Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.donis. Pausanias spricht es sey wegen des zimmer (b) ij
donis. Pauſanias ſpricht es ſey wegen des zimmer (b) ij
<TEI> <text> <front> <div type="preface"> <p><pb facs="#f0023"/> donis. Pauſanias ſpricht es ſey wegen des<lb/> lieblichen geruchs/ und der anmuthigen farbe<lb/> Daher haben die alten den Haſtam/ der der<lb/> Venus zu ſtunde/ zur Fruͤhlingſzeit mit einẽ<lb/> Apffel/ den Apffel aber mit Roſen uͤmſchloſ-<lb/> ſen/ anzudeuten/ das in die Lentzenzeit/ in wel-<lb/> cher alles zu lieben ſcheinet/ herbey kommen/<lb/> und die Ernde zu hoffen were. Weil ſie auch<lb/> ein zeichen des ſtillſchweigens und der ver-<lb/> ſchwiegenheit iſt/ und die Liebe ſchwatzhaffti-<lb/> ge Zungen nicht leiden kan/ als wil ich es auch<lb/> vor eine urſach anziehen. denn die alten Grie-<lb/> chen hielten ab ſonderlich dieſen brauch/ daß<lb/> damit aus ihren Gaſtereyen oder andern zu-<lb/> ſammenkunfften nicht austragen wuͤrde/ ſie<lb/> dem Harpocrati dem Gott (die Roͤmer aber<lb/> der Angorona der Goͤttinn) des Stillſchwei-<lb/> gens die Roſen aufgeſetzet/ und dem/ der ir-<lb/> gend aus unbedacht etwas vorbringen wol-<lb/> te/ gewieſen uñ gezeiget haben. Daher iſt das<lb/> ſprichwort auch auf uns Teutſchen kommẽ/<lb/> das wir das/ was wir heimlich gehalten ha-<lb/> ben wollen/ fuͤr unter der Roſen geredet/ aus-<lb/> gegeben/ wie denn an unterſchiedlichen orten<lb/> noch heutiges tages groſſe Roſen aus holtze<lb/> uͤber den Tiſchen zu ſehen ſein. Anderer ur-<lb/> ſachen (als das die Roſe die liebe erwecke/ das<lb/> ſie bald wie die Liebe wandelbar werde/ das<lb/> ſie vordeſſen zu Kraͤntzen und zum zierrat der<lb/> <fw place="bottom" type="sig">(b) ij</fw><fw place="bottom" type="catch">zimmer</fw><lb/></p> </div> </front> </text> </TEI> [0023]
donis. Pauſanias ſpricht es ſey wegen des
lieblichen geruchs/ und der anmuthigen farbe
Daher haben die alten den Haſtam/ der der
Venus zu ſtunde/ zur Fruͤhlingſzeit mit einẽ
Apffel/ den Apffel aber mit Roſen uͤmſchloſ-
ſen/ anzudeuten/ das in die Lentzenzeit/ in wel-
cher alles zu lieben ſcheinet/ herbey kommen/
und die Ernde zu hoffen were. Weil ſie auch
ein zeichen des ſtillſchweigens und der ver-
ſchwiegenheit iſt/ und die Liebe ſchwatzhaffti-
ge Zungen nicht leiden kan/ als wil ich es auch
vor eine urſach anziehen. denn die alten Grie-
chen hielten ab ſonderlich dieſen brauch/ daß
damit aus ihren Gaſtereyen oder andern zu-
ſammenkunfften nicht austragen wuͤrde/ ſie
dem Harpocrati dem Gott (die Roͤmer aber
der Angorona der Goͤttinn) des Stillſchwei-
gens die Roſen aufgeſetzet/ und dem/ der ir-
gend aus unbedacht etwas vorbringen wol-
te/ gewieſen uñ gezeiget haben. Daher iſt das
ſprichwort auch auf uns Teutſchen kommẽ/
das wir das/ was wir heimlich gehalten ha-
ben wollen/ fuͤr unter der Roſen geredet/ aus-
gegeben/ wie denn an unterſchiedlichen orten
noch heutiges tages groſſe Roſen aus holtze
uͤber den Tiſchen zu ſehen ſein. Anderer ur-
ſachen (als das die Roſe die liebe erwecke/ das
ſie bald wie die Liebe wandelbar werde/ das
ſie vordeſſen zu Kraͤntzen und zum zierrat der
zimmer
(b) ij
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