrer hundert ſeinen Mann zu treffen — Jezt Schuͤtze triff, und fehle nicht das Ziel! Rudolph der Harras Gott, das wird ernſthaft — Falle nieder Knabe, Es gilt, und fleh den Landvogt um dein Leben. Walther Fuͤrſt (bei Seite zu Melchthal, der kaum ſeine Ungeduld bezwingt) Haltet an euch, ich fleh euch drum, bleibt ruhig. m 3

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Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_tell_1804/151>, abgerufen am 21.11.2024.