Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.nen weder ich noch du das Wasser reichen) möch-
nen weder ich noch du das Waſſer reichen) moͤch-
<TEI> <text> <front> <div type="preface"> <p><pb facs="#f0017"/> nen weder ich noch du das Waſſer reichen)<lb/> vor mir habe/ ſo werde ich billich veranlaſſet/<lb/> deine Momiſche Geiferſucht zu verlachen/<lb/> und an deinen groſſen Maͤngeln mich zu be-<lb/> luſtigen. Wenn du nur die Brille der uͤber-<lb/> machten und unzeitigen Klugheit von deiner<lb/> geruͤmpften Naſe herunter nehmen wolteſt/ ſo<lb/> wuͤrde dir der Dorn nicht ſo groß ſcheinẽ/ daß<lb/> er die darneben bluͤhende Roſen der Anmuh-<lb/> tigkeit in deinen bloͤden Augen verkleinern<lb/> wuͤrde. Hat der wolberedte Eraſmus von<lb/> Roterdam die Narr-oď Thorheit/ Apuleius<lb/> und Heinſius den Eſel/ der unvergleichliche<lb/> Scaliger die Gans/ Ovidius/ oder wer es<lb/> ſonſt geweſen iſt die Nuß/ Euripides Putea-<lb/> nus das Ey/ Virgilius die Muͤcke/ Majora-<lb/> gius den Koth/ Angelus Politian den Bauer/<lb/> Janus Guilielmus und Acidalius die Roſen/<lb/> M. Barth. Spataphora die Dienſtbarkeit/<lb/> der den Storch/ ein ander die Fliege/ und ich<lb/> weiß nicht wer/ das Fieber mit ſo ſtatlichen<lb/> Ruhme begaben koͤnnen/ Wer wolte es denn<lb/> mir verargen/ wenn ich meiner Jugend den<lb/> Zaum laſſen und von den jenigen/ in welchen<lb/> ſich ein zweyfacher Zierrath/ das iſt/ die Tu-<lb/> gend und unvergleichliche Schoͤnheit/ befin-<lb/> det/ mir unterzeiten etwas aufzuſetzen/ nach-<lb/> gehangen habe. Ob ich aber daduꝛch ein ſche-<lb/> les Auge zu verdienen berechtiget werden<lb/> <fw place="bottom" type="catch">moͤch-</fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [0017]
nen weder ich noch du das Waſſer reichen)
vor mir habe/ ſo werde ich billich veranlaſſet/
deine Momiſche Geiferſucht zu verlachen/
und an deinen groſſen Maͤngeln mich zu be-
luſtigen. Wenn du nur die Brille der uͤber-
machten und unzeitigen Klugheit von deiner
geruͤmpften Naſe herunter nehmen wolteſt/ ſo
wuͤrde dir der Dorn nicht ſo groß ſcheinẽ/ daß
er die darneben bluͤhende Roſen der Anmuh-
tigkeit in deinen bloͤden Augen verkleinern
wuͤrde. Hat der wolberedte Eraſmus von
Roterdam die Narr-oď Thorheit/ Apuleius
und Heinſius den Eſel/ der unvergleichliche
Scaliger die Gans/ Ovidius/ oder wer es
ſonſt geweſen iſt die Nuß/ Euripides Putea-
nus das Ey/ Virgilius die Muͤcke/ Majora-
gius den Koth/ Angelus Politian den Bauer/
Janus Guilielmus und Acidalius die Roſen/
M. Barth. Spataphora die Dienſtbarkeit/
der den Storch/ ein ander die Fliege/ und ich
weiß nicht wer/ das Fieber mit ſo ſtatlichen
Ruhme begaben koͤnnen/ Wer wolte es denn
mir verargen/ wenn ich meiner Jugend den
Zaum laſſen und von den jenigen/ in welchen
ſich ein zweyfacher Zierrath/ das iſt/ die Tu-
gend und unvergleichliche Schoͤnheit/ befin-
det/ mir unterzeiten etwas aufzuſetzen/ nach-
gehangen habe. Ob ich aber daduꝛch ein ſche-
les Auge zu verdienen berechtiget werden
moͤch-
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