Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653.

Bild:
<< vorherige Seite


I.
Nacht-Lied.
MEine Burg ist nun erstürmt
und mit Feuer eingenommen/
Du/ du aber bist bethürmt/
und zu Danaen hinkommen.
Jst Acrisius darinnen/
der/ Asterie/ vor dich/
Härter noch zu quälen mich
Cingeschlossen deine Sinnen?
Regne doch du Sternen-Heer/
Nur zum. Zeugen des Verlangen/
Das vergöldte Liebes Meer
Auff den Glantz der Purpur-Wangen.
Oder/ fürchtstu dich zufliessen?
Ach so tröpfle mich zu ihr!
Jch wil eine neue Zier
Vm den zarten Leib hergiessen.
O wie sanffte schläffst doch du
Bey dem Spiel der süssen Träume!
Mich nur decken sonder Ruh/
Die verdorten Mandel-bäume
Wie der Pan/ so vor der Sonnen
Offt in unge[b]ähnter Flucht
Die zu schnellen Nymfen sucht:
So bin ich dir nach geronnen.
Stell-
B iij


I.
Nacht-Lied.
MEine Burg iſt nun erſtuͤrmt
und mit Feuer eingenommen/
Du/ du aber biſt bethuͤrmt/
und zu Danaen hinkommen.
Jſt Acriſius darinnen/
der/ Aſterie/ vor dich/
Haͤrter noch zu quaͤlen mich
Cingeſchloſſen deine Sinnen?
Regne doch du Sternen-Heer/
Nur zum. Zeugen des Verlangen/
Das vergoͤldte Liebes Meer
Auff den Glantz der Purpur-Wangen.
Oder/ fuͤrchtſtu dich zuflieſſen?
Ach ſo troͤpfle mich zu ihr!
Jch wil eine neue Zier
Vm den zarten Leib hergieſſen.
O wie ſanffte ſchlaͤffſt doch du
Bey dem Spiel der ſuͤſſen Traͤume!
Mich nur decken ſonder Ruh/
Die verdorten Mandel-baͤume
Wie der Pan/ ſo vor der Sonnen
Offt in unge[b]aͤhnter Flucht
Die zu ſchnellen Nymfen ſucht:
So bin ich dir nach geronnen.
Stell-
B iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0021" n="1"/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi><lb/>
Nacht-Lied.</hi> </head><lb/>
        <lg type="poem">
          <l><hi rendition="#in">M</hi>Eine Burg i&#x017F;t nun er&#x017F;tu&#x0364;rmt</l><lb/>
          <l>und mit Feuer eingenommen/</l><lb/>
          <l>Du/ du aber bi&#x017F;t bethu&#x0364;rmt/</l><lb/>
          <l>und zu Danaen hinkommen.</l><lb/>
          <l>J&#x017F;t Acri&#x017F;ius darinnen/</l><lb/>
          <l>der/ A&#x017F;terie/ vor dich/</l><lb/>
          <l>Ha&#x0364;rter noch zu qua&#x0364;len mich</l><lb/>
          <l>Cinge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en deine Sinnen?</l><lb/>
          <l>Regne doch du Sternen-Heer/</l><lb/>
          <l>Nur zum. Zeugen des Verlangen/</l><lb/>
          <l>Das vergo&#x0364;ldte Liebes Meer</l><lb/>
          <l>Auff den Glantz der Purpur-Wangen.</l><lb/>
          <l>Oder/ fu&#x0364;rcht&#x017F;tu dich zuflie&#x017F;&#x017F;en?</l><lb/>
          <l>Ach &#x017F;o tro&#x0364;pfle mich zu ihr!</l><lb/>
          <l>Jch wil eine neue Zier</l><lb/>
          <l>Vm den zarten Leib hergie&#x017F;&#x017F;en.</l><lb/>
          <l>O wie &#x017F;anffte &#x017F;chla&#x0364;ff&#x017F;t doch du</l><lb/>
          <l>Bey dem Spiel der &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;en Tra&#x0364;ume!</l><lb/>
          <l>Mich nur decken &#x017F;onder Ruh/</l><lb/>
          <l>Die verdorten Mandel-ba&#x0364;ume</l><lb/>
          <l>Wie der Pan/ &#x017F;o vor der Sonnen</l><lb/>
          <l>Offt in unge<supplied>b</supplied>a&#x0364;hnter Flucht</l><lb/>
          <l>Die zu &#x017F;chnellen Nymfen &#x017F;ucht:</l><lb/>
          <l>So bin ich dir nach geronnen.</l><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">B iij</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Stell-</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1/0021] I. Nacht-Lied. MEine Burg iſt nun erſtuͤrmt und mit Feuer eingenommen/ Du/ du aber biſt bethuͤrmt/ und zu Danaen hinkommen. Jſt Acriſius darinnen/ der/ Aſterie/ vor dich/ Haͤrter noch zu quaͤlen mich Cingeſchloſſen deine Sinnen? Regne doch du Sternen-Heer/ Nur zum. Zeugen des Verlangen/ Das vergoͤldte Liebes Meer Auff den Glantz der Purpur-Wangen. Oder/ fuͤrchtſtu dich zuflieſſen? Ach ſo troͤpfle mich zu ihr! Jch wil eine neue Zier Vm den zarten Leib hergieſſen. O wie ſanffte ſchlaͤffſt doch du Bey dem Spiel der ſuͤſſen Traͤume! Mich nur decken ſonder Ruh/ Die verdorten Mandel-baͤume Wie der Pan/ ſo vor der Sonnen Offt in ungebaͤhnter Flucht Die zu ſchnellen Nymfen ſucht: So bin ich dir nach geronnen. Stell- B iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1653
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1653/21
Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653, S. 1. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1653/21>, abgerufen am 23.11.2024.