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Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.

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Rosen-Gepüsche.
XXXVIII.
Sie regieret über Jhn.
VOrzeiten war der Brauch/ kein eintzigs Jung-
fer-Bild
Wurd in das Regiment und Sorgen-Amt genom-
men/(men.
Jhr Rathschluß durfte nicht zu hohen Sachen kom-
Jhr Thun war Woll und Flachs/ und was bey jh-
nen gilt.
Ein alzuloser Wahn (nicht recht daß man sie schilt)
War allent halben hier und da hervor geglommen:
Daß unter jhrer Zunft die beste von den Frommen
Mit Boßheit/ Trug und List ohn Ende sey erfüllt.
Jetzunder aber/ Lieb/ jetzt wendet sich das Blat.
Wer ist/ der so viel Lob/ Preiß/ Ruhm und Ehre hat?
Ein jeder unter uns läst alles üm sie fahren.
Erzürn dich nicht darob. Jetzt ist ein andre Welt/
Du/ Lieb/ du wirst von mir zum Regiment bestellt/
Drüm giltstu bey mir mehr/ als alle sonst vor Jah-
ren.
XXIX.
An die Nachtigale.
DV/ die du Tag und Nacht in deinen Liedern lebest/
Kom/ Nachtigale/ kom! ich reitze deinen Mund/
Den Preiß der Marnien hinfort zu machen kund:
Ob du vor Thereus gleich in Furcht und Zittern be-
best.(best/
Kom/ Philomela/ kom/ hier wo du jetzund schwe-
Jst lauter Sicherheit. Mein Lieb ist mir vergunt.
Du
Roſen-Gepuͤſche.
XXXVIII.
Sie regieret uͤber Jhn.
VOrzeiten war der Brauch/ kein eintzigs Jung-
fer-Bild
Wurd in das Regiment und Sorgen-Amt genom-
men/(men.
Jhr Rathſchluß durfte nicht zu hohen Sachen kom-
Jhr Thun war Woll und Flachs/ und was bey jh-
nen gilt.
Ein alzuloſer Wahn (nicht recht daß man ſie ſchilt)
War allent halben hier und da hervor geglommen:
Daß unter jhrer Zunft die beſte von den Frommen
Mit Boßheit/ Trug und Liſt ohn Ende ſey erfuͤllt.
Jetzunder aber/ Lieb/ jetzt wendet ſich das Blat.
Wer iſt/ der ſo viel Lob/ Preiß/ Ruhm und Ehre hat?
Ein jeder unter uns laͤſt alles uͤm ſie fahren.
Erzuͤrn dich nicht darob. Jetzt iſt ein andre Welt/
Du/ Lieb/ du wirſt von mir zum Regiment beſtellt/
Druͤm giltſtu bey mir mehr/ als alle ſonſt vor Jah-
ren.
XXIX.
An die Nachtigale.
DV/ die du Tag uñ Nacht in deinen Liedern lebeſt/
Kom/ Nachtigale/ kom! ich reitze deinẽ Mund/
Den Preiß der Marnien hinfort zu machen kund:
Ob du vor Thereus gleich in Furcht und Zittern be-
beſt.(beſt/
Kom/ Philomela/ kom/ hier wo du jetzund ſchwe-
Jſt lauter Sicherheit. Mein Lieb iſt mir vergunt.
Du
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[159/0187] Roſen-Gepuͤſche. XXXVIII. Sie regieret uͤber Jhn. VOrzeiten war der Brauch/ kein eintzigs Jung- fer-Bild Wurd in das Regiment und Sorgen-Amt genom- men/(men. Jhr Rathſchluß durfte nicht zu hohen Sachen kom- Jhr Thun war Woll und Flachs/ und was bey jh- nen gilt. Ein alzuloſer Wahn (nicht recht daß man ſie ſchilt) War allent halben hier und da hervor geglommen: Daß unter jhrer Zunft die beſte von den Frommen Mit Boßheit/ Trug und Liſt ohn Ende ſey erfuͤllt. Jetzunder aber/ Lieb/ jetzt wendet ſich das Blat. Wer iſt/ der ſo viel Lob/ Preiß/ Ruhm und Ehre hat? Ein jeder unter uns laͤſt alles uͤm ſie fahren. Erzuͤrn dich nicht darob. Jetzt iſt ein andre Welt/ Du/ Lieb/ du wirſt von mir zum Regiment beſtellt/ Druͤm giltſtu bey mir mehr/ als alle ſonſt vor Jah- ren. XXIX. An die Nachtigale. DV/ die du Tag uñ Nacht in deinen Liedern lebeſt/ Kom/ Nachtigale/ kom! ich reitze deinẽ Mund/ Den Preiß der Marnien hinfort zu machen kund: Ob du vor Thereus gleich in Furcht und Zittern be- beſt.(beſt/ Kom/ Philomela/ kom/ hier wo du jetzund ſchwe- Jſt lauter Sicherheit. Mein Lieb iſt mir vergunt. Du

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1650/187>, abgerufen am 24.11.2024.