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Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653.

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Rosen-Gepüsch.
Ein Scepter ist zu schwer. Die Herrschafft zu ver-
messen.
Der Krieg verderbt zu viel. Die Liebe taug in dessen/
die ist der Aufenthalt/ der meinen Vnmuth bricht.
Heut leben/ das ist gut. Drüm leb ich weil die
Pflicht    (pressen?
Des Todes mich noch spart. Wer wolte sich auch
Weil mein Goldgelbes Haar von Jahren unbesessen.
Anf/ Goldschmid! Auf/ Vulcan! mach mir den
weitsten Becher/
setz auf den Boden hin den aller grösten Zecher/
das zarte Reben-Laub/ und einen Epheu-Krantz.
Des Himmels sein Boot/ die Sterne samt der
Henne/    (kenne/
Mars und sein grosser Spieß/ die ich zur Zeit nicht
die taugen mir noch nicht. Geh bald/ und mach ihn
gantz.
III.
An einen Kirschbaum.
Du wol besetzter Baum mit deinen weissen Blüthen/
ver zeihe meiner Lust/ ich setze mich zu dir/    (für/
mit lauter Freud ümringt. Nichts kömt mir schöner
als dein so grünes Laub/ daß ich dir wil behüten.
Es soll kein Kefer dir den giftgen Biß anbieten/
kein Nordwind gleichesfals dir kochen deine Zier:
Nur du solst König seyn. Der Wald ist dein [Logir]/
selbst Zefyr wehret schon des Sonnenfeuers wüten.
Sey nur getrost/ o Baum lersätge mein Begehr/
und gib mit guter Hand mir einen Büschel her/
das
K v
Roſen-Gepuͤſch.
Ein Scepter iſt zu ſchwer. Die Herrſchafft zu ver-
meſſen.
Der Krieg verderbt zu viel. Die Liebe taug in deſſen/
die iſt der Aufenthalt/ der meinen Vnmuth bricht.
Heut leben/ das iſt gut. Druͤm leb ich weil die
Pflicht    (preſſen?
Des Todes mich noch ſpart. Wer wolte ſich auch
Weil mein Goldgelbes Haar von Jahren unbeſeſſen.
Anf/ Goldſchmid! Auf/ Vulcan! mach mir den
weitſten Becher/
ſetz auf den Boden hin den aller groͤſten Zecher/
das zarte Reben-Laub/ und einen Epheu-Krantz.
Des Himmels ſein Boot/ die Sterne ſamt der
Henne/    (kenne/
Mars und ſein groſſer Spieß/ die ich zur Zeit nicht
die taugen mir noch nicht. Geh bald/ und mach ihn
gantz.
III.
An einen Kirſchbaum.
Du wol beſetzter Baum mit deinen weiſſen Bluͤthẽ/
ver zeihe meiner Luſt/ ich ſetze mich zu dir/    (fuͤr/
mit lauter Freud uͤmringt. Nichts koͤmt mir ſchoͤner
als dein ſo gruͤnes Laub/ daß ich dir wil behuͤten.
Es ſoll kein Kefer dir den giftgen Biß anbieten/
kein Nordwind gleichesfals dir kochen deine Zier:
Nur du ſolſt Koͤnig ſeyn. Der Wald iſt dein [Logir]/
ſelbſt Zefyr wehret ſchon des Sonnenfeuers wuͤten.
Sey nur getroſt/ o Baum lerſaͤtge mein Begehr/
und gib mit guter Hand mir einen Buͤſchel her/
das
K v
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[133/0153] Roſen-Gepuͤſch. Ein Scepter iſt zu ſchwer. Die Herrſchafft zu ver- meſſen. Der Krieg verderbt zu viel. Die Liebe taug in deſſen/ die iſt der Aufenthalt/ der meinen Vnmuth bricht. Heut leben/ das iſt gut. Druͤm leb ich weil die Pflicht (preſſen? Des Todes mich noch ſpart. Wer wolte ſich auch Weil mein Goldgelbes Haar von Jahren unbeſeſſen. Anf/ Goldſchmid! Auf/ Vulcan! mach mir den weitſten Becher/ ſetz auf den Boden hin den aller groͤſten Zecher/ das zarte Reben-Laub/ und einen Epheu-Krantz. Des Himmels ſein Boot/ die Sterne ſamt der Henne/ (kenne/ Mars und ſein groſſer Spieß/ die ich zur Zeit nicht die taugen mir noch nicht. Geh bald/ und mach ihn gantz. III. An einen Kirſchbaum. Du wol beſetzter Baum mit deinen weiſſen Bluͤthẽ/ ver zeihe meiner Luſt/ ich ſetze mich zu dir/ (fuͤr/ mit lauter Freud uͤmringt. Nichts koͤmt mir ſchoͤner als dein ſo gruͤnes Laub/ daß ich dir wil behuͤten. Es ſoll kein Kefer dir den giftgen Biß anbieten/ kein Nordwind gleichesfals dir kochen deine Zier: Nur du ſolſt Koͤnig ſeyn. Der Wald iſt dein Logir/ ſelbſt Zefyr wehret ſchon des Sonnenfeuers wuͤten. Sey nur getroſt/ o Baum lerſaͤtge mein Begehr/ und gib mit guter Hand mir einen Buͤſchel her/ das K v

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1653/153>, abgerufen am 23.11.2024.