Schirmer, David: Erstes Poetische Rosen-Gepüsche. Halle, 1650.Rosen-Gepüsche. Meiner Liebe RedligkeitLigt zu Ancker jederzeit/ Daß ich/ mehr als feste/ stehe. Weil ich nun nicht wancken kan/ Ey/ so laß bey jederman uns das Glück und Vnglück theilen. Keine Last die ist so schwer/ Die nicht halb so leichte wehr/ Wenn sie steht auff zweyen Seulen. XX. Er ist verliebet/ an eben selbige. Höre/ was ich seufzend singe/ Rosilis/ in meiner Noth. Ach/ daß es dein Hertz bezwinge! Ach/ daß meiner Leftzen Tod Diesen Rosen-Mund bestreite/ und der schnelle Stralen-Blitz Sich auf deinen Diener breite/ Der an dieser Pforten Sitz Sich betrübet/ Weil Er in dich ist verliebet. Jn den warmen Sommer-Zeiten Sucht ein Hirsch den frischen Wald/ und wenn Brunst und Feuer streiten/ Jedes seinen Aufenthalt: Warum solt dann ich nicht fliehen unter deinen Rosenstrauch? Der bey seinen Purpur-blühen/ Nicht nach alten Liebesbrauch/ Mich C
Roſen-Gepuͤſche. Meiner Liebe RedligkeitLigt zu Ancker jederzeit/ Daß ich/ mehr als feſte/ ſtehe. Weil ich nun nicht wancken kan/ Ey/ ſo laß bey jederman uns das Gluͤck und Vngluͤck theilen. Keine Laſt die iſt ſo ſchwer/ Die nicht halb ſo leichte wehr/ Wenn ſie ſteht auff zweyen Seulen. XX. Er iſt verliebet/ an eben ſelbige. Hoͤre/ was ich ſeufzend ſinge/ Roſilis/ in meiner Noth. Ach/ daß es dein Hertz bezwinge! Ach/ daß meiner Leftzen Tod Dieſen Roſen-Mund beſtreite/ und der ſchnelle Stralen-Blitz Sich auf deinen Diener breite/ Der an dieſer Pforten Sitz Sich betruͤbet/ Weil Er in dich iſt verliebet. Jn den warmen Sommer-Zeiten Sucht ein Hirſch den friſchen Wald/ und wenn Brunſt und Feuer ſtreiten/ Jedes ſeinen Aufenthalt: Warum ſolt dann ich nicht fliehen unter deinen Roſenſtrauch? Der bey ſeinen Purpur-bluͤhen/ Nicht nach alten Liebesbrauch/ Mich C
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Roſen-Gepuͤſche.
Meiner Liebe Redligkeit
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Ey/ ſo laß bey jederman
uns das Gluͤck und Vngluͤck theilen.
Keine Laſt die iſt ſo ſchwer/
Die nicht halb ſo leichte wehr/
Wenn ſie ſteht auff zweyen Seulen.
XX.
Er iſt verliebet/ an eben ſelbige.
Hoͤre/ was ich ſeufzend ſinge/
Roſilis/ in meiner Noth.
Ach/ daß es dein Hertz bezwinge!
Ach/ daß meiner Leftzen Tod
Dieſen Roſen-Mund beſtreite/
und der ſchnelle Stralen-Blitz
Sich auf deinen Diener breite/
Der an dieſer Pforten Sitz
Sich betruͤbet/
Weil Er in dich iſt verliebet.
Jn den warmen Sommer-Zeiten
Sucht ein Hirſch den friſchen Wald/
und wenn Brunſt und Feuer ſtreiten/
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