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Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804.

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In unsern freien Wäldern, ihren Schlagbaum
An unsre Brücken, unsre Thore setzen,
Mit unsrer Armuth ihre Länderkäufe,
Mit unserm Blute ihre Kriege zahlen --
-- Nein, wenn wir unser Blut dran setzen sollen,
So sey's für uns -- wohlfeiler kaufen wir
Die Freiheit als die Knechtschaft ein!

Rudenz
Was können wir,
Ein Volk der Hirten gegen Albrechts Heere!

Attinghausen
Lern' dieses Volk der Hirten kennen, Knabe!
Ich kenn's, ich hab' es angeführt in Schlachten,
Ich hab' es fechten sehen bei Favenz.
Sie sollen kommen, uns ein Joch aufzwingen,
Das wir entschlossen sind, nicht zu ertragen!
-- O lerne fühlen, welches Stamm's du bist!
Wirf nicht für eiteln Glanz und Flitterschein
Die ächte Perle deines Werthes hin --
Das Haupt zu heißen eines freien Volks,
Das dir aus Liebe nur sich herzlich weiht,
f 3
In unſern freien Waͤldern, ihren Schlagbaum
An unſre Bruͤcken, unſre Thore ſetzen,
Mit unſrer Armuth ihre Laͤnderkaͤufe,
Mit unſerm Blute ihre Kriege zahlen —
— Nein, wenn wir unſer Blut dran ſetzen ſollen,
So ſey’s fuͤr uns — wohlfeiler kaufen wir
Die Freiheit als die Knechtſchaft ein!

Rudenz
Was koͤnnen wir,
Ein Volk der Hirten gegen Albrechts Heere!

Attinghauſen
Lern’ dieſes Volk der Hirten kennen, Knabe!
Ich kenn’s, ich hab’ es angefuͤhrt in Schlachten,
Ich hab’ es fechten ſehen bei Favenz.
Sie ſollen kommen, uns ein Joch aufzwingen,
Das wir entſchloſſen ſind, nicht zu ertragen!
— O lerne fuͤhlen, welches Stamm’s du biſt!
Wirf nicht fuͤr eiteln Glanz und Flitterſchein
Die aͤchte Perle deines Werthes hin —
Das Haupt zu heißen eines freien Volks,
Das dir aus Liebe nur ſich herzlich weiht,
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[65/0079] In unſern freien Waͤldern, ihren Schlagbaum An unſre Bruͤcken, unſre Thore ſetzen, Mit unſrer Armuth ihre Laͤnderkaͤufe, Mit unſerm Blute ihre Kriege zahlen — — Nein, wenn wir unſer Blut dran ſetzen ſollen, So ſey’s fuͤr uns — wohlfeiler kaufen wir Die Freiheit als die Knechtſchaft ein! Rudenz Was koͤnnen wir, Ein Volk der Hirten gegen Albrechts Heere! Attinghauſen Lern’ dieſes Volk der Hirten kennen, Knabe! Ich kenn’s, ich hab’ es angefuͤhrt in Schlachten, Ich hab’ es fechten ſehen bei Favenz. Sie ſollen kommen, uns ein Joch aufzwingen, Das wir entſchloſſen ſind, nicht zu ertragen! — O lerne fuͤhlen, welches Stamm’s du biſt! Wirf nicht fuͤr eiteln Glanz und Flitterſchein Die aͤchte Perle deines Werthes hin — Das Haupt zu heißen eines freien Volks, Das dir aus Liebe nur ſich herzlich weiht, f 3

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Zitationshilfe: Schiller, Friedrich: Wilhelm Tell. Tübingen, 1804, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schiller_tell_1804/79>, abgerufen am 21.11.2024.