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Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.

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Rosen-Gepüsche.
Du bist der/ der mich besitzt/
und auf mir sich angestützt.

Chlor: Bistu/ Schatz/ mir treu verbunden?
Nun wolan/ so kom alsbald/
Nim in meines Hertzens Wunden
Deinen lieben Aufenthalt.
Du bist die/ die mich besitzt/
und an Jhr mich angestützt.
Gal: Jch wil in den Schatten kommen/
Nicht zwar wie Polyxena/
Wird ein Kuß mir abgenommen/
Ach! so bleib ich hier und da
Dessen/ dem ich stets allein
Wil in Liebe dienstbar seyn.
Alle beyde: Nun jhr grünen Haselbüsche/
Büchen/ Bircken/ und du Rohr/
Daß am Strande seinem Fische
Träget Kost und Speisen vor/
Sagets nach: Wir sinds allein/
Die einander dienstbar seyn.
X.
Der bekräntzte Floridan/ an
der Eister.
FLoridan saß auf den Vfern
Jn den Speckbusch an den Kiefern/
Da die Fluhte Silber spritzt.
Sein Rosander/ der getreuer/
Trieb die Lämmer nach dem Weyher
Von der Sonnen angehitzt/
Wo
G jv

Roſen-Gepuͤſche.
Du biſt der/ der mich beſitzt/
und auf mir ſich angeſtuͤtzt.

Chlor: Biſtu/ Schatz/ mir treu verbunden?
Nun wolan/ ſo kom alsbald/
Nim in meines Hertzens Wunden
Deinen lieben Aufenthalt.
Du biſt die/ die mich beſitzt/
und an Jhr mich angeſtuͤtzt.
Gal: Jch wil in den Schatten kommen/
Nicht zwar wie Polyxena/
Wird ein Kuß mir abgenommen/
Ach! ſo bleib ich hier und da
Deſſen/ dem ich ſtets allein
Wil in Liebe dienſtbar ſeyn.
Alle beyde: Nun jhr gruͤnen Haſelbuͤſche/
Buͤchen/ Bircken/ und du Rohr/
Daß am Strande ſeinem Fiſche
Traͤget Koſt und Speiſen vor/
Sagets nach: Wir ſinds allein/
Die einander dienſtbar ſeyn.
X.
Der bekraͤntzte Floridan/ an
der Eiſter.
FLoridan ſaß auf den Vfern
Jn den Speckbuſch an den Kiefern/
Da die Fluhte Silber ſpritzt.
Sein Roſander/ der getreuer/
Trieb die Laͤmmer nach dem Weyher
Von der Sonnen angehitzt/
Wo
G jv
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[103/0131] Roſen-Gepuͤſche. Du biſt der/ der mich beſitzt/ und auf mir ſich angeſtuͤtzt. Chlor: Biſtu/ Schatz/ mir treu verbunden? Nun wolan/ ſo kom alsbald/ Nim in meines Hertzens Wunden Deinen lieben Aufenthalt. Du biſt die/ die mich beſitzt/ und an Jhr mich angeſtuͤtzt. Gal: Jch wil in den Schatten kommen/ Nicht zwar wie Polyxena/ Wird ein Kuß mir abgenommen/ Ach! ſo bleib ich hier und da Deſſen/ dem ich ſtets allein Wil in Liebe dienſtbar ſeyn. Alle beyde: Nun jhr gruͤnen Haſelbuͤſche/ Buͤchen/ Bircken/ und du Rohr/ Daß am Strande ſeinem Fiſche Traͤget Koſt und Speiſen vor/ Sagets nach: Wir ſinds allein/ Die einander dienſtbar ſeyn. X. Der bekraͤntzte Floridan/ an der Eiſter. FLoridan ſaß auf den Vfern Jn den Speckbuſch an den Kiefern/ Da die Fluhte Silber ſpritzt. Sein Roſander/ der getreuer/ Trieb die Laͤmmer nach dem Weyher Von der Sonnen angehitzt/ Wo G jv

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1650/131>, abgerufen am 12.05.2024.