Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804.
Und hinter uns fiel krachend das Gebälk. -- Und jezt, als sie gerettet sich erkannte, Die Augen aufschlug zu dem Himmelslicht, Jetzt stürzte mir der Freiherr an das Herz, Und schweigend ward ein Bündniß jezt beschworen, Das fest gehärtet in des Feuers Glut Bestehen wird in allen Schicksalsproben -- Walther Fürst Wo ist der Landenberg? Melchthal
Ueber den Brünig. Nicht lags an mir, daß er das Licht der Augen Davon trug, der den Vater mir geblendet. Nach jagt' ich ihm, erreicht ihn auf der Flucht, Und riß ihn zu den Füssen meines Vaters. Geschwungen über ihm war schon das Schwerdt, Von der Barmherzigkeit des blinden Greises Erhielt er flehend das Geschenk des Lebens. Urphede schwur er, nie zurück zu kehren, Er wird sie halten, unsern Arm hat er Gefühlt.
Und hinter uns fiel krachend das Gebaͤlk. — Und jezt, als ſie gerettet ſich erkannte, Die Augen aufſchlug zu dem Himmelslicht, Jetzt ſtuͤrzte mir der Freiherr an das Herz, Und ſchweigend ward ein Buͤndniß jezt beſchworen, Das feſt gehaͤrtet in des Feuers Glut Beſtehen wird in allen Schickſalsproben — Walther Fuͤrſt Wo iſt der Landenberg? Melchthal
Ueber den Bruͤnig. Nicht lags an mir, daß er das Licht der Augen Davon trug, der den Vater mir geblendet. Nach jagt’ ich ihm, erreicht ihn auf der Flucht, Und riß ihn zu den Fuͤſſen meines Vaters. Geſchwungen uͤber ihm war ſchon das Schwerdt, Von der Barmherzigkeit des blinden Greiſes Erhielt er flehend das Geſchenk des Lebens. Urphede ſchwur er, nie zuruͤck zu kehren, Er wird ſie halten, unſern Arm hat er Gefuͤhlt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#MEL"> <p><pb facs="#f0225" n="211"/> Und hinter uns fiel krachend das Gebaͤlk.<lb/> — Und jezt, als ſie gerettet ſich erkannte,<lb/> Die Augen aufſchlug zu dem Himmelslicht,<lb/> Jetzt ſtuͤrzte mir der Freiherr an das Herz,<lb/> Und ſchweigend ward ein Buͤndniß jezt beſchworen,<lb/> Das feſt gehaͤrtet in des Feuers Glut<lb/> Beſtehen wird in allen Schickſalsproben —</p><lb/> </sp> <sp who="#WAL"> <speaker> <hi rendition="#g">Walther Fuͤrſt</hi> </speaker><lb/> <p>Wo iſt der Landenberg?</p><lb/> </sp> <sp who="#MEL"> <speaker> <hi rendition="#g">Melchthal</hi> </speaker><lb/> <p>Ueber den Bruͤnig.<lb/> Nicht lags an mir, daß er das Licht der Augen<lb/> Davon trug, der den Vater mir geblendet.<lb/> Nach jagt’ ich ihm, erreicht ihn auf der Flucht,<lb/> Und riß ihn zu den Fuͤſſen meines Vaters.<lb/> Geſchwungen uͤber ihm war ſchon das Schwerdt,<lb/> Von der Barmherzigkeit des blinden Greiſes<lb/> Erhielt er flehend das Geſchenk des Lebens.<lb/><hi rendition="#g">Urphede</hi> ſchwur er, nie zuruͤck zu kehren,<lb/> Er wird ſie halten, unſern Arm hat er<lb/> Gefuͤhlt.</p><lb/> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [211/0225]
Und hinter uns fiel krachend das Gebaͤlk.
— Und jezt, als ſie gerettet ſich erkannte,
Die Augen aufſchlug zu dem Himmelslicht,
Jetzt ſtuͤrzte mir der Freiherr an das Herz,
Und ſchweigend ward ein Buͤndniß jezt beſchworen,
Das feſt gehaͤrtet in des Feuers Glut
Beſtehen wird in allen Schickſalsproben —
Walther Fuͤrſt
Wo iſt der Landenberg?
Melchthal
Ueber den Bruͤnig.
Nicht lags an mir, daß er das Licht der Augen
Davon trug, der den Vater mir geblendet.
Nach jagt’ ich ihm, erreicht ihn auf der Flucht,
Und riß ihn zu den Fuͤſſen meines Vaters.
Geſchwungen uͤber ihm war ſchon das Schwerdt,
Von der Barmherzigkeit des blinden Greiſes
Erhielt er flehend das Geſchenk des Lebens.
Urphede ſchwur er, nie zuruͤck zu kehren,
Er wird ſie halten, unſern Arm hat er
Gefuͤhlt.
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